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Munich Re warnt vor Pandemie-Kosten, Vertrags-Eingriffen

(Bloomberg) -- Der Konzernchef der Munich Re, Joachim Wenning, hat am Mittwoch bei der Hauptversammlung seines Unternehmens vor hohen Kosten wegen der Coronakrise und vor Eingriffen in bestehende Verträge gewarnt.

“Die voraussichtlichen kurz- und längerfristigen Kosten der Pandemie sind erheblich”, sagte Wenning. Konkret belaste die Kapitalmarktschwäche der letzten Wochen. Hinzu kämen Schadenleistungen, etwa wegen des Ausfalls von Veranstaltungen. Zugleich versicherte er, dass die Krise für das Unternehmen wirtschaftlich gut verkraftbar sei. “Munich Re bleibt sehr solide kapitalisiert.”

Angesichts der Diskussion, ob Versicherer für pandemiebedingte Kosten haften müssen, auch wenn sie dies in den Policen explizit oder implizit ausgeschlossen haben, erklärte Wenning: “Retroaktiver Eingriff in Verträge ist mit rechtsstaatlichen Prinzipien unvereinbar”. So etwas würde das Fundament von Versicherungen beschädigen. Munich Re verlasse sich darauf, dass die Politik diese Grundlagen nicht infrage stelle.

Ende März hatte Munich Re wegen der Coronakrise das Gewinnziel für das Gesamtjahr 2020 von 2,8 Milliarden Euro gestrichen. Für das erste Quartal rechnete der Konzern damals “nur noch mit einem Gewinn in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrags”, verglichen mit einem Überschuss von 633 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Am 7. Mai sollen die Zahlen für die ersten drei Monate vorgelegt werden.

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Dividende bestätigt

Trotz der Forderung der EU-Aufsichtsbehörde EIOPA, Versicherer mögen vorerst ihr Kapital zusammenhalten, blieb Munich Re bei ihrem Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung von 9,80 Euro pro Aktie. Die Aktionäre stimmten der Auszahlung zu.

Zudem wurde der Vorstand entlastet. Einige Investoren forderten für die Erstversicherungstochter Ergo allerdings einen klaren Plan für das weitere Vorgehen. Deka Investment sprach von der “ungeliebten Tochter”, bei der nicht klar sei, wo die Reise hingehe. Wenning erklärte bei der Hauptversammlung, der Konzern sei prinzipiell bereit, fortgesetzt in Ergo zu investieren. “All das, was organisch und/oder anorganisch als Investition sinnvoll ist - im Sinne von, eine attraktive Rendite verspricht, ist im Grunde sehr willkommen”, sagte er.

Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Das war unter Investoren nicht unumstritten. Während Union Investment den Vorschlag unterstützte, bezeichnete Deka die Annahme eines Aufsichtsratsmandats als unverantwortlich, da sich die Fluggesellschaft inmitten einer Krise befinde.

“Meteoriten-Einschlag”

Dass der Ausbruch des Coronavirus deutliche Spuren in den Bilanzen der Versicherer hinterlassen wird, hatte unlängst auch Allianz-Chef Oliver Bäte in einem Interview mit Bloomberg angedeutet. “Das Coronavirus hat unsere Branche wie ein Meteoriten-Einschlag getroffen”, sagte er. “Es wird enorme Verluste für die Branche geben, es dauert nur eine Weile, bis diese eintreten”.

Viele Versicherer sind von der Coronakrise gleich doppelt betroffen. Zum einen müssen sie mit hohen Schadensmeldungen rechnen, zum anderen leiden sie unter der Unruhe an den Finanzmärkten. Typischerweise investieren sie Beitragseinnahmen, etwa in Aktien und Bonds. Allein bei der Munich Re lagen die Kapitalanlagen Ende 2019 bei rund 247 Milliarden Euro, gemessen am Marktwert.

Fitch hatte trotz Coronakrise wichtige Bonitätsnoten der Munich Re am Freitag bestätigt und den Ausblick mit stabil festgesetzt. Die Ratingagentur betrachtet nach eigenen Angaben pandemiebedingte Verluste nur als einmalige Ereignisse. Zudem hält sie das Investment- und Asset-Risiko gering aufgrund einer umsichtigen Anlagestrategie und der starken Liquidität des Unternehmens, wie sie weiter erklärte.

(Durchgängig aktualisiert)

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©2020 Bloomberg L.P.