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Müll als Geschäftsmodell: Aldi steigt ins Recycling-Geschäft ein

Lidl hat schon vor einiger Zeit entdeckt, dass sich mit Recycling nicht nur ein grünes Image verpassen, sondern auch reichlich Geld machen lässt. Nun bekommt der Discounter Konkurrenz: Auch Aldi steigt ins Müllgeschäft ein.

Aldi geht in Sachen Recycling neue Wege - und steigt direkt ins Müllgeschäft ein (Bild: Matt Cardy/Getty Images)
Aldi geht in Sachen Recycling neue Wege - und steigt direkt ins Müllgeschäft ein. (Bild: Matt Cardy/Getty Images) (Matt Cardy via Getty Images)

Vor Kurzem gab Aldi eine Kooperation mit Verpackungsentsorger Interseroh+ bekannt - ein Tochterunternehmen, das laut "Handelsblatt" eigens aus Interseroh ausgegründet wurde, um die Partnerschaft mit Aldi Nord und Aldi Süd einzugehen. 2022 soll die Zusammenarbeit im Bereich Verpackungs-Recycling losgehen.

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Mit diesem Schritt mischt Aldi die Branche gehörig auf - und verschärft den Konkurrenzkampf mit Lidl, die schon vor einigen Jahren eine ähnliche Initiative starteten. Bislang stand das Unternehmen damit allerdings alleine da. Denn in der Regel schlossen Einzelhändler Verträge mit externen Anbietern ab, um ihre Verpackungen zu recyceln, wie es die Verpackungsverordnung von 1991 vorsieht. Diese soll sicherstellen, dass Einzelhändler ihre Verpackungen sammeln und wiederverwerten.

Laut Verpackungsverordnung müssen Einzelhändler eigene Verpackungen zurückzunehmen und einer Verwertung zuzuführen (Symbolbild: Getty Images)
Laut Verpackungsverordnung müssen Einzelhändler eigene Verpackungen zurückzunehmen und einer Verwertung zuzuführen (Symbolbild: Getty Images) (Detlef Voigt via Getty Images)

Mit Recycling lässt sich viel Geld verdienen

Dass Aldi nun dem Beispiel von Lidl folgt, ist laut Henning Wilts vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie einen "bemerkenswerter Schritt", der von großer Bedeutung für die gesamte Branche sein könne, wie der Fachmann "Tagesschau.de" sagte.

Denn beim Recycling-Geschäft geht es nicht nur um Umwelt-Ziele, sondern auch um viel Geld. Eine derartige Strategie könnte das Ende der für den großen Markt unbedeutenden Recycling-Verträge mit dualem System bedeuten. Stattdessen könnten Einzelhändler die verwerteten Ressourcen auf ganz direktem Wege für sich selbst nutzen.

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Lidl profitiert auf diese Weise bereits von seinem Recycling-Programm: "Eine Tonne recyceltes PET kostet tatsächlich deutlich mehr als neues PET", erklärte Wilts. Doch auch die Kosten für neue Rohstoffe würden stetig steigen. In jedem Fall ließe sich also enorm sparen, wer die Abfallwirtschaft und damit auch das Recycling aus eigener Hand regeln würde.

So sieht die Strategie von Aldi aus

Aldi hat allerdings anders als Lidl keinen Recycler gekauft, sondern plant mit Interseroh+ "eine strategische Partnerschaft", die dem Discounter Zugang zu Sortier- und Recyclinganlagen und damit Sekundärrohstoffen gewähren. Dies ermöglicht, die eigenen Verpackungen in neue Behälter und Produkte zu verwandeln. Laut Interseroh+ sind langfristig zudem Themen wie Verpackungsdesign geplant.

Wilts sieht darin den Aufbau einer eigenen Kreislaufwirtschaft, die Aldi dabei helfen werde, die eigenen Klimaziele zu erreichen: Bis Ende 2022 wollen die Aldi-Discounter sämtliche Verpackungen der Eigenmarken recyceln. Bis Ende 2025 sollen zudem alle Kunststoffverpackungen der Eigenmarken aus mindestens 30 Prozent recyceltem Material hergestellt werden.

Im Video: Neuer Onlineshop - Aldi Nord und Aldi Süd schließen sich zusammen