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Am Montag wird der Wirtschaftsnobelpreis 2022 vergeben: Das solltet ihr über den Preis und die bisherigen Gewinner wissen

 - Copyright: Picture Alliance
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An diesem Montag werden in Stockholm die Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises 2022 bekannt gegeben. Der Wirtschaftsnobelpreis gilt als unechter Nobelpreis, weil er erst später als die anderen Nobelpreise von der Schwedischen Reichsbank gestiftet wurde. Er gilt als wichtigste Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaftler und ist auch ebenso hoch dotiert wie die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden.

Was steckt genau hinter dem Nobelpreis für Wirtschaft, wie hoch ist das Preisgeld, wer waren die bisherigen Gewinner? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Wirtschaftsnobelpreis 2022.

Was ist der Wirtschaftsnobelpreis?

Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften wurde 1968 von der Schwedischen Reichsbank gestiftet. Er wird also nicht vom Nobelpreis-Komitee vergeben wie die fünf klassischen Nobelpreisen für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden. Der Nobelpreis für Wirtschaft gilt daher als "unechter Nobelpreis". Doch die Verbindung ist eng. Der Preisträger wird stets direkt nach den klassischen Nobelpreisen bekannt gegeben, der Preis wird gemeinsam mit den übrigen Nobelpreisen am Todestag des Stifters Alfred Nobel verliehen und ist mit dem gleichen Preisgeld dotiert. Daher der Name: Wirtschaftsnobelpreis.

Wie hoch ist der Wirtschaftsnobelpreis dotiert?

Der Nobelpreis für Wirtschaft ist wie die klassischen Nobelpreise mit aktuell zehn Millionen Schwedischen Kronen dotiert. Das sind akteull rund 920.000 Euro. Bei mehreren Preisträgern wird das Geld auf die Gewinner aufgeteilt. Sie erhalten zudem eine Medaille, auf deren Rand ihr Name graviert ist.

Rückseite der Medaille für den Wirtschaftsnobelpreis  - Copyright: Lovisa Engblom/The Nobel Foundation via Picture Alliance
Rückseite der Medaille für den Wirtschaftsnobelpreis - Copyright: Lovisa Engblom/The Nobel Foundation via Picture Alliance

Liste der bisherigen Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises

  • 1969: Ragnar Frisch (Norwegen) und Jan Tinbergen (Niederlande) - Dynamische Modelle zur Analyse von Wirtschaftsprozessen.

  • 1970: Paul A. Samuelson (USA) - Statische und Dynamische Wirtschaftstheorien.

  • 1971: Simon Smith Kuznets (USA) - Wachstumstheorie.

  • 1972: John. R. Hicks (Großbritannien) und Kenneth Arrow (USA) - Theorie des ökonomischen Gleichgewichts.

  • 1973: Wassily Leontief (USA) - Entwicklung der Input-Output-Methode

  • 1974: Gunnar Myrdal (Schweden) und Friedrich Hayek (Großbritannien) - Geld- und Konjunkturtheorie sowie Wirtschaftspolitik.

  • 1975: Leonid Kantorowitsch (UdSSR) und Tjalling Koopmans (USA) - Theorie der optimalen Ressourcenverwendung.

  • 1976: Milton Friedman (USA) - Geldtheorie.

  • 1977: Bertil Ohlin (Schweden) und James Meade (Großbritannien) - Theorie des internationalen Handels.

  • 1978: Herbert Simon (USA) - Entscheidungsprozesse in Unternehmen

  • 1979: Theodore Schultz (USA) und Arthur Lewis (USA) - Entwicklungstheorie und Entwicklungsländer

  • 1980: Lawrence Klein (USA) - Konjunkturmodell und Wirtschaftspolitik.

  • 1981: James Tobin (USA) - Finanztheorie und Steuern.

  • 1982: George Stigler (USA) - Funktionsweise von Märkten.

  • 1983: Gérard Debreu (USA) - Volkswirtschaftstheorie und Gleichgewicht der Märkte

  • 1984: Richard Stone (Großbritannien) - Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

  • 1985: Francesco Modigliani (USA) - Finanzmarkt-Theorie

  • 1986: James Buchanan (USA) - Vertragstheorie

  • 1987: Robert Solow (USA) - Wachstumstheorie

  • 1988: Maurice Allais (Frankreich) - Theorie der Märkte und effiziente Nutzung von Ressourcen.

  • 1989: Trygve Haavelmo (Norwegen) - Wahrscheinlichkeitstheorie und Ökonometrie

  • 1990: Harry Markowitz (USA), Merton Miller (USA), William Sharpe (USA) - Theorie der Portfolio-Auswahl

  • 1991: Ronals Coase (Großbritannien) - Transaktionskosten und Verfügungsrechte

  • 1992: Gary Becker (USA) - Mikroökonomie und Verhaltensökonomie

  • 1993: Robert Fogel (USA) und Douglas North (USA) - Wirtschaftsgeschichte

  • 1994: John Harsanyi (USA), John Forbes Nash (USA), Reinhard Selten (Deutschland) - Nicht kooperative Spieltheorie

  • 1995: Robert Lucas (USA) - Theorie rationaler Erwartungen

  • 1996: James Mirrless (Großbritannien) und William Vickrey (USA) - Theorie von Anreizen, Information und Märkten

  • 1997: Robert Merton (USA) und Myron Scholes (USA): Börsentheorie, Werte von Optionen

  • 1998: Amartya Sen (Indien) - Wohlfahrts- und Entwicklungsökonomie

  • 1999: Robert Mundell (Kanada) - Geld- und Fiskalpolitik

  • 2000: James Heckman (USA) - Wirtschaftsstatistik und Daniel McFadden (USA) - Entscheidungsökonomie

  • 2001: George Akerlof (USA), Michael Spence (USA) und Joseph Stiglitz (USA) - Märkte mit asymmetrische Information

  • 2002: Daniel Kahneman (USA/Israel) - Wirtschaftspsychologie und Vernon Smith (USA) - neue Methoden zur empirischen ökonomischen Analyse.

  • 2003: Robert Engle (USA) und Clive Granger (USA) - Wirtschaftsstatistik

  • 2004: Finn Kydland (Norwegen) und Edward Prescott (USA)- Konjunktur und Wirtschaftspolitik.

  • 2005: Robert Aumann (Israel(USA) und Thomas Schelling (USA) - Spieltheorie

  • 2006: Edmund Phelps - Zielkonflikte in der Wirtschaftspolitik

  • 2007: Leonis Hurwicz (USA), Eric Maskin (USA), Roger Myerson (USA) - Spieltheorie

  • 2008: Paul Krugman - Handelsmuster und wirtschaftliche Aktivität

  • 2009: Elinor Ostrom (USA) und Oliver Williamson (USA) - Verhaltenstheorie in Unternehmen.

  • 2010: Peter Diamond (USA), Dale Mortensen (USA) und Christopher Pissarides (Großbritannien/Zypern) - Markttheorie

  • 2011: Thomans Sargent (USA) und Christophe Sims (USA) - Ursache und Wirkung in der Makroökonomie

  • 2012: Alvin Roth (USA) und Lloyd Shapley (USA) - Martdesign

  • 2013: Eugene Fama, Lars Peter Hansen (USA) und Robert Shiller (USA) - Kapitalmarkttheorie

  • 2014: Jean Tirole (Frankreich) - Macht und Regulierung von Märkten

  • 2015: Angus Deaton (Großbritannien(USA) - Konsum, Armut und Sozialstaat

  • 2016: Oliver Hart (USA) und Bengt Holmström (Finnland) - Vertragstheorie

  • 2017: Richard Thaler (USA) - Verhaltensökonomie

  • 2018: William Nordhaus (USA) - Klimawandel und Makroökonomie, Paul Romer (USA) - Innovationen und Makroökonomie

  • 2019: Abhijt Banerjee (USA), Esther Duflo (Frankreich/USA) und Michael Kremer (USA) - Armutsforschung

  • 2020: Paul Milgrom (USA) und Robert Wilson (USA) - Auktionstheorie

  • 2021: David Card (Kanada/USA) - Arbeitsökonomie sowie Joshua Angrist (USA) und Guido Imbens (Niederlande/USA) - Wirkungsforschung

  • 2022:

Hat schon einmal ein Deutscher den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen?

Als bisher einziger Deutscher wurde Reinhard Selten (1980 - 2016) im Jahr 1994 gemeinsam mit den US-Amerikanern John Harsanyi und John Forbes Nash mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Sie erhielten den Preis für ihre Beiträge zur nicht kooperativen Spieltheorie. Selten war eigentlich Mathematiker. Seine Interessen galten der Verhaltensforschung und Volkswirtschaft. Er lehrte und forschte an der Universität in Bonn und baute dort mit dem BonnEconLab das erste Labor für experimentelle Ökonomik in Europa auf.

Wie sieht die Statistik der Wirtschaftsnobelpreise aus

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Der Wirtschaftsnobelpreis ging bisher weit überwiegend an männliche Ökonomen aus den USA. Bei 53 Verleihungen seit 1969 wurden insgesamt 89 Preise vergeben. 87 davon gingen an Männer, nur zwei an Frauen - 2009 an Elinor Ostrom und 2019 an Esther Duflo.

An Staatsbürger der USA gingen allein 65 Auszeichnungen. Auf Ökonomen aus Großbritannien entfielen neun Preise. Drei Nobelpreisträger kamen aus Norwegen, einer aus Deutschland.