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Mogelpackung Juni 2019: Wasa-Knäckebrot geschrumpft

Weniger drin, gleicher Preis. (Bild: Verbraucherzentrale Hamburg)
Weniger drin, gleicher Preis. (Bild: Verbraucherzentrale Hamburg)

Bis zu 25 Prozent mehr zahlen Kunden ab sofort für einige Sorten Knäckebrot der Marke Wasa. Doch nicht der Preis wurde erhöht, sondern einfach die Füllmengen reduziert. So fällt es den meisten Kunden gar nicht auf, dass sie plötzlich einen schönen Batzen mehr bezahlen. Die Verbraucherzentrale Hamburg macht die versteckte Preiserhöhung öffentlich und verleiht dem Knäckebrot des Herstellers Barilla den unrühmlichen Titel „ Mogelpackung des Monats Juni“.

In den vergangenen Tagen hagelte es bei der Verbraucherzentrale Hamburg Beschwerden von Kunden zum Knäckebrot der Marke Wasa Delicate Rounds. Der Hersteller hat die Füllmengen gewaltig reduziert, der Preis blieb gleich.

Das ist ganz klar eine versteckte Preiserhöhung, meinen die Verbraucherschützer. Kunden sollen nicht merken, dass sie plötzlich für das Lebensmittel tiefer in die Tasche greifen müssen. Jeden Monat aufs Neue macht die Verbraucherzentrale auf diese Vorgehen der Lebensmittelindustrie aufmerksam.

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Die Hersteller greifen für solche Verteuerungen immer wieder ganz tief in die Trickkiste, damit die Mogeleien nicht auffallen. So werden etwa Packungen mit Luft gefüllt, Größen verändert oder Kunden mit Rechenbeispielen verwirrt.

Doch die Verbraucherschützer beobachten den Markt mit Argusaugen und führen seit 2005 die Mogelpackungsliste „Weniger drin – Preis gleich“. Besonders dreiste Preiserhöhungen bekommen den Titel „Mogelpackung des Monats“.

Im Juni ging der Negativpreis ganz klar an den Hersteller Barilla. Denn der langte bei der Füllmengenreduzierung der Wasa Delicate Rounds gleich richtig zu. Die Sorte „French Herbs“ schrumpfte von 250 Gramm auf 205 Gramm, die der Sorte „Sesame & Sea Salt“ sogar von 290 Gramm auf 235 Gramm.

Statt 20 nur noch 16 Scheiben

„Damit Kunden dies nicht bemerken, bleiben Aufmachung und Rezeptur identisch. Wir vermuten: Das ist eine gezielte Strategie von Barilla. Zwar ist die neue Packung rund drei Zentimeter kürzer. Da aber der direkte Vergleich im Supermarkt nicht möglich ist, werden viele Verbraucher in diese Falle tappen und die versteckte Preiserhöhung nicht bemerken“, so die Verbraucherzentrale.

Mogelpackung des Monats Juni.
Mogelpackung des Monats Juni.

Verbraucher finden künftig in den Packungen statt 20 nur noch 16 Scheiben vor. Bei gleichem Preis von 1,99 Euro macht das eine Preiserhöhung von 22, beziehungsweise 25 Prozent.

Barilla mit Standardausrede

Auf Nachfrage habe Barilla die versteckte Preiserhöhung mit steigenden Rohstoffpreisen begründet. Das sei eine bei Herstellern beliebte Phrase und vermutlich nur eine Ausrede, so die Verbraucherzentrale Hamburg.

Die Verbraucherschützer rechnen vor: „Das Knäckebrot besteht zu rund 90 Prozent aus Weizen. Seit knapp einem Jahr fallen die Preise für Brotweizen, nach einem Zwischenhoch in 2018. Darüber hinaus ist der Anteil der Rohstoffkosten am Gesamtpreis bei Brotprodukten nur marginal. Der Einkaufspreis des Weizens für eine Packung dürfte Barilla geschätzt vier bis fünf Cent kosten, wenn man den Weizenpreis auf dem Weltmarkt zugrunde legt. Auch die gut 20 Gramm Sesam bzw. die 0,4 Gramm französische Kräuter, die laut Zutatenliste in jeweils einer Packung drin sind, werden unsere Einschätzung kaum ändern.“ Zudem seien so wenig Kräuter in den Produkten, dass Barilla mit „natürlichen Aromen“ nachhelfen müsse.

Übrigens: Wenn Ihnen auch versteckte Preiserhöhungen beim Lebensmittelkauf auffallen, können Sie die per E-Mail an ernaehrung@vzhh.de bei der Verbraucherzentrale Hamburg melden.

Weitere Informationen gibt es zudem auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg und auf der Facebook-Seite der Verbraucherschützer.

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