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Mixed-Reality-Brille: Kann Apple uns erneut verzaubern?

In genau zwei Monaten dürfte es so weit sein: Apple lädt zu seiner Entwicklerkonferenz und dürfte dabei ein neues Produkt verkünden, über das seit Jahren viel spekuliert wird – ein Mixed-Reality-Headset. Funktioniert die Apple-Magie auch diesmal?

Kann Apple mit dem nächsten
Kann Apple mit dem nächsten "One more Thing" erneut begeistern? (Foto: REUTERS/Elijah Nouvelage) (Elijah Nouvelage / reuters)

Man kann sich Tim Cook als einen glücklichen Mann vorstellen. Seit nunmehr zwölf Jahren führt der 62-Jährige die Geschicke bei Apple als CEO. Der Start war als Nachfolger des visionären Gründers Steve Jobs holprig. „Zu Beginn der Zeit ohne Steve, sechs Wochen, nachdem ich CEO wurde, war ich am Boden zerstört. Ich fühlte mich völlig leer“, erklärte Cook diese Woche dem Lifestyle-Magazin "GQ" in einem weitreichenden Interview. „Ich glaube, niemand kann Steve sein. So jemanden wie ihn gibt es in jedem Jahrhundert nur einmal.“

Die Einschätzung stimmt, wie ein Blick auf den größten Turnaround der Wirtschaftsgeschichte beweist. Cook trimmte Apple zum wertvollsten Konzern aller Zeiten, dessen Börsenwert bei inzwischen 2,6 Billionen Dollar angekommen ist. Der Aktienkurs kletterte in immer weitere Höhen und legte unter seiner Ägide um mehr als 1200 Prozent zu.

Apple braucht ein neues „One more Thing“

Und doch wird Wohl und Wehe von Apple an der Wall Street immer noch maßgeblich vom Kassenschlager iPhone bestimmt, den CEO Tim Cook von Generation zu Generation immer weiter ausreizte. Zuletzt allerdings lahmten die Verkäufe. Im jüngsten Quartal gingen die mit dem iPhone erzielten Absätze um fast 6 Milliarden Dollar zurück, auch wenn Cook dafür in erster Linie Schwierigkeiten bei der Komponentenbeschaffung und Produktionsfertigung anführte.

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Fest steht: Mehr als eineinhalb Jahrzehnte nach der Markteinführung des ersten iPhones benötigt Apple ein neues „One more Thing“, um die drohende Umsatzstagnation auszugleichen und die Wall Street wieder einmal zu elektrisieren. Nach übereinstimmenden Medienberichten dürfte dieses neue Produkt eine mit Spannung erwartete Datenbrille für VR/AR-Anwendungen sein, die nach Einschätzung des gut informierten Bloomberg-Techreporters Mark Gurman im Juni auf der Entwicklerkonferenz WWDC präsentiert werden soll.

Tim Cooks relative frühe Skepsis gegenüber Datenbrillen

Dass Apple den Vorstoß ins Segment der Datenbrillen wagen würde, war lange Zeit nicht zu erwarten. „Wir waren immer der Meinung, dass Brillen kein besonders smarter Move waren. Wer will die tragen? Sie stören, statt dass die Technologie in den Hintergrund rückt, was immer unser Ziel war“, erklärt Cook der „GQ“ Apples Klage Zeit skeptische Haltung. „Wir dachten immer, dass es ein Flop werden würde. Und bisher war das auch so.“

Wir dachten immer, dass es ein Flop werden würde. Und bisher war das auch so.Tim Cook

Dass Cook inzwischen Fan von AR&VR-Anwendungen ist, ist längst kein Geheimnis. "Die Idee ist, dass es eine Umgebung gibt, die vielleicht besser ist als die reale Welt. Mit der virtuellen Welt als Overlay könnten wir die Welt noch mehr optimieren. Wir könnten kreativer sein, wenn es etwas gäbe, das uns bei den Dingen helfen würde, die wir tagtäglich machen, bei denen wir aber nie darüber nachdenken, ob wir sie auch anders machen könnten.“

VR/AR-Brille wird für Apple zum Wagnis

Mit einer Mixed-Reality-Brille dürfte Apple ein Wagnis wie lange nicht mehr eingehen. In der Vergangenheit hatte der Kultkonzern einen bereits bestehenden Markt mit einem ikonisch designten Produkt stets neu aufgerollt – wie etwa beim iPhone, das den Smartphone-Markt revolutionierte oder mit der Apple Watch, die 2015 das junge Smartwatch-Segment umkrempelte.

VR/AR-Headsets werden bislang etwa von Meta mit dem Headset Oculus Quest oder von Microsoft mit HoloLens angeboten – mit äußerst überschaubarem Erfolg. Nach Angaben von Gurman soll Apples Datenbrille, die "Reality Pro" oder "Reality One" heißen könnte, zunächst in den USA zu stolzen Preisen von rund 3000 Dollar angeboten werden und erst ab 2025 in der zweiten Generation zu erschwinglicheren Preisen auf den Massenmarkt kommen.

Selbst bei Apple sollen die Erwartungen für den kommenden Launch ungewöhnlich gedämpft ausfallen, wie Mark Gurman berichtet. "Mit dem Mac, iPod, iPhone, Apple Watch und iPad schuf das Unternehmen im Wesentlichen eine bessere Version eines Produkts, mit dem die Menschen vertraut waren. Bei dem Headset wird Apple den Verbrauchern erklären müssen, warum sie ein solches Produkt überhaupt besitzen wollen", skizziert Bloombergs Techreporter ein für den Tech-Giganten bislang untypisches Problem. Die Frage, nach dem tatsächlichen Usecase von Apples Datenbrille dürfte die Techbranche in naher bis mittelfristiger Zukunft beschäftigen.