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"Die sind Mist" - wie Ferrari das Rennen seiner Fahrer ruinierte

Besser hätte der Große Preis von Ungarn für Sebastian Vettel nicht beginnen können.

Als die Ampel auf Grün sprang, gelang dem Deutschen ein hervorragender Start. Vettel schob sich auf Platz vier vor, auch sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc machte einen Platz gut.

Doch so hervorragend sich der 33-Jährige in der ersten Runde in Stellung brachte, so wenig erfolgreich verlief nur drei Runden später der erste Boxenstopp. Weil aufgrund der Wetterverhältnisse andere Reifen nötig waren, kamen nahezu alle Autos innerhalb kürzester Zeit zum Reifenwechsel.

Vettel zu lange in der Box

Ferrari erwischte bei Vettel aber alles andere als ein gutes Zeitfenster. Weil mehrere andere Boliden an der Ferrari-Box vorbeifuhren, musste Vettel beinahe zehn Sekunden warten, bis er endlich wieder Gas geben konnte. Viel verlorene Zeit. (DATENCENTER: Die Fahrerwertung der Formel 1)

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"Ich glaube nicht, dass etwas schiefgegangen ist. In der Runde sind ziemlich viele auch reingekommen. Das hat uns extrem viel Zeit gekostet", versuchte Vettel nach dem Rennen die Schuld von der Scuderia zu weisen.

Nicht jedoch, ohne seiner Enttäuschung Ausdruck zu verleihen. "Vielleicht hätte man da schneller reagieren können. Ich weiß nicht, ob eher eine Lücke frei gewesen wäre, wo man mich raus hätte lassen können. Aber na ja."

Zumindest hätte Ferrari Vettel eine Runde eher reinholen können - doch die Scuderia entschied sich für den hinter Vettel fahrenden Leclerc. Eine ungewöhnliche Entscheidung der Scuderia, da üblicherweise der im Rennen weiter vorne platzierte Teamkollege zuerst reingeholt wird.

Leclerc profitierte und kam zunächst an Vettel vorbei. Doch der erfahrene Vettel hatte sein Team überstimmt, sodass er die mittelharten Reifen und keine Softreifen wie Leclerc erhielt. Das sollte sich im Laufe des Rennens noch auszahlen.

Reifen von Vettel brechen ein

Der Unmut über den schlechten Boxenstopp von Vettel blieb am Sonntagnachmittag trotzdem nicht das einzige Ärgernis des Deutschen.

Schon in der 29. von insgesamt 70 Runden holte ihn die Scuderia zum zweiten Mal an die Box.

Die aufgezogenen harten Reifen konnten jedoch vor allem in den letzten zehn Runden kaum noch mithalten. Vettel musste seinen fünften Platz an Red-Bull-Pilot Alexander Albon abtreten und sogar befürchten, noch von Sergio Perez im Racing Point überholt zu werden.

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"Wir sind relativ früh rein und die Reifen waren dann zum Ende relativ durch. Ich hätte natürlich gerne etwas mehr gegengehalten zum Schluss, aber im Moment ist es das, was möglich ist für uns", zeigte sich der viermalige Weltmeister realistisch.

Leclerc sauer über Reifen-Wahl

Und auch bei Teamkollege Leclerc herrschte Unmut.

Schon mit den beim ersten Stopp aufgezogenen Soft-Reifen war der Monegasse alles andere als zufrieden, was er mit der Aussage "Die sind Mist" seinen Ingenieuren am Funk auch schnell deutlich machte. (Rennkalender 2020 der Formel 1)

Die Reifen-Wahl des Kommandostandes stieß auch im Nachhinein auf wenig Gegenliebe beim 22-Jährigen. "Es ist enttäuschend. Ich wollte definitiv auf Trockenreifen raus, aber der Softreifen war nicht die richtige Wahl".

Binotto gibt Fehler zu

Das gab auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto in der Video-Pressekonferenz am Abend zu: "Charles auf Soft rauszuschicken war die falsche Wahl. Wir haben ihn damit in Schwierigkeiten gebracht. Mit der aktuellen Situation können wir nicht zufrieden sein."

Doch auch wenn sich Leclerc mächtig über seine Ingenieure ärgerte, am schwachen Endergebnis hätte eine andere Entscheidung der Scuderia wohl auch nur minimal etwas geändert.

"Selbst wenn wir eine bessere Reifenwahl getroffen hätten, hätten wir eine Menge Probleme gehabt", gab der Ferrari-Hoffnungsträger zu.

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Vettel: "War zurück zur Normalität"

"Es war zurück zur Normalität", fasste Vettel das Renngeschehen am Hungaroring am Ende des Tages nüchtern zusammen.

Zu dieser "neuen" Normalität gehört es nun auch, dass eine Überrundung durch Lewis Hamilton die Roten nicht einmal mehr schockiert, da man bereits zuvor damit gerechnet hatte.

Binotto kündigte aber nach dem Rennen an, alles und jeden zu hinterfragen: "Jeder wird seine Arbeit analysieren und den Mut haben müssen, den Kurs zu wechseln, wenn das notwendig ist, denn die aktuelle Dynamik ist nicht akzeptabel."

Kleiner Lichtblick: Als fast Einziger bei Ferrari hatte zumindest Vettel eine starke Leistung abgeliefert, seinen Teamkollegen im Qualifying und Rennen hinter sich gelassen, und im Kampf um ein Cockpit für 2021 Werbung für sich selbst betreiben können.