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Wer wird Misses oder Mister Wirtschaft der Grünen? Die Kandidatensuche hat begonnen

Die Grünen brauchen einen neuen wirtschaftspolitischen Sprecher. Der Posten ist extrem wichtig für die Grünen. Aktuell werden mindestens drei Namen gehandelt.

Die Grünen-Wirtschaftsexpertin steht vor einem Wechsel in die Energie-Wirtschaft. Foto: dpa
Die Grünen-Wirtschaftsexpertin steht vor einem Wechsel in die Energie-Wirtschaft. Foto: dpa

Die Grünen, seit Monaten auf Erfolgskurs, müssen ihre Zuständigkeiten bei einem auch für die Ökopartei entscheidenden Zukunftsthema neu ordnen. Wenn Kerstin Andreae wie erwartet am Dienstag als neue Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bestätigt wird und den Bundestag im Herbst verlassen wird, ist nicht nur die Frage offen, wer der Wirtschaftspolitikerin im Parlament nachfolgt. Die grüne Bundestagsfraktion muss vor allem die Frage beantworten, wer künftig den Posten des wirtschaftspolitischen Sprechers besetzt.

Der Posten ist extrem wichtig für die Grünen. In Zeiten eines sich beschleunigenden Klimawandels geht es den Grünen um einen ebenso beschleunigten Umbau zu einer energieeffizienten und ressourcenschonenden Wirtschaftsweise. Auf diesem Weg wollen sie die Unternehmen mitnehmen – und nicht gegen sie agieren. Andreae selbst war einer der Treiber für die stärkere Öffnung der Grünen hin zu den Unternehmen.

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Im vergangenen Jahr initiierte die 50-Jährige den Wirtschaftsbeirat der Grünen – eine illustre Runde von Unternehmen, Gründern, Managern und Verbandsvertretern, die allesamt persönlich bei den Treffen dabei sein müssen, um ihr Teilnahmerecht an der exklusiven Runde nicht zu verlieren. Andreae gelang es sogar, prominente Wirtschaftsvertreter wie BASF-Chef Martin Brudermüller und Roche-Vorstand Hagen Pfundner vom Pharmakonzern Roche und Christian Knell von Heidelberg Cement für den Beirat zu gewinnen, um hier über Mittel und Möglichkeiten zu diskutieren, die Wirtschaft ökologischer zu gestalten.

Diese Annäherung der Grünen an die Wirtschaft muss auch Andreaes Nachfolger weiter betreiben. Spruchreif ist bislang jedoch nichts.

Hektik ist bei den Grünen – auch aufgrund der parlamentarischen Sommerpause – noch nicht ausgebrochen, offiziell positioniert hat sich bislang niemand. Zudem steht die endgültige Berufung von Andreae noch aus und der bisherige BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer verlässt den Verband erst Ende Oktober.

Es gibt aber mindestens drei mögliche Kandidaten, deren Namen im Zusammenhang mit der Andreae-Nachfolge fallen und die sich in Kürze positionieren könnten:

Katharina Dröge

Sie ist Mitglied im Bundestagsausschuss für Wirtschaft und Energie, parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion für Wettbewerbspolitik und Handelspolitik. Die 34-jährige Volkswirtin, die in Münster aufwuchs und später nach Köln umsiedelte, ist seit 2000 Mitglied der Grünen und wurde 2013 in den Bundestag gewählt.

Sie gehört dem linken Flügel der Grünen an. Sollte sich die Fraktion für Dröge entscheiden, wäre sie die erste Politikerin dieses Flügels auf diesem Posten.

Dieter Janecek

Wie Dröge ist auch Dieter Janecek Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und Sprecher seiner Fraktion für digitale Wirtschaft und digitale Transformation der Wirtschaft. In Pirmasens (Rheinland-Pfalz) geboren, war der heute 43-Jährige Politikwissenschaftler zwischen 2008 und 2014 Landesvorsitzender der bayerischen Grünen.

Ebenso wie seine Parteikollegin Dröge zog er 2013 in den Bundestag ein. Janecek wird jedoch dem Realo-Flügel zugeordnet.

Danyal Bayaz

Danyal Bayaz ist Mitglied im Finanzausschuss des Bundestags und Startup-Beauftragter der Grünen-Bundestagsfraktion. Bayaz, der wie Kerstin Andreae aus Baden-Württemberg stammt, ist allerdings erst seit 2017 im Bundestag vertreten. Der 35-Jährige müsste somit noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten, um von der Fraktion gewählt zu werden.

Die Voraussetzungen für den Posten hätte der gebürtige Heidelberger vermutlich: Bayaz hat Politik und Wirtschaft studiert und über Finanzmärkte promoviert. Vor seinem Einzug in den Bundestag war er Unternehmensberater bei Boston Consulting Group, er hat Erfahrung in den Bereichen Arbeitsmarkt, Digitalisierung und Finanzmarktregulierung.

Mitglied der Grünen ist Bayaz seit 2005. Zwischen 2013 und 2017 war er Mitglied des Landesvorstandes der Grünen in Baden-Württemberg. Der erste Versuch, in den Bundestag einzuziehen, war 2013 gescheitert.

Mehr: Kerstin Andreae, die Wirtschaftsexpertin der Grünen, soll künftig einen der wichtigsten Energieverbände führen. Die Personalie überrascht.