Minsk sieht mutmaßlichen Helikopter-Vorfall nicht als 'Provokation'

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MINSK (dpa-AFX) -Das Verteidigungsministerium in Minsk betrachtet die angebliche Verletzung des belarussischen Luftraums durch einen polnischen Militärhubschrauber am Freitag nicht als Provokation. Dies gab der belarussische Verteidigungsminister Wiktor Chrenin laut russischen Staatsmedien während des gemeinsamen Militärmanövers eines von Russland geführten Sicherheitsbündnisses bekannt. Stattdessen warf Chrenin den polnischen Piloten "schlechte Ausbildung" vor.

Die staatliche belarussische Agentur Belta berichtete am Freitag unter Berufung auf den Grenzschutz des autoritär geführten Landes, dass eine polnische Maschine vom Typ Mi-24 in die Grenzregion Berestowiz geflogen und wenig später nach Polen zurückgekehrt sei.

Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht. Polen dementierte eine Grenzverletzung später.

Die Beziehungen zwischen Minsk und Warschau sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, in dem Belarus Moskau unterstützt, besonders angespannt. Erst Anfang August hatte Polen seinerseits eine Luftraum-Verletzung durch einen belarussischen Hubschrauber gemeldet. Warschau entsandte daraufhin weitere Truppen an die gemeinsame Grenze. Bis Mittwoch nehmen in Belarus mehr als 2000 Soldaten aus Russland, Belarus, Kirgistan, Kasachstan und Tadschikistan an einer Militärübung der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit teil.