Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 1 Stunde 47 Minute
  • Nikkei 225

    38.079,60
    +117,80 (+0,31%)
     
  • Dow Jones 30

    37.753,31
    -45,66 (-0,12%)
     
  • Bitcoin EUR

    57.734,80
    -2.453,27 (-4,08%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.683,37
    -181,88 (-1,15%)
     
  • S&P 500

    5.022,21
    -29,20 (-0,58%)
     

"Miniatur Wunderland": Mit schockierenden Bildern gegen Massentierhaltung

Eigentlich scheint in der Welt im "Miniatur Wunderland" in Hamburg durchweg die Sonne. Besucher sehen grüne Hügel, idyllische Dörfer oder faszinierende Bahnstrecken im XS-Format. Seit neuestem erinnern die Betreiber aber auch an seine sehr dunkle Seite der Realität. Mit einer Mini-Plakataktion protestieren sie gegen Massentierhaltung.

Plakate wie diese kommen bei den Bauernverbänden nicht besonders gut an. (Bild: Miniatur Wunderland / Facebook)
Plakate wie diese kommen bei den Bauernverbänden nicht besonders gut an. (Bild: Miniatur Wunderland / Facebook)

In Las Vegas leuchten bunte Casino-LEDs, im idyllischen Alpendorf St. Niklas in Österreich sehen Besucher schneebedeckte Tannenwipfel und in Venedig schippern die Gondeln durch die schmalen Kanäle: Das "Miniatur Wunderland" zeigt Städte, Länder und Sehenswürdigkeiten eigentlich stets von ihrer schönsten Seite.

Tierrechte: Besteuert tierische Produkte!

WERBUNG

Nun wurden die Modellbau-Welten um ein dunkles Stück Realität erweitert, die nicht alle sehen wollen. Unter dem Motto "Schockierende Bilder aus Knuffingen" hat das Museum einen Teil der Räumlichkeiten einer Kampagne gegen Massentierhaltung gewidmet.

Die Plakate zeigen nackte Frauen, die an Melkmaschinen hängen, Menschen im Viehtransporter oder Babys auf Förderbändern auf dem Weg zum Schreddern. Daneben stehen Slogans wie "Stoppt die Massenmilchproduktion", "Stoppt das Jungen-Schreddern" oder "Stoppt die Menschenmast".

Einer der Gründer des "Miniatur Wunderlands", Frederik Braun, erklärt gegenüber "NDR 90,3", warum er hinter der Aktion steht: "Wir wollten erreichen, dass wir als Verbraucher umdenken und überlegen, was wir jeden Tag so machen: Wir gehen in den Supermarkt und wollen das billigste des billigsten Fleisches kaufen und machen uns nicht klar, was wir da essen." Ziel der Kampagne sei es, dass der Mensch ein bisschen bewusster einkauft.

“Wir dachten, dass es für Bauern richtig gut ist”

Bei den Besuchern und Facebook-Fans kommt die Aktion laut Braun gut an. Allerdings formierte sich schon wenige Stunden nach einem Facebook-Post des Museums Widerstand der Bauernverbände. "Wir dachten eigentlich, dass es für Bauern richtig gut ist: Wenn der Verbraucher umdenkt, mehr Geld für das Fleisch ausgibt, können die Bauern besser produzieren", so Braun zu "NDR 90,3".

Doku auf 3Sat: Fleisch muss endlich teurer werden

Nachdem aber der schleswig-holsteinische Bauernverband einen "Hass-Post" abgesetzt habe, wäre das Museum mit der Wut der Landwirte überschüttet worden. "Sie fühlen sich wahnsinnig auf den Schlips getreten."

Die Aktion wird im "Miniatur Wunderland" in Hamburg noch einige Wochen weiterlaufen. Denn der Schock, so Braun, verwandle sich ziemlich schnell in eine Diskussion, die tatsächlich in die richtige Richtung gehe.