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Bilderbuch-Millionär mit deutscher Kindheit: Eric Carle, der Schöpfer der „Kleinen Raupe Nimmersatt“ ist gestorben

„Meine Bücher sind halb Spielzeug, halb Buch“, sagte Eric Carle einmal. Eine sehr sachliche Untertreibung angesichts ihrer sagenhaften Wirkung rund um den Globus: Wer kennt nicht die Geschichte von der gefräßigen kleinen Raupe, die sich erst durch einen Apfel, dann durch zwei Birnen, dann durch drei Pflaumen und durch immer weitere Obststücke fraß, bis sie so satt war, dass nichts mehr ging – auf ihrer Reise zur Verwandlung in einen Schmetterling?

Geschaffen hatte der US-Autor und Illustrator Carle sie 1969. Mit durchschlagender Wirkung: 55 Millionen Mal ging das Buch mit der löchrigen Fressspur der gefräßigen kleinen Raupe bis heute über die Ladentheken – übersetzt in mehr als 70 Sprachen.

Anfangs hatte Carle einen hungrigen Bücherwurm im Sinn gehabt, bis ihm sein Verleger dazu riet, daraus eine Raupe zu machen. Er tat es. Später bedankte er sich für den Erfolg bei denen, denen er ihn verdankte: den Kindern.

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Jetzt ist Eric Carle im Alter von 91 Jahren in seinem Atelier in Northampton, Massachusetts an Nierenversagen gestorben. Das teilte Carles Sohn Rolf der New York Times mit.

https://twitter.com/ericcarle/status/1397686293954506759

Geboren in den USA, aufgewachsen in Deutschland

Der Künstler, der eine bunte Welt voller Tiere schuf, von denen die Raupe die bekannteste war, illustrierte und schrieb insgesamt mehr als 70 Bilderbücher für Kinder. Sie wurden weltweit mehr als 152 Millionen Mal verkauft und brachten ihm zahlreiche Preise ein. Die Bücher machten Carle zum Millionär: Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er wohl ein Vermögen von 80 Millionen Dollar. Nach Angaben von "celebritynetworth" verdiente Eric Carle jedes Jahr zwischen 5 und 8 Millionen Dollar an Buchtantiemen, bevor er die Rechte an seinem Franchise Ende 2019 an Random House verkaufte.

Dass er akzentfrei Deutsch sprach, verdankte Eric Carle seinen Eltern, deutschen Auswanderern. In Syracuse, USA geboren, kam er als Sechsjähriger nach Deutschland. Er studierte Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Amerika, sagte er einmal, war das Land seiner Träume. Hierher kehrte er in seinen Zwanzigern zurück. 1952 kam er nach New York zurück – mit 40 Dollar in der Tasche. Ein Job war bald gefunden: als Grafikdesigner bei der New York Times.

Carles künstlerisches Talent blieb nicht lange verborgen. Eines Tages rief ihn der bekannte Autor Bill Martin Jr. an. Ihm war das Bild eines Hummers aufgefallen, das Carle für eine Werbeanzeige gezeichnet hatte. Er bat den Grafikdesigner darum, eine Geschichte zu illustrieren, die er geschrieben hatte. Das Ergebnis war das Kinderbuch Brown Bear, Brown Bear, what do you see?

Carles Buch "Brauner Bär, wen siehst denn du?"
Carles Buch "Brauner Bär, wen siehst denn du?"

Carles Maltechniken folgten immer dergleichen Methode: Er zeichnete zunächst mit verschiedenen Acrylfarben Motive auf Seidenpapier. Mit den Fingern, mit Pinseln und anderen Objekten, etwa einem Schwamm, bedeckte er das Papier, bis verschiedenen Texturen übereinander lagen.

2002 eröffnete er mit seiner Frau Barbara in Amherst, Massachusetts ein großes Museum für Bilderbuchkunst, das Eric Carle Museum of Picture Book Art. Hier sind Werke zahlreicher Kinderbuchautoren aus aller Welt zu sehen.

Mit seinen eigenen Werken erinnert Carle daran, wie wertvoll kindliches Erleben ist. “Ich denke oft an mich selbst in meiner Kindheit“, sagte Carle 1995 in einem Gespräch mit der Los Angeles Times. „Ich hatte eine Menge Gefühle und philosophische Gedanken – mit sechs Jahren! Älter und weiser zu werden, war nur eine Sache des Trainings. Aber mein Kopf und meine Seele waren schon vollkommen.“