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Mildes Covid-19 kann Sterberisiko bis zu 6 Monate nach der Infektion erhöhen

Ein US-Soldat füllt Spritzen mit einem Corona-Impfstoff in New Hampshire.
Ein US-Soldat füllt Spritzen mit einem Corona-Impfstoff in New Hampshire.

Eine groß angelegte Studie, die am Donnerstag im renommierten Fachjournal "Nature" veröffentlicht wurde, ergab, dass auch eine milde Covid-19-Erkrankung über einen Zeitraum von sechs Monaten das Sterberisiko erhöhte. An der Studie nahmen rund 73.000 überwiegend männliche Kriegsveteranen teil. Es zeigte sich, dass selbst jene, die einen nur milden Covid-19-Verlauf hatten – verglichen mit jenen ohne Infektion – ein 59 Prozent höheres Risiko hatten, mehr als einen Monat nach der Infektion zu sterben.

Das höhere Sterberisiko erstreckte sich über mindestens sechs Monate. Die Autorinnen und Autoren der Studie vom US Department of Veteran Affairs schätzten, dass selbst eine milde Covid-19-Erkrankung bis zu sechs Monate nach der Infektion zu acht weiteren Todesfällen pro 1.000 Personen führen würde. Für diejenigen, die im Krankenhaus behandelt wurden — eine gesonderte Gruppe von fast 14.000 Personen in der Studie — lag die Zahl noch höher: Von 1.000 Personen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt wurden, würden innerhalb von sechs Monaten nach der Diagnose wohl sogar 28 weitere Menschen sterben, so die Schätzung der Forscher.

Die Kohorte für den milden Verlauf von Covid-19 umfasste mehr als 73.000 überwiegend weiße (76 Prozent), männliche (90 Prozent) Kriegsveteranen mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren. Daher ist nicht klar, ob die Ergebnisse für eine breitere Bevölkerung geltend gemacht werden können.

Symptome: Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen, psychische Erkrankungen, Stoffwechselstörungen

Außerdem fanden die Forschenden des US Department of Veteran Affairs heraus, dass jene, die nicht im Krankenhaus behandelt werden mussten, trotzdem bis zu 20 Prozent mehr ständige Pflege benötigte als Nicht-Infizierte. Einige dieser Personen hatten anhaltende Symptome, darunter Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen, psychische Erkrankungen und Stoffwechselstörungen.

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Bereits eine frühere Studie aus Frankreich hatte gezeigt, dass insbesondere Frauen im Alter von etwa 40 Jahren am stärksten gefährdet sind, an sogenanntem "Long-Covid" zu erkranken. Darunter versteht man eine Reihe von Symptomen, die einen Monat oder länger nach der ersten Ansteckung mit dem Coronavirus anhalten oder aber auch erst Wochen nach der Infektion auftreten.

Allerdings machen die Autorinnen und Autoren der neuen Studie keine genauen Angaben zu den Symptomen, etwa wie lange sie andauerten und ob die Veteranen Vorerkrankungen aufwiesen, bevor sie sich mit Covid-19 infizierten. Darüber hinaus berichteten die Autoren von einem erhöhten Gebrauch bestimmter Medikamente, darunter Schmerzmittel, Hustenmittel, Inhalatoren und Psychopharmaka bei Covid-19-Erkrankten, ohne allerdings viele Details zu nennen.

https://twitter.com/zalaly/status/1385267547210088450

"Wenn es jemals ein Beispiel in der klinischen Medizin gab, das die Bedeutung einer integrierten multidisziplinären Versorgung am besten veranschaulicht, dann ist es #longcovid", schrieb Ziyad Al-Aly am Donnerstag auf Twitter. Er ist Leiter des Forschungs- und Bildungsdienstes bei Veterans Affairs und einer der Studienautoren. "Gesundheitssysteme sollten sich schnell an diese Realität anpassen", fügte er hinzu.

Laurie Jacobs ist Vorsitzende der Inneren Medizin am Hackensack University Medical Center und war nicht an der Studie beteiligt. Sie betont, dass die Studienergebnisse auch ihre Erfahrungen mit Long Covid widerspiegeln: "Die Leute haben weiterhin Atemwegserkrankungen, weiterhin Kopfschmerzen und noch mehr. Es ist nicht verschwunden. Noch verstehen wir aber die zugrundeliegende Ursache nicht. Dabei ist Covid-19 in einigen Fällen chronisch, in anderen Fällen beeinträchtigend geworden. In manchen Fällen geht es den Menschen besser, aber das ist sehr unterschiedlich."

Dieser Artikel wurde von Ilona Tomić aus dem Englischen übersetzt und editiert. Das Original lest ihr hier.