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Michail Chodorkowski sagt, nur harte Sanktionen gegen alle Banken und Oligarchen könnten Russlands Krieg in der Ukraine stoppen

Michail Chodorkowski, ehemaliger Chef des Ölkonzerns Yukos
Michail Chodorkowski, ehemaliger Chef des Ölkonzerns Yukos

Der im Exil lebende frühere russische Oligarch Michail Chodorkowski sagt, dass der Westen alle Geldströme nach Russland abschneiden und die Sanktionen auf alle Oligarchen ausweiten müsse, um Russland von einer weiteren Invasion der Ukraine abzuhalten.

"Nur so kann der Krieg gestoppt werden", sagte der ehemalige Vorstandsvorsitzender des russischen Ölkonzerns Yukos dem TV-Sender CNN.

Als Reaktion auf Russlands Angriff auf die Ukraine haben viele westliche Länder und Handelsblöcke bereits schwere Finanzsanktionen gegen Russland verhängt. Dazu gehören das Verbot von Transaktionen mit der russischen Zentralbank, die Sperrung des Zugangs einiger russischer Banken zum internationalen Zahlungssystem Swift, die Blockierung des Handels mit Luxusgütern und das Einfrieren der Vermögenswerte des russischen Präsidenten Wladimir Putin, anderer Kremlführer und mehrerer Oligarchen.

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Die Sanktionen zielen darauf ab, die russische Wirtschaft zu behindern und damit auch die Finanzierung des Militärs zu unterbinden, und haben bisher den Rubel auf ein Rekordtief stürzen lassen und zu einer steigenden Inflation in Russland beigetragen.

"Der Schlag gegen das Finanzsystem war enorm", sagte Chodorkowski CNN. "Aber im Moment sind nur 70 Prozent der Geldströme blockiert."

„Ich habe nie Sanktionen gegen Russland als Ganzes befürwortet, aber die Finanzströme müssen gestoppt werden“, sagte Chodorkowski.

Um die Invasion zu stoppen, müsse der Westen die verbleibenden 30 Prozent der Geldströme nach Russland blockieren. Dazu müssten mehr russische Bankkonten eingefroren und Putins Banker gesperrt werden, fuhr der im Londoner Exil lebende Russe fort.

"Wenn wir den Krieg stoppen wollen, dann müssen alle Bankkonten Russlands eingefroren werden", sagte er und fügte hinzu, dass es "keine Ausnahmen geben darf".

Chodorkowski sagte, die russischen Oligarchen seien "nur Putins Lakaien" und "können ihn nicht beeinflussen". Es sei aber wichtig, "alle diese Geldgeber Putins zu stoppen, bis der Krieg zu Ende ist. Sie alle müssen blockiert werden. Und das ist das Einzige, was den Krieg stoppen wird."

Chodorkowski sagte auch, dass die Sanktionen weltweit Probleme verursachen würden, die aber mit der Situation in der Ukraine "nicht vergleichbar" seien.

In einem früheren Interview mit CNN hatte er gesagt, dass die Invasion den Sturz Putins herbeiführen könnte. In seinem jüngsten Gespräch mit dem Sender wiederholte er diese Vorhersage.

"Wenn der Westen die Ukraine weiterhin unterstützt, ist seine (Putins) Niederlage unausweichlich", sagte Chodorkowski.

Chodorkowski war zwischen 1997 und 2004 Vorstandsvorsitzender von Yukos, dem damals größten russischen Ölkonzern. Im Jahr 2003 war er kurzzeitig der reichste Mensch Russlands, als "Forbes" sein Nettovermögen auf 15 Milliarden US-Dollar bezifferte.

Im Jahr 2001 gründete Chodorkowski Open Russia, eine kremlkritische politische Organisation, die sich auf Demokratie und Menschenrechte konzentrierte und 2006 von den russischen Behörden geschlossen wurde. Eine Neuauflage der Gruppe wurde 2021 geschlossen.

Chodorkowski wurde 2003 verhaftet und wegen Betrugs und Steuerhinterziehung angeklagt. 2005 wurde er zu neun Jahren Haft verurteilt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wies Chodorkowskis Behauptung, seine Verhaftung sei politisch motiviert gewesen, zurück, entschied jedoch, dass seine Rechte verletzt worden seien.

Im Jahr 2013 wurde Chodorkowski von Putin begnadigt und ein Jahr früher aus der Haft entlassen. Er wurde aus Russland verbannt und lebt heute in London.

Dieser Text wurde von Romanus Otte aus dem Englischen übersetzt. Das Original lest ihr hier.

Lesen Sie den Originalartikel auf Business Insider