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Mexikos Wirtschaft zittert vor „Hurrikan Trump“

Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto durfte die jüngsten Nachrichten aus den über Donald Trumps Verfehlungen mit Erleichterung vernommen haben. Der sinkende Stern des ruppigen US-Politikers hilft auch dem Staatschef und der Wirtschaft des Nachbarn im Süden. Denn je höher die Chancen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten auf den Sieg stehen, desto stärker sinken der mexikanische Peso, die Börsenkurse und damit auch das Ansehen von Präsident Peña Nieto.

ist so etwas wie der Lieblingsfeind Trumps. Bereits früh im Wahlkampf hat er die Menschen südlich des Rio Grande pauschal als „Vergewaltiger“, „Verbrecher“ und „Drogenschmuggler“ verunglimpft. Und er will eine Mauer entlang der 3200 Kilometer langen Grenze bauen, für die auch noch Mexiko zahlen soll.

Noch kein Wahlkampf in den USA hat im südlichen Nachbarland derartige Verwerfungen hervorgerufen wie der aktuelle. Das liegt vor allem am Kandidaten Trump und seinen Forderungen – wie zum Beispiel der Neuverhandlung der Nordamerikanische Freihandelszone Nafta. Aber politische Fehler von Präsident Peña Nieto verstärken diese Krise. Bestes Beispiel war die Einladung an Trump und dessen Besuch in Mexiko Ende August.

Die Bevölkerung empfand es als eine Demütigung, dass der Republikaner gerade in Mexiko eine Bühne erhielt und sich noch nicht mal für seine Beleidigungen und Beschimpfungen entschuldigte. Zudem degradierte der US-Kandidat Peña Nieto bei der anschließenden Pressekonferenz zu einem Statisten. Die Quittung folgte: Peña Nietos Popularität ist auf einem historischen Tiefpunkt. Die Mexikaner gingen sogar am Unabhängigkeitstag Mitte September auf die Straße, um seinen Rücktritt zu fordern. So etwas hatte es zuvor in Mexiko noch nicht gegeben.

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Auch Mexikos Zentralbankchef Agustín Carstens sorgt für mehr Verunsicherung. Der gewöhnlich sehr zurückhaltende Ökonom warnte davor, dass der Wahlsieg des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Mexiko in heftige wirtschaftliche Turbulenzen stürzen würde. „Es wäre wie ein Hurrikan", sagte Carstens. Es bestehe natürlich ein Zusammenhang zwischen der Schwäche der mexikanischen Währung Peso und starken Umfragewerten für Trump. Auch der Wirtschaftsexperte Raúl Felix hält einen Sieg von Trump für einen schweren Schlag für Mexikos Volkswirtschaft: „Zölle und Mauern würden eine tiefe Rezession auslösen und den Peso zum Absturz bringen“, sagt der Professor am Forschungsinstitut CIDE.


Mexiko fürchtet um Nafta

Schon jetzt zeigt der Peso Schwächen, die in der zweitgrößten Volkwirtschaft Lateinamerikas längst überwunden schienen. Mitte September hatte er im Zwölf-Monats-Vergleich 25 Prozent nachgegeben und die historische Marke von 20 Peso für einen Dollar gerissen. Er war zeitweise die meistabgewertete Währung der Welt. Immerhin konnte der Peso nach dem Skandalvideo Trumps und dem zweiten TV-Duell mit Gegenkandidatin am Sonntag wieder etwas Boden gutmachen. In dieser Woche gewann die Währung gegenüber dem US-Dollar mehr zwei Prozent an Wert.

Besonders fürchtet Mexiko Korrekturen am Nordamerikanischen Freihandelsvertrag, die auch Hillary Clinton im Falle eines Wahlsieges nicht ausgeschlossen hat. Schon die Ankündigung von Trump, das vor bald 23 Jahren in Kraft getretene Nafta-Abkommen neu verhandeln zu wollen, habe in Mexiko eine ähnliche Wirkung wie der Brexit in Großbritannien, sagt Jaime Zabludovsky, der den Vertrag zwischen den USA, Mexiko und Kanada einst mitaushandelte. Der Handel zwischen den drei Staaten erreichte vergangenes Jahr ein Volumen von 1,25 Billionen Dollar.

Vor allem für Mexiko ist die NAFTA lebenswichtig. 80 Prozent der mexikanischen Exporte gehen in den nordamerikanischen Raum, davon der ganz überwiegende Teil in die USA. 35 Prozent der Arbeitsplätze in Mexiko hängen direkt am Außenhandel. Jede Minute werden im Waren- und Dienstleistungsaustausch zwischen den USA und Mexiko eine Million Dollar umgesetzt. Da kann man sich gut vorstellen, was etwa Zölle oder ein Abzug von US-Unternehmen aus Mexiko für das Land bedeuten würden.