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Merz und Röttgen sind bei den Deutschen ähnlich beliebt

Das politische Spitzenpersonal ist nicht sonderlich beliebt. Nichtsdestotrotz punkten einige Top-Politiker. Laschet versucht seinen Rückstand aufzuholen.

Das Ergebnis ist einigermaßen niederschmetternd für das Spitzenpersonal von CDU, SPD, Grünen und FDP. Eine relative Mehrheit der Menschen in Deutschland hat auf die Frage, von welchem Politiker sie im neuen Jahr gern mehr hören möchten, eine klare Antwort: von keinem. 29,3 Prozent der Befragten wollen sich laut einer Civey-Umfrage für das Handelsblatt nicht für eine oder einen der insgesamt acht zur Auswahl gestellten Politikerinnen und Politiker entscheiden.

Auf den Plätzen zwei, drei und vier folgen Friedrich Merz (22,9 Prozent), Olaf Scholz (22,8 Prozent) und Norbert Röttgen (20,7 Prozent). Armin Laschet belegt mit 5,6 Prozent der Stimmen den letzten Platz auf der Beliebtheitsskala und liegt damit noch hinter Saskia Esken (7,3 Prozent) und Christian Lindner (11,5 Prozent).

Das Ergebnis verfestigt das Bild im Kampf um die CDU-Führung: Friedrich Merz und Norbert Röttgen liegen dicht beieinander, Armin Laschet muss sich mächtig ins Zeug legen, um seinen Rückstand gegenüber den beiden aufzuholen.

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Am 16. Januar entscheidet sich, wer neuer CDU-Vorsitzender wird. Am Wochenende hatte sich Laschet per Videokonferenzen noch einmal allen Landesverbänden der CDU präsentiert und Fragen beantwortet.

Er wolle „ins Gespräch kommen – über die Ideen von Jens Spahn und mir für die CDU und für Deutschland, ebenso wie über die dringend notwendige breite Perspektive bei der weiteren Strategie im Umgang mit Corona“, wie es in der Einladung mit dem Motto „#48hLaschetLive“ hieß.

Konkurrent Röttgen sagte dem Handelsblatt dazu: „Mein Marathon läuft bereits seit Monaten und hört auch nicht am 3. Januar auf.“ Zuletzt hatte es auch Umfragen gegeben, in denen Röttgen vor Merz lag. Allerdings entscheiden die Wahl die Delegierten des CDU-Parteitags – und damit Funktionäre, nicht die einfachen Parteimitglieder.

Ein Sprecher von Merz erklärte, Merz kommuniziere „schon seit vielen Wochen“ kontinuierlich per Telefon und in Videokonferenzen mit einzelnen Delegierten und Kreisverbänden. Merz werde „diese Art des Wahlkampfs bis zum Parteitag in Absprache mit den Kreis- und Landesverbänden fortsetzen“.

Laschet müht sich nach Kräften, seinen Rückstand aufzuholen. Gemeinsam mit Spahn hat er ein Programm für die CDU nach der Ära von Angela Merkel erarbeitet, das am Wochenende bekannt wurde. Darin rufen Laschet und Spahn ihre Partei auf, „die 20er-Jahre zu einem Modernisierungsjahrzehnt für Deutschland“ zu machen.

Das Impulspapier, über das am Sonntag zuerst der Nachrichtensender n-tv berichtete, wurde an die CDU-Kreisvorsitzenden, die Landtags- und Bundestagsabgeordneten sowie die Europaparlamentarier der CDU verschickt. In ihrem Papier versprechen Laschet und Spahn der Partei unter anderem eine Stärkung der Partizipation der Mitglieder, offene Debatten sowie eine „klare Abgrenzung nach rechts“.

Scholz als Krisenmanager

Erfreulich fällt das Resultat der Civey-Umfrage für Olaf Scholz aus. Der Spitzenkandidat der SPD für die Bundestagswahl im September liefert sich im Beliebtheitsranking ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Merz.

Die SPD hatte sich bereits im August 2020 auf Scholz als Spitzenkandidaten verständigt. Der Bundesfinanzminister hat sich in den vergangenen Monaten als zupackender Krisenmanager profiliert. Gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) steht er seit Beginn der Corona-Pandemie für umfassende Hilfsprogramme, die den von der Krise besonders stark betroffenen Branchen das Überleben sichern sollen.

Scholz gehört seit Jahren zum politischen Spitzenpersonal Deutschlands und zählt selbst zur Generation „60 plus“, wird aber der Civey-Umfrage zufolge besonders von Jüngeren präferiert – ebenso wie die Grünen-Doppelspitze aus Annalena Baerbock und Robert Habeck.

Merz dagegen punktet vor allem bei älteren Befragten. Viele Fans hat er laut Civey-Umfrage unter FDP-Anhängern. Die Grünen-Anhänger unter den Befragten könnten sich am ehesten mit dem CDU-Politiker Röttgen anfreunden.
Markus Söder stand bei der Civey-Umfrage nicht zur Wahl. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef hat sich in der Corona-Pandemie zwar einen der vorderen Plätze in der Beliebtheitsskala der deutschen Politik erkämpft. Zugleich hat er aber bislang immer wieder betont, er stehe auf Bundesebene nicht als Spitzenkandidat der Union zur Verfügung.

5002 Menschen haben sich vom 30. Dezember bis zum 2. Januar an der Umfrage beteiligt. Das Ergebnis ist repräsentativ. Civey spielt Umfragen über ein deutschlandweites Netzwerk von mehr als 20.000 Websites aus, es wurden also nicht nur Handelsblatt-Nutzer befragt.

Jeder kann online an den Befragungen teilnehmen, es werden im Ergebnis nur die Antworten registrierter Teilnehmer berücksichtigt, von denen Civey einige demografische Grunddaten (etwa Geschlecht, Altersklasse, Wohnort) kennt.

Aus diesen Nutzern zieht Civey eine quotierte Stichprobe, die sicherstellt, dass sie beispielsweise in den Merkmalen Alter, Geschlecht und Bevölkerungsdichte der Grundgesamtheit entspricht. In einem dritten Schritt werden die Ergebnisse schließlich nach weiteren soziodemografischen Faktoren und Werthaltungen der Abstimmenden gewichtet, um Verzerrungen zu korrigieren und Manipulationen zu verhindern.

Mehr: Lesen Sie hier, warum Söder sich für Kür des Kanzlerkandidaten im März ausspricht.