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Abseits oder nicht? Regelkunde im Fall Gosens

Regel-Wirrwarr um Robin Gosens!

Der 107. Nationalmannschafts-Debütant unter Bundestrainer Joachim Löw zeigte bei seinem ersten Einsatz mit dem Adler auf der Brust eine ansprechende Leistung.

Der Linksverteidiger des italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo bereitete beim 1:1 zum Auftakt der Nations League gegen Spanien unter anderem das Führungstor von Timo Werner vor. Doch auch er konnte in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich der Spanier nicht verhindern - und offenbarte im Anschluss eine kuriose Wissenslücke.

Erfrischend ehrlich gab er zu, dass er bei der aktuellen Regel in Sachen Abseits nicht auf dem neuesten Stand ist. Er habe "gerade wieder was Neues gelernt" und sich "aus dem Spiel" vermutet, erklärte der 26-Jährige im ZDF. Was war passiert?

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Gosens hatte vergeblich versucht, eine Flanke in den Strafraum zu verhindern und war dabei ins Tor-Aus gegrätscht. Der Ball landete nach einem Kopfball beim völlig freien Jose Gaya, der zum 1:1-Endstand vollendete. Dieser hätte im Abseits gestanden - wenn Gosens nicht noch hinter der Auslinie gelegen hätte. Dass er laut Regel auch von außerhalb des Spielfelds das Abseits aufheben kann, war ihm nicht bekannt.

In den offiziellen Regeln des International Football Association Board (IFAB) heißt es dazu: "Ein Spieler des verteidigenden Teams, der das Spielfeld ohne die Erlaubnis des Schiedsrichters verlässt, gilt im Sinne der Abseitsregel als auf der Tor- oder Seitenlinie stehend, bis das Spiel zum nächsten Mal unterbrochen wird oder das verteidigende Team den Ball in Richtung Mittellinie gespielt und dieser den Strafraum des verteidigenden Teams verlassen hat. Verlässt der Spieler das Spielfeld absichtlich, wird er bei der nächsten Spielunterbrechung verwarnt."

Per Mertesacker: "Das muss man wissen"

Gosens galt in diesem Fall laut Regularien also als auf der Torlinie stehend - und hob damit das Abseits auf.

"Das muss man als Fußball-Profi wissen", setzte es im Anschluss prompt einen kleinen Rüffel von Ex-Nationalspieler Per Mertesacker, der seinen ersten Einsatz als ZDF-Experte hatte. Zu hart wollte der 35-Jährige mit dem Neuling dann aber auch nicht ins Gericht gehen. Denn: "Im Endeffekt hätte es ja auch nichts geändert, er lag da ja und kam da auch nicht mehr weg."

Und so verspielte die deutsche Nationalmannschaft den ersten Sieg gegen Spanien seit dem 16. August 2000, als Mehmet Scholl und Alexander Zickler beim 4:1-Erfolg in Hannover jeweils einen Doppelpack erzielten.

"Es war ein Wechselbad der Gefühle. Es geht mir ordentlich auf den Zünder, dass wir am Ende so ein Eier-Gegentor bekommen haben", machte Gosens seinem Ärger dementsprechend Luft.

Doch bei allem Frust zog der Senkrechtstarter dann doch ein positives Fazit. "Es war ein riesen Abend für mich, ich bin ultra happy, dass ich mein Debüt feiern konnte", bilanzierte er.

Und auch wenn Gosens am Ende keine drei Punkte feiern konnte, so ist er zumindest um eine regeltechnische Erkenntnis reicher.