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Merkels Entscheidung für Jens Spahn als Gesundheitsminister schlägt hohe Wellen. Die Jusos toben – und mit ihnen der wohl berühmteste Pflege-Azubi Deutschlands.

Merkels Entscheidung für Jens Spahn als Gesundheitsminister schlägt hohe Wellen. Die Jusos toben – und mit ihnen der wohl berühmteste Pflege-Azubi Deutschlands.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will in einer möglichen Großen Koalition (GroKo) Jens Spahn zum Gesundheitsminister machen. Die Entscheidung, über die mehrere Medien übereinstimmend berichten, bewegt am Sonntag das politische Deutschland.

Der 37-jährige Spahn gilt als geschicktester Merkel-Kritiker und Vertreter der Jungkonservativen in der CDU. Nach sechs Jahren als gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion und zweieinhalb Jahren als parlamentarischer Finanz-Staatssekretär unter Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lässt ihn die Kanzlerin nun in die erste Reihe vorrücken.

„Kannst du deinen Feind nicht besiegen, mache ihn zum Minister“, ist noch einer der nüchternsten Kommentare in den Sozialen Medien zur Spahn-Berufung. Der potenzielle GroKo-Partner SPD kann sich die eine oder andere Spitze nicht sparen. Sicher werde die SPD jetzt Juso-Chef Kevin Kühnert oder einen andere GroKo-Kritiker zum Regierungsmitglied machen, schreibt der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Marco Bülow bei Twitter mit Augenzwinkern. Kühnert gilt innerhalb der SPD als schärfster Kritiker einer Großen Koalition und führt mit seinen Jusos die „NoGroKo“-Kampagne an.

Den wohl berühmtesten Pflege-Auszubildenden Deutschlands erregt die Entscheidung für Spahn als Gesundheitsminister sehr. Alexander Jorde wurde der breiten Öffentlichkeit bekannt, als er vor der Bundestagswahl in der ARD-Wahlarena gegenüber Kanzlerin Merkel die Missstände in der Pflege anprangerte (hier zum Video bei Youtube).

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Jorde, offenbar SPD-Mitglied, nimmt einen Tweet von Juso-Chef Kühnert als Anlass, die Entscheidung zu kritisieren: „Spätestens mit der Entscheidung für Jens Spahn als Gesundheitsminister drücke ich beide Daumen für NoGroKo. War lange unentschlossen, aber irgendwann ist Schluss. Mit Spahn wird gar nichts passieren in der Pflege.“

Auch andere Jusos kritisieren die Entscheidung für Spahn. Spahn als Gesundheitsminister „wäre eine schallende Ohrfeige an all jene, die wegen eines neuen Aufbruchs fürs Gesundheitssystem ein "ja"“ zum GroKo-Mitgliedervotum vertreten (haben)“, schreibt Jan Bühlbecker aus Bochum-Wattenscheid.

Die Berliner Grünen-Abgeordnete Anja Schillhaneck verweist auf Twitter auf frühere Äußerungen Spahns zur Gesundheitspolitik. Es lohne sich, ein ausführliches Interview der „Ärztezeitung“ mit Jens Spahn von 2014 zu lesen, schreibt sie und zitiert in der Folge Äußerungen Spahns zur Pflegepolitik und dem Angleichen von privater und gesetzlicher Krankenversicherung.

Auch die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, äußert sich skeptisch zu Jens Spahn als Gesundheitsminister.

Offiziell will die Kanzlerin den Führungsgremien ihrer Partei ihre Liste für die Ministerposten der CDU am Nachmittag vorlegen. Doch in den Sozialen Netzwerken wird die Personalie Spahn wohl auch danach das bestimmende Thema bleiben.

Freuen wird sich über Spahn als Gesundheitsminister hingegen die „Heute-Show“. Moderator Oliver Welke hatte in der ZDF-Satiresendung am Freitagabend bereits prognostiziert, dass Spahn Gesundheitsminister werden würde (hier im Video ab Minute 7:15). Warum? „Weil Merkel ihn wirklich hasst“, so Welke.