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Merkel: Gute Beziehungen zu den USA sind in unserem Interesse

Die Bundeskanzlerin sieht bei den Spannungen im Verhältnis zu den USA nicht nur strukturelle Gründe, sondern auch handelnde Personen, die damit zusammenhängen.

Die frühere Frontstellung Europas gebe es seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr, sagte die Bundeskanzlerin im Interview mit der Financial Times. Foto: dpa
Die frühere Frontstellung Europas gebe es seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr, sagte die Bundeskanzlerin im Interview mit der Financial Times. Foto: dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Interesse Deutschlands und Europas an guten Beziehungen zu den USA hervorgehoben. Das Bewusstsein für dieses Interesse sei gewachsen, sagte Merkel der „Financial Times“ (Donnerstag). „Umgekehrt hat die Notwendigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika, an der Seite Europas zu sein, eher abgenommen. Insofern liegen die Beziehungen in unserem Interesse. Und wenn es in unserem Interesse liegt, dann müssen wir natürlich auch unsere Beiträge dazu leisten.“

Auf die Frage, ob die Spannungen im Verhältnis zu den USA an den handelnden Personen liegen oder ein strukturelles Problem seien, sagte Merkel: „Ich denke, es hat natürlich strukturelle Gründe, obwohl Politik natürlich immer auch mit den handelnden Personen zusammenhängt.“

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Für Präsident Donald Trump sei die Annahme, dass es eine multilaterale Welt gebe, „nicht mehr so selbstverständlich“. Aber schon seit geraumer Zeit sei zu beobachten, dass die frühere Supermachtrolle der USA „so vielleicht gar nicht dem Selbstverständnis der Vereinigten Staaten von Amerika“ entspreche.

„Dass Europa gleichsam im Zentrum des Weltgeschehens steht, ist – das wird immer erkennbarer – nicht mehr der Fall“, sagte Merkel in dem Interview. Die frühere Frontstellung Europas gebe es seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr. „Deshalb muss sich Europa seine eigene geopolitische Rolle wieder erarbeiten und die Ausrichtung der Vereinigten Staaten auf Europa nimmt ab. Das wird bei jedem Präsidenten so sein.“

Das umfangreiche Interview erschien an demselben Tag, an dem die CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in London eine Presseerklärung in der deutschen Botschaft abgeben und eine außenpolitische Rede an der London School of Economics (LSE) halten wollte.