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Merck will stark in die Krebs-Forschung investieren

Nach einem Rekordumsatz im vergangenen Jahr will Merck nun deutlich mehr Geld in die Erforschung neuer Krebs-Medikamente stecken. Der deutsche Pharmakonzern setzt dabei große Hoffnungen auf die Immuntherapie Avelumab.

Nach einem Rekordergebnis im vergangenen Geschäftsjahr tritt Merck in diesem Jahr auf der Stelle. Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern will mehr Geld für die Erforschung neuer Immuntherapien gegen Krebs ausgeben und nimmt dafür einen möglichen Ergebnisrückgang in Kauf. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) soll 2017 in etwa stabil im Vergleich zum Vorjahr bleiben, teilte Merck am Donnerstag mit. Dabei sei eine leicht positive oder auch negative prozentuale Schwankung um den Vorjahreswert möglich.

Das Unternehmen setzt große Hoffnungen auf die Krebsimmuntherapie Avelumab, für die sich Merck die erste Marktzulassung in diesem Jahr erhofft. Von dem Krebsmittel soll in Zukunft ein Großteil der neuen Pharmaumsätze kommen. Für dieses Jahr rechnet Merck insgesamt mit einem leichten bis moderaten organischen Umsatzwachstum.

Der kräftige Sprung beim Betriebsgewinn vor Abschreibungen und dem bereinigten Ergebnis ergibt sich allerdings ganz überwiegend aus der Integration des 13 Milliarden Euro teuren Zukaufs Sigma-Aldrich. Ohne diesen Effekt hätte sich die operative Ertragskraft offenbar kaum verändert. Der Umsatz erhöhte sich um 17 Prozent auf 15 Milliarden Euro, der bereinigte Betriebsgewinn kletterte um knapp ein Viertel auf 4,5 Milliarden. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 1,6 Milliarden, ein Plus von rund 46 Prozent binnen Jahresfrist. Mit dem Laborzulieferer Sigma-Aldrich hat Merck sein Life Science Geschäft nachhaltig gestärkt.

Der Nettogewinn profitierte zudem von Veräußerungsgewinnen in Höhe von rund 450 Millionen Euro. Der Löwenanteil entfiel auf den Verkauf von Rechten an dem Medikament Kuvan. Andererseits hatte Merck Sonderaufwand und Integrationskosten im Zusammenhang mit der Sigma-Akquisition zu verkraften, die sich auf rund 270 Millionen Euro addierten. Bereinigt um solche Faktoren errechnet sich laut Merck immerhin ein Anstieg des Gewinns je Aktie um rund ein Viertel. Die Aktionäre sollten eine 15 Cent höhere Dividende von 1,20 Euro je Aktie erhalten.

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Immuntherapie ist der größte Hoffnungsträger

Avelumab ist aktuell der größte Hoffnungsträger der Südhessen. In diesem Jahr wird die Marktzulassung in den USA und in der EU zur Behandlung des metastasierten Merkelzellkarzinoms, eine seltene und bösartige Form des Hautkrebses, erwartet und darüber hinaus in den USA für Blasenkrebs.

Für Avelumab hat das Unternehmen derzeit insgesamt neun Studien in der dritten und letzten Phase der klinischen Entwicklung am laufen, die allesamt sehr kostspielig sind. Die Immuntherapie gilt als eines der vielversprechendsten Felder der Krebsmedizin. Die neuen immuntherapeutischen Arzneien zielen darauf ab, das körpereigene Abwehrsystem so zu aktivieren, dass es Krebszellen erkennen und zerstören kann.

Das Pharmageschäft des Darmstädter Konzerns (ohne Consumer Health) verbuchte 2016 alles in allem einen leichten Umsatzrückgang, bedingt vor allem durch weitere Umsatzeinbußen bei den beiden Top-Produkten Rebif (gegen Multiple Sklerose) und Erbitux (Krebs). Der Umsatz mit Fruchtbarkeitsmedikamenten dagegen legte kräftig zu.

Im Vergleich zur gesamten Pharmabranche, die im Schnitt um knapp drei Prozent gewachsen sein dürfte, hat sich Merck damit leicht unterdurchschnittlich entwickelt. Allerdings wurden die Umsätze bei dem Konzern auch durch die Veräußerung von Kuvan sowie negative Währungseffekte gebremst.

In den vergangenen 14 Jahren brachte Merck nur zwei neue Medikamente auf den Markt, sie setzen weniger als 100 Millionen Euro im Jahr um. 2017 soll die Trendwende bringen, ab dann will das Unternehmen nach früheren Angaben jedes Jahr ein neues Medikament oder eine neue Indikation zur Zulassung bringen.