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Merck wächst stärker als erwartet – die Blitzanalyse

Das Darmstädter Unternehmen konnte den positiven Trend bestätigen – und am Donnerstag überwiegend starke Zahlen für das dritte Quartal vorlegen.

Vor allem die starke Nachfrage nach Materialien für die Biotechproduktion trug weiterhin zum Aufschwung bei. Foto: dpa
Vor allem die starke Nachfrage nach Materialien für die Biotechproduktion trug weiterhin zum Aufschwung bei. Foto: dpa

Der Darmstädter Merck-Konzern hat am Donnerstag überwiegend starke Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und damit den Aufwärtstrend aus dem Vorquartal bestätigt. Hier die wichtigsten Fakten:

  • Der Konzernumsatz stieg um acht Prozent auf 4,05 Milliarden Euro und legte damit organisch, das heißt um Währungseffekte bereinigt, um 5,7 Prozent zu.

  • Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 15 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

    Mit beiden Größen hat der Darmstädter Konzern die Erwartungen der Analysten übertroffen, die nur mit fünf Prozent Umsatzplus und zehn Prozent Ebitda-Wachstum kalkuliert hatten. Zudem hat der Konzern für beide Kenngrößen auch die Prognosen für das Gesamtjahr angehoben, nachdem man im Oktober die Übernahme des US-Spezialchemieherstellers Versum vollzogen hat.

    Versum dürfte nach Erwartung von Merck 2019 etwa 270 Millionen Euro Umsatz und 80 bis 90 Millionen Euro Ebitda beisteuern. Insgesamt erwartet der Konzern daher nun einen Umsatz von um die 16 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebitda von 4,23 bis 4,43 Milliarden Euro. Organisch entspricht das laut Merck drei bis fünf Prozent Umsatzwachstum und zehn bis 13 Prozent Ebitda-Steigerung.

  • Der Nettogewinn von Merck erhöhte sich im dritten Quartal dagegen nur geringfügig auf 343 Millionen Euro.

  • Für die ersten neun Monate insgesamt weist Merck einen Anstieg des Umsatzes um 7,5 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro aus. Das bereinigte Ebitda verbesserte sich in diesem Zeitraum um 11,5 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Euro.

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Das fällt positiv auf

Im Life-Science-Bereich (Laborreagenzien, Biotechmaterialien) setzte sich eine starke Entwicklung im dritten Quartal fort. Merck konnte in der Sparte den Umsatz um zehn Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und das Ebitda um 13 Prozent auf 531 Millionen Euro steigern. Vor allem die starke Nachfrage nach Materialien für die Biotechproduktion trug weiterhin zum Aufschwung bei.

Im Pharmageschäft profitiert der Konzern inzwischen spürbar von den Neuentwicklungen der letzten Jahre. Der Umsatz der Sparte legte um acht Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zu. Das Wachstum hat sich damit weiter beschleunigt. Das Multiple-Sklerose-Medikament Mavenclad, das im März in den USA zugelassen wurde, verdreifachte den Umsatz auf 89 Millionen Euro.

Das Krebsimmunmedikament Bavencio lieferte 29 Millionen Euro Umsatz (plus 50 Prozent). Neben diesen Neuentwicklungen trug insbesondere auch ein weiterhin starkes Chinageschäft zum Wachstum bei. Der Free-Cashflow von Merck hat sich weiter kräftig – von rund 500 auf gut 700 Millionen Euro verbessert.

In den ersten neun Monaten hat der Konzern damit knapp 1,5 Milliarden Euro an Cash aus dem operativen Geschäft generiert und damit seine Finanzbasis für die Übernahme von Versum gestärkt. Die Netto-Verschuldung sank per Ende September auf 7,3 Milliarden Euro. Sie dürfte nach Vollzug des Versum-Deals indessen auf über 12 Milliarden Euro gestiegen sein.

Das fällt negativ auf

Die Sparte Performance Materials (Display-Materialien, Elektronikchemikalien, Pigmente) steht weiter unter Druck. Die Erlöse sanken im dritten Quartal währungsbereinigt um rund ein Zehntel auf 583 Millionen Euro, bedingt vor allem durch eine schwache Entwicklung im Geschäft mit Flüssigkristallen. Auch im Pigmentgeschäft verzeichnete Merck als Folge einer schwachen Nachfrage aus der Automobilindustrie Umsatzeinbußen.

So geht es weiter

Im Vordergrund wird bei Merck nun die Integration von Versum stehen. Für den Konzern wird es wichtig sein, im kommenden Jahr mit Hilfe von Versum und der strategischen Neuausrichtung auf das Geschäft mit Halbleitermaterialien die Trendwende im Bereich Performance zu schaffen.

Spannend bleibt auch die Pharmaforschung bei Merck. Hier wird es für den Darmstädter Konzern wichtig sein, weitere Neuentwicklungen in Richtung Zulassung zu bringen. Das MS-Mittel Mavenclad entwickelt sich zwar positiv. Mit seinem Krebsimmun-Medikament Bacencio dagegen fallen Merck und ihr Partner Pfizer im Wettbewerb gegenüber ähnlich wirkenden Konkurrenzprodukten zusehends zurück.

Nachdem man jüngst mit einer weiteren Studie im Bereich Magenkrebs scheiterte, erscheint das Umsatzpotenzial des Medikaments zusehends begrenzt.