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Mercedes schwenkt auf Spitzenmodelle um im Luxusauto-Rennen

(Bloomberg) -- Die Mercedes-Benz AG wird die Zahl ihrer Einstiegsmodelle im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung reduzieren. Mehr als drei Viertel der Investitionen des Autobauers sollen zukünftig in höherwertige Fahrzeuge fließen.

Mercedes stellte seine Pläne am Donnerstag auf einem Kapitalmarkttag vor. Schwerpunkt wird zukünftig das sogenannte obere Fahrzeugsegment sein, in dem das G-Modell, die S-Klasse und die AMG-Sparte angesiedelt sind, um die Rentabilität zu steigern.

“Wir schärfen den Fokus unseres Geschäftsmodells und unseres Produktportfolios weiter, um das Potenzial von Mercedes-Benz auch unter schwierigen Bedingungen zu maximieren”, sagte Vorstandschef Ola Källenius in einer Mitteilung. “Im Mittelpunkt steht dabei unser Ziel, die begehrenswertesten Autos der Welt zu bauen.”

Die Strategie baut auf auf einen Trend, der die Rentabilität während der Halbleiterkrise auf ein Rekordniveau ansteigen ließ. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sie ebenso effektiv ist, wenn sich die Versorgungsengpässe auflösen und die Automobilhersteller wieder Jagd auf Marktanteilen machen. Während Mercedes im ersten Quartal 10% weniger Fahrzeuge verkaufte als vor einem Jahr, stieg der Gewinn um 20%.

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Mercedes geht davon aus, dass die Verkäufe von Fahrzeugen des oberen Segments bis 2026 um 60% steigen werden, was dazu beitragen würde, die operative Marge bis zur Mitte des Jahrzehnts auf rund 14% zu steigern, so das Unternehmen. Der Automobilhersteller räumte jedoch ein, dass Gegenwind wie Rohstoffpreise, Engpässe in der Lieferkette und allgemeine wirtschaftliche Risiken die Ziele gefährden.

Die Zahl der Varianten bei Einstiegsmodellen wie der A-Klasse soll von sieben auf vier reduziert werden, so das Unternehmen. Mercedes produziert derzeit zahlreiche Einstiegsvarianten, darunter Kombi-Modelle und Sport Utility Vehicles.

Mercedes wird sein nächstes Betriebssystem in einem Kompaktwagen der Einstiegsklasse einführen und diese als Flaggschiffe für wohlhabende, technikaffine Käufer vermarkten.

“Wir jagen nicht nach Volumen”, sagte Mercedes-Benz Finanzvorstand Harald Wilhelm in einem Telefonat mit Reportern. “Das hier ist Einstiegsluxus.”

Jadeaxt

Im Vorfeld des Treffens hatte Källenius am Dienstag auf LinkedIn ein Foto einer steinzeitlichen Axt aus einem kostbaren Material veröffentlicht. Archäologen zufolge hat das Stück keinen funktionalen Nutzen, sondern verweist auf den anhaltenden Wunsch der Menschheit nach Statussymbolen.

“Was hat diese 6.000 Jahre alte Jade-Axt mit unserer Strategie zu tun?” sagte Källenius und fügte hinzu, dass er dies auf dem Investorentreffen erläutern werde.

Nach der erfolgreichen Trennung von Mercedes und seiner Lkw-Sparte intensiviert das Management seine Bemühungen, den Erfinder des Automobils so umzubauen, dass er mit Tesla Inc. konkurrieren kann. Das Unternehmen will noch in diesem Jahr batteriebetriebene Modelle in allen Segmenten anbieten, um bis zum Jahr 2030 ausschließlich Elektroautos zu verkaufen.

Während der Automobilhersteller laut dem Beratungsunternehmen Interbrand die wertvollste Unternehmensmarke Europas ist, hat Tesla eine zehnmal höhere Marktkapitalisierung als das in Stuttgart ansässige Unternehmen. Und die Porsche-Sportwagensparte der Volkswagen AG würde laut Bloomberg Intelligence bei einem geplanten Aktienverkauf mit rund 95 Milliarden Euro bewertet. Im Vergleich dazu liegt der Wert von Mercedes bei etwa 74 Milliarden.

Einige Analysten mahnen jedoch, dass der Vorstoß in Richtung profitablerer Luxusfahrzeuge ein Irrweg sein könnte.

“Die hohen Margen der Autohersteller sind nicht nachhaltig und werden wieder deutlich sinken, wenn sich der Automarkt wieder normalisiert”, so Nord/LB-Analyst Frank Schwope in einer E-Mail.

Eine höhere Rendite würde Mercedes helfen, den teuren Umstieg auf Elektrofahrzeuge und digitale Autotechnik zu finanzieren.

Aber es gibt Risiken, denn die weltweiten Wirtschaftsprognosen verschlechtern sich und könnten die Prognosen des Beratungsunternehmens BCG zunichte machen, das ein dreimal schnelleres Wachstum im Luxuswagensegment als bei normalen Fahrzeugen prognostiziert.

“Der Stuttgarter Premium-Automobilhersteller hat einen einfachen Plan: weniger Kleinwagen und mehr große Autos”, sagt Bernstein-Analyst Daniel Röska, der ein Kurspotenzial von 30% gegenüber dem aktuellen Aktienkurs von rund 65 Euro sieht. Bis 2025 könnte der Durchschnittspreis für ein Auto von 70.000 Euro im Jahr 2021 auf mehr als 85.000 Euro steigen, sagte er.

Überschrift des Artikels im Original:

Mercedes to Swing to Top-End Models in Luxury-Car Profit Race

(Durchgängig ergänzt)

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