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Mercedes-Benz setzt sich mit eigener Autosoftware hohe Finanzziele

SUNNYVALE/STUTTGART (dpa-AFX) -Der Autobauer Mercedes DE0007100000-Benz DE0007100000 rechnet sich für die geplante eigene Autosoftware große Geschäftschancen aus. Bis Ende der Dekade soll sich der softwaregetriebene Umsatz im Konzern auf einen hohen einstelligen Milliarden-Euro-Betrag vervielfachen, wie das Unternehmen am Mittwoch anlässlich einer Präsentation zum neuen Softwarebetriebssystem "MB.OS" im kalifornischen Sunnyvale mitteilte. 2022 machte Mercedes den Angaben zufolge Erlöse in Höhe von über einer Milliarde Euro mit Services und Produkten rund um Navigation, Verkehrsinfos und Onlineupdates von Straßenkarten. Zugleich sieht sich das Management auf gutem Weg, bis zur Mitte des Jahrzehnts das Ziel von einer Milliarde Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern mit digitalen Diensten zu übertreffen.

Ab 2025 soll die umfassende Autosoftware "MB.OS" in der neuen Fahrzeug-Plattform "MMA" zum Einsatz kommen. In diesem Jahr soll die neue E-Klasse mit einem Vorläufer bereits einen Einblick in die kommenden Softwarefunktionen geben. Mit dem neuen System will Mercedes alle Datenbereiche im Auto miteinander vernetzen, vom Entertainment über das automatisierte Fahren, Komfort- und Fahrfunktionen bis hin zu Laden und Energiemanagement.

Laut dpa-Informationen steckt Mercedes pro Jahr ein bis zwei Milliarden Euro in die Entwicklung. Zur Mitte der Dekade sollen die Ausgaben für Software laut Unternehmen 25 Prozent des Forschungs- und Entwicklungsbudgets ausmachen.

Mercedes will mit dem neuen Auto-Betriebssystem die Fäden in der eigenen Hand behalten und ausgewählten Partnern eine offene Schnittstelle anbieten. Für Fahrassistenzsysteme haben die Schwaben bereits die US-Spezialisten von Nvidia US67066G1040 als Lieferanten von Chips und Software an Bord. Neu hinzu kommt nun Digitalriese Google US02079K1079, dessen Dienste, Karten und Live-Verkehrsinfos den Mercedes-Kunden nun nahtlos integriert angeboten werden sollen. Im wichtigen Markt China hält unter anderem der Onlinegigant Tencent mit Medieninhalten und Cloudtechnik zum automatisierten Fahren Einzug in die Mercedes-Karossen. Mercedes hat weitere Kooperationen im Köcher, etwa für Spiele oder auch Videokonferenzen der Anbieter Zoom US98980L1017 und Webex.

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Immer mehr Autokonzerne trauen sich, konkrete Finanzziele mit ihren Softwareambitionen zu verbinden. BMW DE0005190003 hat laut früheren Angaben für 2030 ein Umsatzpotenzial von rund fünf Milliarden Euro für digital buchbare Software ins Auge gefasst. Der US-Autobauer General Motors US37045V1008 (GM) will Ende des Jahrzehnts mit Software bis zu 25 Milliarden US-Dollar (23,4 Mrd Euro) erlösen. Die Opel-Mutter Stellantis NL00150001Q9 spricht von 20 Milliarden Euro 2030.

Mit den Partnern holt sich Mercedes Firmen ins Boot, die teils gut an den Erlösen mitverdienen. Mercedes macht keine konkreten Angaben, rund um Nvidia US67066G1040Y hieß es allerdings in einem Bericht des "Handelsblatts", die Amerikaner hätten sich einen Umsatzanteil an den von ihnen bereitgestellten Diensten gesichert, der über 40 Prozent liegen könnte. Konzernchef Ola Källenius sagte in einer Telefonkonferenz, die Partnerschaften würden Mercedes beim Erreichen seiner mittelfristigen Finanzziele helfen.