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Mehr Moorschutz: Bauernverband mahnt Alternativen für Landwirte an

BERLIN (dpa-AFX) -Mit Blick auf die Moorschutz-Pläne der Bundesregierung warnt der Deutsche Bauernverband davor, die Interessen der Landwirte nicht ausreichend zu berücksichtigen. Die geplante Wiedervernässung von Mooren dürfe nur "im Einvernehmen mit den Betroffenen" erfolgen, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken, der Deutschen Presse-Agentur.

Das Bundeskabinett will sich an diesem Mittwoch mit der nationalen Moorschutzstrategie befassen. Ziel der Strategie ist es, vertrocknete Moore wiederzuvernässen, um sie zu Speichern von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2) zu machen. Sie sollen damit neben Wäldern einen wichtigen Beitrag zu den deutschen Klimaschutzzielen leisten. Derzeit sind mehr als 90 Prozent der Moore in Deutschland wegen land- und forstwirtschaftlicher Nutzung entwässert. Das sorgt dafür, dass sie in großem Maße Treibhausgase ausstoßen, statt schädliches CO2 zu binden. Viele entwässerte Moore kommen in der Landwirtschaft als Grünland für Milchvieh zum Einsatz.

Noch vor einigen Jahrzehnten sei die Nutzung von Mooren zur heimischen Lebensmittelproduktion "staatlich gefördertes Ziel" gewesen, gab Bauernvertreter Krüsken zu bedenken. Die Pläne der Bundesregierung beträfen nicht nur einzelne landwirtschaftliche Flächen, sondern "ganze Betriebe, Dörfer und ländliche Regionen". Es sei deshalb wichtig, den Betrieben und Familien künftig, wenn sie auf die bisherige Nutzung von Mooren verzichten sollen, "gleichwertige wirtschaftliche Alternativen" zu bieten. "Ordnungsrechtliche Eingriffe ohne Rücksicht auf die individuelle Situation der Betriebe verspielen das Vertrauen", warnte er.

Es brauche einen "attraktiven und tragfähigen Markt" für Erzeugnisse, die auf wiedervernässten Mooren entstehen sollen, dazu zähle beispielsweise die Nutzung künftiger Moorflächen als Standorte für Photovoltaik-Anlagen, erklärte Krüsken. Wenn Wasserstände angemessen kontrolliert werden, muss aus seiner Sicht aber auch die Nutzung zur Lebensmittelerzeugung weiter möglich sein.