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Meeresbiologe wegen Handels mit Störkaviar verhaftet

Als Experte auf diesem Gebiet sollte er die Stör-Fischerei im US-Bundesstaat Wisconsin eigentlich überwachen. Doch der Meeresbiologe hatte selbst Dreck am Stecken. Nun wurde er wegen illegalen Handels mit Stör-Kaviar verhaftet.

Black caviar in the spoon
Symbolbild: Getty Images (darkbird77 via Getty Images)

Nach einem Bericht der US-Zeitung The New York Times wurde Ryan P. Koenigs vergangene Woche festgenommen. Der Angestellte der Umweltbehörde Wisconsin Department of Natural Resources steht im Verdacht, mit Störeiern gehandelt zu haben. Er soll Kaviar im Wert von 20.000 US-Dollar erhalten haben als Gegenleistung für die Lieferung von Störeiern an einen Händler.

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Der Verhaftung sei eine dreijährige verdeckte Ermittlung vorausgegangen, so die Zeitung. Koenigs soll den illegalen Handel unter dem Deckmantel der Forschung betrieben haben. Zu seinen Abnehmern gehörte die Kaviarverarbeitungsfirma eines ehemaligen Biologen. Gegen ihn läuft kein Strafverfahren. Koenigs wurde wegen Diebstahls angeklagt. Außerdem läuft gegen den 36-Jährigen ein Verfahren wegen Behinderung der Ermittlungsarbeiten.

Neben dem Meeresbiologen wurden drei weitere Personen verhaftet. Laut New York Times handelt es sich um keine Staatsangestellten. Ferner hätten hochrangige Mitarbeiter von Tierschutzbehörden von dem Betrugsmechanismus profitiert, heißt es weiter. Sie sollen bei Geschäftstreffen und im privaten Umfeld Kaviar im Wert von mehreren zehntausend Dollar verbraucht haben. Auch hätten sie damit gehandelt.

European sea sturgeon (Acipenser sturio), also known as the Atlantic sturgeon.
Bild: Getty Images (wrangel via Getty Images)

Störe: Begehrt und bedroht

Der Störkaviar ist unter Feinschmeckern sehr begehrt. Entsprechend hoch sind die Kosten für das Produkt. Mit einem Warenpreis von 600 Euro für 100 Gramm gehört der Kaviar dieses Fischs zu den teuersten Delikatessen der Welt.

Da die legale Fischerei die große Nachfrage nicht decken kann, floriert der illegale Handel mit dem "schwarzen Gold". Laut WWF wurden zwischen 2000 und 2005 etwa zwölf Tonnen illegal in die EU geschmuggelter Störkaviar registriert. Der legale Handel belief sich im Zeitraum von 1998 bis 2004 auf etwa 1.300 Tonnen.

Gejagt oder geschützt? Gewinner und Verlierer im Tierreich

Nicht nur Fischerei und Schwarzhandel, auch die Zerstörung ihrer Lebensräume gefährdet die Störe. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN stuft 17 der 27 Störarten als "vom Aussterben bedroht" ein. Zwei Arten sind "stark gefährdet", vier hält die Behörde für "gefährdet und vier als "potentiell gefährdet".

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