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McMakler holt neuen Investor an Bord

Das Immobilienportal hat eine neue Finanzierungsrunde geschafft: McMakler erhält 50 Millionen Dollar von Private-Equity-Investor Warburg Pincus.

Das Immobilienportal McMakler hat eine neue Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen: Der US-Finanzinvestor Warburg Pincus Funds hat sich mit 50 Millionen Dollar an dem Berliner Unternehmen beteiligt und ist somit Minderheitsgesellschafter geworden, sagte McMakler-Chef Felix Jahn im Gespräch mit dem Handelsblatt. Er selbst sei jedoch „selbstverständlich weiterhin vollständig engagiert“.

Der Deal war mit prominenter Unterstützung zustande gekommen: Ex-Telekomchef René Obermann, aktuell Co-Head Europe und Managing Director bei Warburg Pincus Deutschland, hatte sich bei der US-Gesellschaft für das Start-up starkgemacht. Denn er sei „der festen Überzeugung, dass aus diesem Unternehmen ein innovativer Marktführer werden kann“, wie er dem Handelsblatt sagte.

McMakler verkauft und vermietet mithilfe seiner IT Immobilien in Deutschland, Österreich und Frankreich. 600 Mitarbeiter hat McMakler – über 300 davon sind selbst ausgebildete Immobilienmakler. 2019 hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge Immobilien im Wert von mehr als einer Milliarde Euro vermittelt.

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Dennoch sieht Firmenchef Jahn McMakler als Technologieunternehmen, dessen Arbeit vor allem auf einer eigenen Technologieplattform basiere. Diese übernehme die Auswertung unzähliger Daten, etwa zur Ermittlung des Immobilienwerts – und das nach Einschätzung des Start-up-Unternehmens besser als die Konkurrenz.

Man sei ein Pionier der Digitalisierung in der Immobilienbranche, hatte McMakler-Chef Felix Jahn kürzlich in einem Interview mit Handelsblatt Inside Real Estate erklärt. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass Makler nicht die Leistungen bieten, die heutzutage gefragt sind“, sagte Jahn. „Viele traditionelle Makler arbeiten noch auf dem Niveau von 1960, mit Telefon, Fax und allenfalls Mails. Wenn man einen Vergleich heranziehen will: Diese traditionellen Makler sind wie ein Telefon mit Wählscheibe – und wir sind ein iPhone.“

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Dieser Einschätzung stimmt Obermann inhaltlich zu: „Die Immobilienvermarktung ist immer noch ineffizient, oft intransparent und schöpft die Möglichkeiten verfügbarer Daten und Technologien nicht aus“, erklärt der deutsche Manager, der sich seit Langem in der Start-up-Szene engagiert und 1998 als Geschäftsführer von T-Mobile Deutschland begonnen hatte, bevor er 2006 zum Chef der Deutschen Telekom aufstieg.

McMakler habe „extrem erfolgreiche Aufbaujahre hinter sich und das Potenzial, den gesamten Markt neu zu definieren“, sagt Obermann. „Der größte Player im Markt hat gerade einmal einen Marktanteil im einstelligen Prozentbereich, der Markt bietet Potenzial ohne Ende“, erklärt er. McMakler habe mit seinem technologiebasierten Ansatz die Chance, zum größten Anbieter zu werden.

Ob Obermann künftig einen Platz im Verwaltungsrat – der derzeit acht Mitglieder habe – einnehmen werde, sei noch nicht entschieden. „Das hängt sehr davon ab, in welcher Konstellation wir Felix am besten unterstützen können, das ganze Team von Warburg Pincus ist jedenfalls jederzeit ansprechbar“, sagt Obermann.

Und es sei nicht auszuschließen, dass Warburg Pincus weiteres Geld investiere: „Wir glauben, dass wir in den nächsten Jahren weitere Investitionschancen bekommen, wenn sich vielleicht später Venture-Capital-Investoren verabschieden wollen. Unterstellt, die Firma wächst weiter erfolgreich, können wir die Warburg-Pincus-Fonds bestimmt überzeugen, aufzustocken.“

Warburg Pincus hat seinen Worten zufolge einen langfristigen Anlagehorizont von durchschnittlich fünf bis sieben Jahren. Und Obermann traut McMakler auch zu, eines Tages zu einem der viel zitierten Unicorns zu werden, zu einem Unternehmen mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde. Aktuell liegt die Bewertung des 2015 gegründeten Unternehmens nach Aussage von Firmenchef Jahn im „mittleren dreistelligen Millionen-Bereich“.

Neue Umsatzrekorde

Corona hat das Wachstum von McMakler gleichwohl nicht nachhaltig gebremst, wie Jahn sagt: „Mit Ausnahme des drei Monate dauernden ersten Lockdowns im Frühjahr hat McMakler jeden Monat dieses Jahres einen neuen Umsatzrekord aufstellen können“, bemerkt er, ohne konkrete Zahlen zu nennen.

„Im dritten Quartal 2020 hat McMakler mit über 1300 abgeschlossenen Transaktionen 70 Prozent mehr Transaktionsvolumen bewältigt als im dritten Quartal des Vorjahres – und wir sehen, dass das Wachstum nachhaltig ist.“ Bereits 2019 sei der Umsatz gegenüber 2018 mehr als verdoppelt worden. Mit ersten operativen Gewinnen im Kerngeschäft rechnet das Unternehmen im Jahr 2021.

McMakler dürfte aber ausreichend Geld haben, um das Geschäft voranzutreiben: Neben dem Eigenkapital kann McMakler auch über Fremdkapital verfügen: Kürzlich hatte das Unternehmen erstmals Teile einer Kreditlinie in Höhe von 10 Millionen Euro in Anspruch genommen.

Das eingesammelte Geld soll zur Anwerbung und Ausbildung weiterer Makler sowie zum Ausbau der Technologie verwendet werden. „Wir wollen unsere Makler produktiver machen und dem Kunden – dem Käufer und dem Verkäufer der Immobilie – mehr Transparenz und einen schnelleren Prozess bieten“, sagt Jahn.