Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.492,49
    +15,40 (+0,08%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.083,42
    +1,68 (+0,03%)
     
  • Dow Jones 30

    39.807,37
    +47,29 (+0,12%)
     
  • Gold

    2.254,80
    +16,40 (+0,73%)
     
  • EUR/USD

    1,0791
    -0,0002 (-0,02%)
     
  • Bitcoin EUR

    65.089,04
    -556,46 (-0,85%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    83,11
    -0,06 (-0,07%)
     
  • MDAX

    27.043,04
    -48,91 (-0,18%)
     
  • TecDAX

    3.454,38
    -2,98 (-0,09%)
     
  • SDAX

    14.294,62
    -115,51 (-0,80%)
     
  • Nikkei 225

    40.369,44
    +201,37 (+0,50%)
     
  • FTSE 100

    7.952,62
    +20,64 (+0,26%)
     
  • CAC 40

    8.205,81
    +1,00 (+0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.379,46
    -20,06 (-0,12%)
     

Maxdome und Eurosport verbünden sich für neue Streaming-Plattform

Seit zwölf Jahren versucht Pro Sieben Sat 1, mit seiner Online-Videothek Maxdome die Wohnzimmer hierzulande zu erobern – vergebens. Wenn die Deutschen auf Smartphone, PC oder Tablet Filme schauen, dann meist bei Netflix oder Amazon.

Jetzt startet Deutschlands größte private Senderkette einen neuen Versuch, den Marktführern die Kunden abzujagen. Gemeinsam mit dem US-Medienkonzern Discovery wolle Pro Sieben Sat 1die „führende lokale Streaming-Plattform aufbauen“, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Montag mit.

Das Ziel: „Wir wollen in den ersten zwei Jahren zehn Millionen Nutzer gewinnen“, sagte Max Conze, Vorstandschef von Pro Sieben. Die Plattform soll einerseits Maxdome umfassen, die Internet-Videothek der Münchener.

Andererseits bringt Discovery den Eurosport Player ein, das Online-Sportangebot des US-Konzerns, das unter anderem Übertragungen der Freitagspiele der Fußball-Bundesliga enthält. Darüber hinaus werde 7TV integriert, die gemeinsame Mediathek mit den frei empfangbaren Sendern der zwei Partner.

WERBUNG

Die Plattform soll der Mitteilung zufolge im ersten Halbjahr 2019 starten. Mehr als 200 Mitarbeiter würden sich darum kümmern. Wie viel sich die beiden Firmen das Projekt kosten lassen, teilten sie nicht mit. Nur so viel: „Wir werden die entsprechenden Ressourcen und Mittel dafür einsetzen“, so Conze.

Er lade die Wettbewerber hierzulande ein, mitzumachen, also RTL, ARD und ZDF. Die Partner wollen ein werbefinanziertes Angebot schaffen und eines ohne Reklame, für das die Nutzer zahlen müssen.

Pro Sieben hängt noch immer an der TV-Werbung

Anfang des Jahrzehnts wollte Pro Sieben Sat 1 schon einmal eine Online-Videothek zusammen mit RTL aufbauen. Das Vorhaben scheiterte am Kartellamt. Seither hat sich die Medienwelt jedoch drastisch verändert. Netflix kommt inzwischen auf weltweit 125 Millionen Abonnenten.

Das Internetkaufhaus Amazon gibt seinen treuen Kunden mit dem „Prime“-Angebot viele Filme und Serien kostenlos obendrauf. Die wettbewerbsrechtlichen Hürden dürften daher heute nicht mehr so hoch sein, so das Kalkül der Münchener Medienmacher.

Immer mehr Deutsche schauen sich Filme und Serien im Internet an – und zahlen dafür. 37 Prozent aller Internetnutzer seien inzwischen Kunden von Netflix, Amazon, Sky oder Maxdome, hat der IT-Branchenverband Bitkom gerade in einer Umfrage ermittelt. Vor Jahresfrist seien es lediglich 29 Prozent gewesen. Bei den 14- bis 49-Jährigen sei es sogar fast jeder Zweite.

Für Pro Sieben Sat 1 ist es daher strategisch bedeutend, ein attraktives Angebot im Netz aufzubauen. Das Unternehmen lebt nach wie vor größtenteils von der TV-Werbung. Maxdome und andere neue Verbreitungsplattformen trugen im ersten Quartal lediglich 64 Millionen Euro zum Umsatz bei, das sind etwa sieben Prozent der Konzernerlöse. Auch der Aktienkurs kann Impulse vertragen. Seit Jahresbeginn haben die Papiere knapp ein Fünftel an Wert verloren.

Er rechne zwar nicht mit einer ähnlichen Krise wie 2009, als die Papiere zum Pennystock wurden, meint Markus Friebel vom Analysehaus Independent Research. Er sehe aber gleichwohl erhebliche Risiken durch Streaming-Plattformen.

Die schwache Kursentwicklung zeige, dass dem neuen Konzernchef Conze noch nicht zugetraut werde, die Wende beim Medienkonzern einzuleiten Am Montagmorgen notierten die Papiere leicht im Minus bei rund 23,50 Euro.