Maschinenbau: PFAS-Chemikalienverbot bedroht Existenz vieler Betriebe
FRANKFURT (dpa-AFX) -Deutschlands Maschinenbauer haben vor einem möglichen umfassenden Verbot sogenannter PFAS-Chemikalien in der EU gewarnt. Das würde nicht nur die Existenz vieler Betriebe im Maschinen- und Anlagenbau gefährden, sondern hätte auch Folgen für viele Produkte des täglichen Lebens, teilte der Branchenverband VDMA am Donnerstag mit. "Wir unterstützen das Vorhaben der EU, alle schädlichen PFAS-Stoffe zu verbieten, wenn sie in die Umwelt gelangen", sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. "Aber dieses Kriterium gilt nur für einen Teil der auf der Verbotsliste stehenden Stoffe."
Niemand könne die Folgen vorhersagen, wenn auf einen Schlag 10 000 Stoffe verboten würden. Sollte der Regulierungsentwurf aber umgesetzt werden, "dann wüssten wir nicht, wie eine Energiewende ohne Windräder oder Wärmepumpen noch gelingen sollte", warnte Brodtmann. Er forderte Ausnahmen für PFAS-Stoffe, die in Maschinen steckten und nicht mit der Umwelt in Berührung kämen.
Zu der Chemikaliengruppe zählen geschätzt mehr als 10 000 einzelne Substanzen, die in Alltagsprodukten wie Anoraks, Pfannen und Kosmetik verarbeitet sind. Sie finden aber auch etwa in Industrieprozessen Anwendung. Weil sie extrem langlebig sind, werden PFAS auch Ewigkeitschemikalien genannt.
In der Europäischen Union wird über ein mögliches Verbot der Chemikaliengruppe diskutiert. Dazu laufen öffentliche Konsultationen. Deutschland und andere Länder hatten vorgeschlagen, die Herstellung, Verwendung und das Inverkehrbringen von PFAS fast komplett zu verbieten. Der Vorschlag sieht je nach Anwendung Übergangsfristen vor. Für einige wenige Bereiche gäbe es unbegrenzte Ausnahmen.