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Wird CSU-Chef Markus Söder vom Virusbekämpfer zum Kanzlerkandidaten?

Bayerns Ministerpräsident führt sein Land offensiv durch die Coronakrise – und erhält dafür deutschlandweit Zustimmung. Doch nicht alle sind darüber erfreut.

Offiziell sagt er, sein Platz sei in Bayern. Doch die Frage nach einer Kanzlerkandidatur steht im Raum. Foto: dpa
Offiziell sagt er, sein Platz sei in Bayern. Doch die Frage nach einer Kanzlerkandidatur steht im Raum. Foto: dpa

Beliebtheitsrankings waren für Markus Söder (CSU) lange Zeit unerheblich, er tauchte ohnehin nicht in den Top Ten auf. Ein Haudrauf mit wenig Sachkenntnis und viel Intrigenbereitschaft, das war sein Image.

Doch als Ministerpräsident hat sich Söder in den vergangenen zwei Jahren neu erfunden. Als fürsorglicher Landesvater nahm sein Ansehen in Bayern schon länger zu. Angesichts der Corona-Pandemie erntet er nun aber auch über bayerische Grenzen hinweg als tatkräftiger Krisenmanager Anerkennung.

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In einigen Umfragen ist Söder jetzt bundesweit der beliebteste Politiker, was auch mit seiner Omnipräsenz in den sozialen Medien zusammenhängt, wo er immer wieder den richtigen Ton trifft. Zwischen den Ausgangsbeschränkungen und milliardenschweren Rettungsschirmen beweist der bayerische Ministerpräsident Gespür für die Menschen.

So verkündete er am Dienstag via Twitter, dass Bayern nun Essen und Getränke für alle Mitarbeiter in Krankenhäusern, Kliniken, Alten- und Pflegeeinrichtungen übernehmen werde. Eine solidarische Aktion, die ankommt. Bis Mittwochabend gab es 17.500 Likes für die Ankündigung.

Pandemische Inszenierung: Deutschlands Politiker in der Coronakrise

Das ist kein Einzelfall. Auf Instagram kamen Söders Posts in den vergangenen sieben Tagen auf 84.700 Likes, nur der Account der Bundeskanzlerin war im Ranking der deutschen Politiker erfolgreicher, wie der Mediendienst Meedia berichtete. Söder beweist Tatkraft in der Coronakrise und vermarktet diese auch.

Markus Söder vor einer Plenarsitzung des bayerischen Landtags zur Ausbreitung des Coronavirus. Foto: dpa
Markus Söder vor einer Plenarsitzung des bayerischen Landtags zur Ausbreitung des Coronavirus. Foto: dpa

Als Ministerpräsident des wirtschaftlich starken Bayerns hat er dafür auch genügend Ressourcen. So verkündete er diese Woche, das bayerische Rettungspaket auf 40 Milliarden Euro zu vergrößern. Dabei hilft ihm nicht nur die Finanzkraft, sondern auch die gute Verwaltung des Freistaats.

Während in anderen Bundesländern noch die Antragsverfahren für Wirtschaftshilfen vorbereitet werden, tätigt Bayern bereits die ersten Überweisungen.

Das liegt auch daran, dass Söder nicht auf andere Bundesländer wartet – weder bei den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus noch bei den Wirtschaftshilfen. In seinem Umfeld erklärt man das zur Strategie: Söder geht voran, die anderen Ministerpräsidenten werden schon folgen.

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Das nicht abgestimmte Vorpreschen gefällt naturgemäß nicht allen. So ist er zum Beispiel in dieser Woche heftig mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet aneinandergeraten. Auch wenn es niemand zugegeben mag: Bei der Rangelei schwang auch die offene Frage nach einer Kanzlerkandidatur für die Union mit.

Söder weist jedes Interesse bisher weit von sich. Sein Platz sei in Bayern, sagt er. Das bisherige Dogma, dass ein Bayer im Rest Deutschlands nicht reüssiere, wird allerdings durch Söders Popularitätsschub zunehmend entkräftet.