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Markus Lanz streitet mit SPD-Chef Klingbeil: Hält die SPD die Wähler für dumm?

SPD-Chef Lars Klingbeil suchte bei "Markus Lanz" nach Erklärungen für das schlechte Ergebnis seiner Partei bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen. (Bild: ZDF)
SPD-Chef Lars Klingbeil suchte bei "Markus Lanz" nach Erklärungen für das schlechte Ergebnis seiner Partei bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen. (Bild: ZDF)

Bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen fuhr die SPD ein historisches schlechtes Ergebnis ein. Während SPD-Chef Lars Klingbeil bei "Markus Lanz" eine verfehlte Kommunikation als Grund vermutete, warf ihm der Gastgeber vor, dass seine Partei die Wähler für dumm verkaufe.

Ein historisches schlechtes Ergebnis: Bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen verlor die SPD deutlich an und erhielt nur 26,7 Prozent der Stimmen. Die Abstimmung im bevölkerungsreichsten Bundesland wird von politischen Beobachtern gerne als "kleine Bundestagswahl" bezeichnet. Dementsprechend einig waren sich die Kommentatoren, dass diese Niederlage nicht nur dem SPD-Kandidaten Thomas Kutschaty anzulasten sei, sondern auch die Politik und Kommunikation von Bundeskanzler Olaf Scholz für das schlechte Ergebnis mitverantwortlich seien.

SPD-Chef Lars Klingbeil machte indes am Dienstagabend bei "Markus Lanz" einen weiteren Grund aus: "Ich habe schon das Gefühl, dass wir in politischen Sendungen in den letzten Wochen zu viel und zu detailliert über Waffenlieferungen geredet haben und nicht über Sorgen, die Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Land umtreiben", erklärte er.

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Daraufhin hakte Markus Lanz nach, ob Klingbeil wirklich glaube, dass politische Talkshows daran schuld sein sollen, "dass Sie in NRW so schlecht abgeschnitten haben". Während der SPD-Chef erwiderte, dass Lanz ihn absichtlich falsch verstehen wolle, ließ der Moderator nicht locker. Die Wahlniederlage sei auch keine Frage der falschen Themensetzung gewesen, mutmaßte Lanz: "Meine Erfahrung ist: Wenn man den Leuten was zumutet, wenn man den Leuten differenzierte Kommunikation anbietet, verstehen die das erstaunlicherweise."

Am Dienstagabend zu Gast bei Markus Lanz: (von links) SPD-Chef Lars Klingbeil, Journalist Christoph Reuter, Journalistin Kerstin Münstermann und Publizist Harald Welzer. (Bild: ZDF)
Am Dienstagabend zu Gast bei Markus Lanz: (von links) SPD-Chef Lars Klingbeil, Journalist Christoph Reuter, Journalistin Kerstin Münstermann und Publizist Harald Welzer. (Bild: ZDF)

Lanz: SPD-Politik für "Doofis"?

Lanz ging noch weiter in seiner Kritik: Der Moderator erklärte, dass die Wähler "einen Hals kriegen" würden, wenn am Wahlabend trotz der Niederlage ihrer Partei sowohl Klingbeil als auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert selbstbewusst erklärten, dass Schwarz-Gelb abgewählt sei. Eine solche "unterkomplexe" Aussage sei Politik "für Doofis" und reines "Marketing", das bei den Wählern die Frage aufwerfe: "Was wollen sie uns jetzt eigentlich verkaufen?", echauffierte sich Lanz.

Klingbeil räumte ein, dass die Kommunikation am Wahlabend womöglich etwas "zu pushy" (zu Deutsch: aufdringlich) gewesen sei. Wichtiger war dem SPD-Chef aber festzustellen, dass seine Partei verstanden habe, welches Thema den Bürgerinnen und Bürgern "auf den Nägeln brennt", nämlich die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise und Lebenshaltungskosten. Um dieses "Topthema" hätte sich die Politik nicht gekümmert, das sei die Botschaft der Wähler, die er sehr ernst nehme, erklärte Klingbeil. Er wies darauf hin, dass die Ampelkoalition "zwei große Entlastungspakete" im Wert von 30 Milliarden beschlossen habe. Warum nicht deutlich geworden sei, "was wir an dieser Stelle gemacht haben", wisse er nicht, gab Klingbeil zu.