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Marktgeflüster: Setzte die BaFin Anshu Jain ab?

BaFin-Chef Felix Hufeld soll beim Rücktritt von Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain seine Finger im Spiel gehabt haben. Ein Dementi von ihm gibt es nicht.

Vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW) betonte Felix Hufeld, Präsident der Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin, die Wichtigkeit der Deutschen Bank: „Wir wünschen uns sehr, dass die Deutschen Bank als globalisiertes Haus erfolgreich ist.“ Für den künftigen Erfolg ist seit heute John Cryan verantwortlich, der Co-Chef Anshu Jain ablöst. Gerüchten zufolge soll die BaFin an diesem Wechsel nicht unbeteiligt gewesen sein. Wie die „Börsen-Zeitung“ erfahren haben will, habe Hufeld dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Bank, Paul Achleiter, klargemacht, dass Handlungsbedarf für einen Wechsel an der Spitze des Instituts bestehe. Während die Deutsche Bank (Xetra: 514000 - Nachrichten) dies dementiert, ließ Hufeld vor dem ICFW offen, welchen Anteil er daran hatte. Er zeigte sich lediglich „sehr zufrieden, dass die Deutsche Bank nun wie fast alle internationalen Investmentbanken ihr Spitzenmanagement ausgetauscht hat“. Auf die Frage, ob er Anshu Jain für glaubwürdig halte, sagte er: „Diese Frage stellt sich für mich nun nicht mehr.“

Der neue Co-Chef John Cryan dürfte durch solche Aussagen den BaFin-Chef hinter sich wissen. Als erste Amtshandlung nach seinem heutigen Antritt verschob er die Bekanntgabe einer neuen Strategie der Bank. Statt bis Ende Juli will die Bank nun bis Ende Oktober Märkte und Öffentlichkeit über weitere Schritte informieren. An den Ende April getroffenen Entscheidungen werde aber festgehalten. Dazu zählen unter anderem die Trennung von der Tochter Postbank sowie die Schließung von 200 eigenen Filialen. Auch im Investmentbanking soll es Einschnitte geben. „Als neuer Co-Vorsitzender möchte in an meinem ersten Tag zum Ausdruck bringen, dass ich es für richtig halte, den Sommer und Frühherbst zu nutzen, um zu prüfen, wie diese Entscheidungen am besten ausgeführt werden“, begründet Cryan die Verschiebung. Der Brite hält die Bank für zu diversifiziert: „Unser Geschäftsmodell muss einfacher werden, zudem müssen wir interne Barrieren überwinden und eine Kultur der Zusammenarbeit schaffen.“

Cryan wird die Bank gemeinsam mit Jürgen Fitschen leiten. Nach der Hauptversammlung im Mai 2016 soll er die alleinige Führung übernehmen.

(PD)