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Märkte im März: Wohin des Weges?

Es braut sich etwas zusammen an den Märkten: Nach einem Traumstart ins neue Börsenjahr beäugen sich Bullen und Bären seit einem Monat. Ein Richtungsentscheid steht bevor – wie so oft im März.

Bange Blicke der Händler an der NYSE: Welche Richtung schlägt die Wall Street ein? (Foto: REUTERS/Brendan McDermid)
Bange Blicke der Händler an der NYSE: Welche Richtung schlägt die Wall Street ein? (Foto: REUTERS/Brendan McDermid) (Brendan McDermid / reuters)

Der März war schon immer ein spezieller Monat – nicht umsonst taufte Schriftsteller-Legende Ernest Hemingway seine erste Novelle „Die Sturmfluten des Frühlings“. Der Winter schält sich ab, die Wärmeperiode kündigt sich an – zwischendurch herrscht Chaos.

Kaum anders verhalten sich die Weltbörsen in diesen März-Tagen – und folgen damit historischen Vorbildern. Am 10. März 2000 endete die spektakuläre Millenniumshausse – ein brutaler Crash von Internet- und Techaktien und ein Jahrhundert-Bärenmarkt folgte. Ende des Ausverkaufs: exakt 36 Monate später, am 12. März 2003.

Zeitenwenden im März

Die nächsten fünf eineinhalb Jahre kannten die Kurse zwar nicht ausnahmslos, aber doch größtenteils nur eine Richtung: nach oben – zumindest bis die große Finanzkrise aufzog und sich in einem historischen Börsencrash 2008/09 entlud. Das Ende des Ausverkaufs: wieder der März – diesmal 2009, der gleichermaßen die Geburtsstunde des längsten Bullenmarkts der vergangenen siebzig Jahre darstellen sollte.

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Durchgeschüttelt wurde die Hausse vor drei Jahren natürlich wieder im März, als sich im Zuge der Panik vor der Coronapandemie der massivste Abverkauf in der Börsenhistorie ereignete. Nach einem vierwöchigen 40-Prozent-Crash von New York bis Frankfurt fragten sich Anleger kurzzeitig, ob das neuartige Coronavirus die Welt bedrohte wie bislang wenig andere Heimsuchungen, doch tatsächlich sollten es historische Kaufkurse sein – die Kurse kannten für die nächsten eineinhalb Jahre nur noch den Weg nach oben.

Wie geht es 2023 an der Börse weiter?

In diesem Jahr sind die Vorzeichen kaum weniger kritisch – zumindest in finanzieller Hinsicht. Wieder einmal fragen sich viele Anleger, ob sie wieder an einem Wendepunkt stehen. Bleibt nur die Frage, an welchem? Auf der einen Seite des Camps befinden sich die Optimisten, die nach einem starken Jahresbeginn weiter Morgenluft wittern.

Der drastische Abverkauf des vergangenen Jahres ging vor allem bei Wachstumswerten zu weit, so die Hypothese des Bullenlagers, das entsprechend Technologie- und Internettitel in den ersten sechs, sieben Wochen des Jahres nach oben getrieben hat. Zu den bisherigen Jahresgewinnern zählen etwa Aktien wie Airbnb (+ 47 Prozent), Meta (+48 Prozent) oder Nvidia (+ 69 Prozent), die entweder als Wiederentdeckung oder als Hype um den Megatrend Künstliche Intelligenz (ChatGPT) haussierten.

Was gegen eine anhaltende Erholung spricht

Auf der anderen Seite befindet sich dagegen das Bärenlager, das die Scharte des verpatzten Jahresbeginns auswetzen und an den Triumph des Vorjahres anknüpfen möchte. Die Argumente sind die gleichen wie vor Monaten: Es sprechen einfach zu viele ungelöste Krisen gegen eine nachhaltige Erholung.

Allen voran der andauernde Krieg in der Ukraine, dessen Ende (und Folgen) kaum absehbar erscheint, dürfte die Märkte belasten, schließlich sind alle anderen großen konjunkturellen Belastungsfaktoren damit unentwirrbar miteinander verbunden – der anhaltende Druck auf die Energiemärkte, die weiterhin hohe Inflation und am Ende eine mögliche Rezession, die oft erst verspätet ihre Wirkung entfaltet.

Alle Augen auf die Fed

Vor allem, weil die zuletzt wieder größeren Inflationssorgen jede Euphorie an der Wall Street abwürgten. Nach zuletzt kaum mehr rückläufigen Verbraucherpreisen und starken Arbeitsmarktdaten fragen sich immer mehr Anleger, ob die Notenbank noch länger und entschiedener an der Zinsschraube drehen dürfte, als noch zu Jahresbeginn angenommen.

Entsprechend völlig offen erscheint inzwischen, ob die US-Notenbank auf ihrer nächsten Tagung in der kommenden Woche einen weiteren großen Zinsschritt über 50 Basispunkte anstreben könnte, der an den Märkten für weitere Verunsicherung sorgen dürfte. Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock warnt Anleger gar vor einem Zinsniveau in den USA von 6 Prozent, das 2023 nicht mehr unterschritten werde. Für Anleger wären das schlechte Nachrichten, die aktuell kaum eingepreist scheinen…