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Der Markt für Co-Working-Flächen wächst rasant

Co-Working ist ein relativ neues Phänomen in Deutschland, doch der Markt wächst rasant. 2017 hat sich die angemietete Fläche der sieben größten deutschen Bürostandorte auf 200 000 Quadratmeter verfünffacht. Laut einer neuen Umfrage des Immobiliendienstleisters Colliers International wird dieser Trend anhalten. 79 Prozent der Befragten erwarten, dass die Nachfrage nach diesen Flächen in den kommenden zwei bis fünf Jahren weiter steigen wird. Befragt wurden je 20 Nutzer und Anbieter.

Deutsche Unternehmen mieten der Studie zufolge Coworking-Flächen vor allem aus drei Gründen. An oberster Stelle steht die Reduzierung ihrer Fixkosten. Die flexiblen Mietverträge bieten die Möglichkeit, Räume für einzelne Projekt-Teams anzumieten, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen. Als zweiter Grund wird die gute technische Infrastruktur der Zentren genannt. Und drittens gaben die Befragten an, dass es schwer sei, in der gewünschten Lage ein Büro zu finden und man deswegen bei einem Coworking-Anbieter gelandet sei.

Die steigende Nachfrage sei „zumindest in Teilen“ dem Büromangel in deutschen Innenstädten geschuldet, heißt es in der Studie. Zugleich konkurrieren jedoch die neuen Anbieter auf dem Büromarkt mit herkömmlichen Mietern.

Die Auflistung der Gründe ist bemerkenswert, weil die Firmen mit solchen Motiven auch in ein günstigeres Business-Center ziehen könnten. Die Alleinstellungsmerkmale der Coworking-Anbieter – die viel beschworene Community, das nettere Ambiente, die Vorträge und Yogakurse – hingegen sind laut der Umfrage weniger wichtig als häufig angenommen. „Das Coworking-Center als Tor in die neue Arbeitswelt ist für viele, aber längst nicht alle, ein ausschlaggebendes Anmietungskriterium“, heißt es in der Studie.

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Auch der Wunsch nach „kooperationsfördernden Events“ werde von den Betreibern überschätzt. Immerhin halten aber doch 66 Prozent der Befragten den Community-Gedanken für „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Ein Fünftel hingegen hält ihn für „unwichtig“.

Wichtig sind die IT-Infrastruktur sowie die Konferenzräume

Höchste Priorität hat die IT-Infrastruktur, an zweiter Stelle folgen Konferenzräume. Weniger wichtig sind den Befragten die Lounges und Workshops für die Mitarbeiter. Die nüchterne Haltung gegenüber den Dienstleistungen könnte damit zusammenhängen, dass zunehmend große Unternehmen in die Coworking-Etagen einziehen und die Start-up-Kultur verwässern. Ein Drittel der Befragten gab an, regelmäßig Flächen an Teams mit 20 bis 50 Mitgliedern zu vermieten.

Der Immobiliendienstleister JLL hat Ende 2017 für Hamburg eine Kosten-Beispielrechnung aufgemacht. Ergebnis: Wer für zehn Mitarbeiter ein Büro sucht, mietet die ersten drei Jahre bei einem Coworking-Anbieter günstiger als im eigenen Büro, danach kippt das Verhältnis. Die Preise schwanken stark: Beim Anbieter Mindspace in Hamburg kostet ein Schreibtischplatz im Großraum 350 Euro pro Monat, ein privates Büro für zwei Personen ab 480 Euro pro Monat und Person.

Während die Anbieter viele Gedanken darauf verwenden, wie sie ihre Community attraktiver machen können, um sie von gewöhnlichen Büros abzuheben, bietet die Umfrage einen Realitätscheck. Zumindest in Deutschland scheint die Zahlungsbereitschaft für die Community-Extras nicht sonderlich ausgeprägt: 34 Prozent der Befragten möchten, für einen Coworking-Arbeitsplatz nicht mehr zahlen als für ein herkömmliches Büro.

Weitere 42 Prozent sind nur bereit, einen Aufschlag von bis zu zehn Prozent zu zahlen. Das Netzwerk scheint für die Mehrheit also keinen großen Mehrwert darzustellen. Das Vermarktungspotenzial der Coworking-Flächen als besondere Arbeitsplätze sei daher noch „ausbaufähig“.