Marken-Hersteller unter Druck: Startups wirbeln Konsumgütermarkt durcheinander
Fertigsuppen von Little Lunch statt von Erasco, Rasierklingen von Mornin' Glory statt von Gillette, Matratzen von Casper statt von Schlaraffia: Immer mehr bekannte Konsumgüterhersteller sehen sich neuerdings den Angriffen von Start-ups ausgesetzt, die ihnen mit neuen Ideen und gekonnten Auftritten in sozialen Medien den Markt streitig machen.
„Sport, Hobby, Brillenmode, Gesundheit, Lebensmittel: Es gibt eigentlich keine Branche, wo der Trend zu mehr Vielfalt im Angebot nicht zu beobachten ist“, berichtet der Handelsexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU.
Der Grund ist für den Marketing-Fachmann offensichtlich: „Die Unterschiedlichkeit der Kundenbedürfnisse hat einfach zugenommen.“ Viele Verbraucher wollen etwas, was nicht jeder andere hat und sind auch bereit, dafür etwas mehr zu bezahlen. Besonders in Produktkategorien, die von einem oder zwei großen Herstellern dominiert würden, gebe es Spielräume für Newcomer, meint Fassnacht.
Ein Beispiel ist in Deutschland der Gewürzmarkt. Traditionell werden die Regale dafür in den Supermärkten vom deutschen Gewürzkönig Fuchs aus Dissen am Teutoburger Wald beherrscht, der seine Gewürze nicht nur unter dem eigenen Namen sondern unter anderem auch unter den Marken Ostmann und Ubena verkauft. Sein Marktanteil wird vom Fachblatt „Lebensmittel Zeitung“ auf 75 Prozent geschätzt.