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Marcel Reif über Kimmich-Debatte: "Er wird von den Falschen instrumentalisiert werden"

Marcel Reif sieht im Fall des ungeimpften Nationalspielers Joshua Kimmich die Gefahr einer Instrumentalisierung. (Bild: 2016 Getty Images/Thomas Niedermueller)
Marcel Reif sieht im Fall des ungeimpften Nationalspielers Joshua Kimmich die Gefahr einer Instrumentalisierung. (Bild: 2016 Getty Images/Thomas Niedermueller)

Fußballreporter Marcel Reif hat sich in die Debatte über den ungeimpften Nationalspieler Joshua Kimmich eingeschaltet. In einem TV-Interview äußerte er Sorge, der Fall könne von "den Falschen" instrumentalisiert werden. Kimmich habe "möglicherweise das eine oder andere nicht zu Ende gedacht".

Er ist der derzeit wohl prominenteste Ungeimpfte der Republik: Seit Joshua Kimmich am Wochenende vor dem Sky-Mikrofon seine noch nicht ausgeräumten "Bedenken" hinsichtlich fehlender "Langzeitstudien" artikulierte, ist etwas passiert, das der Mittelfeldspieler von Bayern München mit seinem Statement eigentlich vermeiden wollte: Es ist eine bisweilen hochkochende Debatte in Gang geraten.

In die hat sich nun auch der Sportreporter Marcel Reif eingeschaltet. "Er sagt es öffentlich, Menschen hören auf ihn", strich Reif im Gespräch bei BildTV die Besonderheit des Falls hervor. "Das Schlimmste wird sein, und diese Wette halte ich: Er wird instrumentalisiert werden. Und zwar von den Falschen."

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Weniger diejenigen, die für einen nachdenklichen, eigenverantwortlichen Umgang mit der Corona-Schutzimpfung plädieren, würden sich auf Kimmich öffentlich berufen, sondern vielmehr - Reif wiederholte es - "die Falschen". Ganz offenbar meint er damit dezidierte Impfgegner und Coronaleugner, von den sich Kimmich im Interview am Wochenende distanziert hatte.

Joshua Kimmich vom FC Bayern München sorgte mit seinen Äußerungen vom Wochenende für ein großes Medienecho. (Bild: 2021 DeFodi Images/DeFodi Images)
Joshua Kimmich vom FC Bayern München sorgte mit seinen Äußerungen vom Wochenende für ein großes Medienecho. (Bild: 2021 DeFodi Images/DeFodi Images)

"Sorry, das ist Mannschaftssport!"

Reif stört noch etwas anderes an der Haltung des Fußballnationalspielers: "Sorry, das ist Mannschaftssport!", warf er bei BildTV ein. Auf den Rängen der Bundesligastadien säßen Zuschauer unter 2G- und 3G-Auflagen, "und unten spielt einer, der sagt: 'Bei mir reicht alle zwei, drei Tage testen, damit müsst ihr klarkommen.' Das passt alles nicht richtig gut zusammen." Reif attestierte Kimmich, ein intelligenter und "nachdenklicher Kerl" zu sein, der "vieles, vieles richtig gesagt hat". Hier jedoch hätte er "möglicherweise das eine oder andere nicht zu Ende gedacht".

Auf die Frage, ob der FC Bayern als Arbeitgeber nicht 2G zur Regel machen sollte entgegnete der langjährige Kommentator: "Natürlich geht das in Richtung Impfzwang durch die Hintertür. Auf der anderen Seite gibt es für mich zum Impfen keine Alternative. Wir sind eine Solidargemeinschaft." Daneben sei der FC Bayern "ein Betrieb, die haben zu produzieren am Wochenende". Wenn Kimmich wegen seines Impfstatus ausfalle, sei der Schaden groß und vermeidbar gewesen.

Viel Widerspruch - aber Zuspruch von der AfD

Weitere Reaktionen auf Joshua Kimmichs Aussagen kommen unter anderem aus der Medizin. Im ARD-Morgenmagazin sprach der Immunologe Carsten Watzl von einem "Missverständnis", das in den Köpfen vieler Menschen "herumgeistere": "Ich lasse mich jetzt impfen und habe vielleicht nächstes Jahr irgendwelche schweren Nebenwirkungen. Das gibt es so nicht", erklärte er. "Die Nebenwirkungen der Impfung treten immer direkt nach der Impfung auf, innerhalb von wenigen Wochen."

Im SPORT1-Doppelpass bekräftigte Karl Lauterbach mit Blick auf die stagnierende Impfquote im Land: "Es ist nicht gut, dass er nicht geimpft ist. Wenn er sagt, er wartet ab, dann ist das schwierig." Auch Karl-Heinz Rummenigge, langjähriger Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, fand im BildTV-Interview deutliche Worte: "Als Vorbild, aber auch als Fakt wäre es besser, er wäre geimpft."

Anders die Bewertung vonseiten der AfD. "Dass Herr Kimmich nun laufend genötigt wird, sich für seine persönliche Entscheidung zu rechtfertigen, ist übergriffig und offenbart eine bedenkliche Ausbreitung von konformistischem Bevormundungs-Denken", wird Fraktionschefin Alice Weidel von "tagesschau.de" zitiert.