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Dieser Mann ist die neue Nummer eins bei Fiat

Fragen über seine Aufstiegsambitionen ist Mike Manley lange Zeit aus dem Weg gegangen. „Ich konzentriere mich ganz auf meine Arbeit bei Jeep“, pflegte der Brite zu sagen. Oder: „Wenn ich den Absatz jetzt, in diesem guten Markt, nicht steigere, dann haben wir nächstes Jahr ein Gespräch über ganz andere Themen“, gab er Anfang des Jahres in einem Interview zu bedenken.

Nun kommt der Aufstieg früher als erwartet. Am Samstag wurde Manley zum neuen Vorstandschef von Fiat-Chrysler ernannt. Er muss die Rolle seines Mentors, Sergio Marchionne, füllen, der den Konzern aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr führen kann.

Manley gilt als ehrgeizig. Der Chef der Geländewagentochter Jeep hat die Marke zum „Kronjuwel“ des Konzerns gemacht, wie Marchionne einst klarstellte, und hat sich im Konzern den Ruf erarbeitet, ein ähnlich gewiefter Turnaround-Manager zu sein wie sein Mentor. Seine Karriere im Konzern begann er vor 18 Jahren, damals noch unter der Vorgängerorganisation Daimler-Chrysler. Stetig arbeitete er sich hoch, führt seit 2009 Jeep und seit 2015 auch den Nutzfahrzeughersteller Ram, der ebenfalls zum Konzern gehört.

Ein kühler Kopf mit Sinn für Humor

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Der 54-Jährige muss nun zeigen, dass er sich auch an der Spitze des Konzerns behaupten kann, zu dessen Marken neben Fiat, Chrysler und Jeep auch Alfa Romeo und Maserati gehören. Marchionne hat ihm einen ambitionierten Wachstumsplan hinterlassen. Noch am 1. Juni hatte der langjährige Fiat-Chrysler-Chef die Strategie bis 2022 vorgelegt, die vorsieht, den Absatz und die Profitabilität in den kommenden Jahren deutlich zu steigern.

Als Jeep-Chef hat sich Manley ein volksnahes Image aufgebaut – so, wie es zur Marke passt: Die Haare sind leicht zerzaust, meist verzichtet er auf die Krawatte. Zum Start einer Jeep-Rallye in Utah erschien er vor ein paar Jahren unrasiert und mit Baseballkappe. „Er ist keiner, der ein großes Ego hat“, sagt Rebecca Lindland vom Analysehaus IHS.

Vom Temperament her unterscheidet sich Manley deutlich von Marchionne, der seine Manager auch mal angeschrien oder überschwänglich umarmt hat. Manley dagegen ist bekannt für seinen kühlen Kopf und seinen Sinn für Humor. Ein Youtube-Video zeigt seine größten Patzer beim Dreh eines Videos zum „Movember“, einer Aktion, die Männer auffordert, sich im November einen Bart wachsen zu lassen.

Camilleri für Ferrari

Auch beim Sportwagenhersteller Ferrari wurde ein Nachfolger für Marchionne ernannt, der dort sowohl Chef als auch Verwaltungsratsvorsitzender war. Louis Carey Camilleri wird das Unternehmen künftig leiten, das 2015 aus dem Fiat-Universum abgespalten und in New York und Mailand an die Börse gebracht wurde. Der im ägyptischen Alexandria geborene Manager mit maltesischer Staatsangehörigkeit ist ein international erfahrener Manager. Der 63-Jährige war Chef von Kraft Foods, später Finanzchef und bis 2014 Aufsichtsratschef des Tabakriesen Philip Morris.

Er gilt wie Marchionne als Finanzgenie mit Durchsetzungsvermögen und teilt dessen Passion für die Formel 1. Ferraris Verwaltungsrat wird künftig von John Elkann, geführt. Der 42-Jährige ist Angehöriger der Gründerfamilie Agnelli und Fiat-Präsident. Exor, die Finanzholding der Agnellis, hält noch 23,5 Prozent und Ferrari-Erbe Pietro Ferrari zehn Prozent der Ferrari-Aktien.