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Mandy Capristo holte sich nach einer Panikattacke Hilfe

Mandy Capristo legt viel Wert auf mentale Gesundheit. (Bild: DNA Creative Collective)
Mandy Capristo legt viel Wert auf mentale Gesundheit. (Bild: DNA Creative Collective)

Viele Menschen, die sich in den sozialen Medien bewegen, kämpfen mit Selbstzweifeln. Auch Sängerin Mandy Capristo (30, "Grace") kann davon ein Lied singen. Mit ihrem neuen Song "Genug" erinnert sie ihre Fans daran, dass man sich so annehmen sollte, wie man ist. Selbstliebe und mentale Gesundheit liegen der Sängerin sehr am Herzen. Deshalb hat sie die Plattform FELICE gegründet, die am 14. März an den Start geht und mentale Gesundheit stärken soll. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht Mandy Capristo über die Wichtigkeit psychischer Gesundheit, die Nachteile der sozialen Medien und den Moment, als sie eine Panikattacke erlitt.

Was hat Sie zu Ihrem neuen Song "Genug" inspiriert?

Mandy Capristo: Wir sind oft so hart mit uns selbst, wir reden derartig streng mit uns, so würden wir mit keiner Freundin umgehen. Ich wollte einen kleinen Reminder an uns alle schreiben, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, dass wir uns immer und egal wann sagen: "Hey, du! Ja, genau so bist du genug und wirst es auch immer sein." Und das auf Repeat (lacht). An erster Stelle ist es immer das Wichtigste, was wir über uns selbst denken, um das auch nach außen tragen zu können. Ich denke, es gibt nichts Attraktiveres als einen glücklichen Menschen, der sich von innen genauso annimmt, wie er ist. Das ist Stärke, aber man muss ein Bewusstsein dafür entwickeln.

In den sozialen Medien, etwa auf Instagram, vergleicht man sich schnell mit anderen. Wie geht es Ihnen selbst damit?

Capristo: Leider hat sich diese App, die in meinen Augen anfangs eine gute Intention hatte, zu einem kleinen Monster entwickelt, das uns bewusst darauf trainiert, in den Vergleich zu gehen. Wahrscheinlich bin ich zu sehr beeinflusst von der Dokumentation "The Social Dilemma". Doch ich denke, wir wissen alle, dass das, was auf diesem kleinen Bildschirm zu sehen ist, nicht die Realität ist, und daran muss man sich immer und immer wieder erinnern. Natürlich finde ich mich auch in Momenten wieder, in denen ich mich beeinflusst fühle, doch ich lege sehr großen Wert darauf, mein Glück in meinem wahren Leben zu haben und das auch zu beschützen. Ich denke, es ist grundsätzlich im Leben wichtig, dass man Dinge für sich selbst macht und nicht, um anderen Menschen zu imponieren.

Wie entgehen Sie persönlich dem Druck zu mehr Selbstoptimierung, der in unserer digitalen Welt vorherrscht?

Capristo: Ich versuche mich so sehr es geht davon zu distanzieren. Sehr bewusst. Ich nutze die Plattformen als einen Ort, mich mit vielen Menschen auszutauschen und ihnen einen kleinen Einblick in meine Welt zu geben, in meine Musik und auch private Momente. Mir ist unglaublich wichtig, dass sich Menschen auf meinen Plattformen wohlfühlen, keinen Druck empfinden. Und genauso möchte ich das auch, deswegen verbringe ich nicht zu viel Zeit online. Ich möchte kein Bild oder Gefühl nach außen geben, was ich gar nicht bin oder selbst nicht fühle.

Nehmen Sie sich auch mal Social-Media-Auszeiten, um den Vergleichen und dem Druck zu entgehen?

Capristo: Ja, immer und immer wieder. Ich habe sogar Phasen, da lösche ich die App ganz von meinem Telefon.

Was raten Sie Menschen, die mit Selbstzweifeln kämpfen?

Capristo: Ich denke, es ist erst einmal wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir das alle empfinden. Das nimmt den Druck raus und ist menschlich. Dann überlegt man: "Hey, was sind meine Zweifel?" und schaut sich diese genauer an. Oftmals merkt man, dass man sich selbst komplett unter Druck setzt und man die einzige Person ist, die das über einen denkt. Ich denke, es ist unglaublich wichtig, seinen eigenen Wert zu erkennen und komplett aus dem Vergleich zu gehen.

Haben Sie bestimmte Rituale, um mehr bei sich selbst zu sein?

Capristo: Ja, klar. Ich habe eine imaginäre "Happiness-Liste" (schmunzelt). Mir fällt auf, wenn ich dieser an dem ein oder anderen Tag nicht nachgehe, fühle ich mich gestresster. Es gibt Dinge, die ich mir in den letzten Jahren antrainiert habe. Ich meditiere zum Beispiel meistens morgens und abends. Das hilft mir sehr mich runterzuholen und danach fühle ich mich schon sehr bei mir. Vor allem, wenn ich es diszipliniert über Wochen mache. Das braucht Disziplin, um in einen Flow zu kommen. Dann achte ich ganz klar auf meine Gedanken, wie ich selbst mit mir spreche. Das macht einen Riesen-Unterschied - einfach achtsam zu sein, auf allen Ebenen.

Das Thema psychische Gesundheit liegt Ihnen sehr am Herzen. Warum ist es Ihnen so wichtig, darauf aufmerksam zu machen?

Capristo: Vielen Menschen fällt es schwer, über ihr Unwohlsein zu sprechen, gerade auch in der jüngeren Generation, die sehr von Social Media beeinflusst ist. Das führt dazu, dass Menschen sich isolieren und wertlos fühlen. Wenn ich dabei helfen kann, dass Menschen das Gefühl haben, auch schwierigere Themen kommunizieren zu können und sich damit nicht falsch fühlen, sondern ins Gespräch kommen, sich Hilfe holen und sich nicht zurückziehen, dann geht das schon in die richtige Richtung.

Welchen Rat haben Sie für Menschen, die sich im Corona-Lockdown einsam fühlen?

Capristo: Das ist keine einfache Frage. Es ist eine sehr fordernde Zeit. Ich kann nur von mir persönlich sprechen, ich versuche so gut ich kann im Kontakt mit Menschen zu sein, die mir am Herzen liegen und überlege mir Dinge, die ich selbst machen kann, die mich glücklich machen. Ich denke, irgendwann schauen wir zurück und denken: "Habe ich auch diese Zeit richtig genutzt?"

Hatten Sie selbst schon mit psychischen Problemen zu kämpfen?

Capristo: Ja, in Form von einer Panikattacke. Ein Moment, der mich sehr gefordert hat und in dem ich mich nicht sicher gefühlt habe. Es hat sich nicht angekündigt, es kommt total unerwartet. Das war mir komplett neu. In diesem Moment habe ich mir Hilfe an meine Seite geholt.

Mit FELICE haben Sie nun eine eigene Plattform gegründet, um mentale Gesundheit zu stärken. Welche Ziele verfolgen Sie damit?

Capristo: FELICE vermittelt positive Werte, Wohlbefinden und legt den Fokus auf die mentale Gesundheit. Mentale Gesundheit fängt für mich immer mit dem eigenen Wohlfühlen an. Und darum drehen sich alle Themen bei FELICE. Es geht ums Wohlfühlen. Um sich und mit sich. FELICE hat das Ziel, Menschen zu zeigen, dass sie mit ihren Themen nicht allein sind. Wir unterstützen sie dabei, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und begleiten sie auf dem Weg zu mehr Zufriedenheit und innerem Glück!

"Genug" ist nach "13 Schritte" bereits Ihr zweiter Song auf Deutsch. Werden Sie auf Ihrem neuen Album komplett auf Deutsch singen?

Capristo: Aktuell ist das der Plan.