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Wo Manager am besten verdienen

Die Schweiz ist eines der teuersten Länder der Welt. Manche Produkte kosten dort locker doppelt so viel wie in Deutschland. Die Einkommen sind entsprechend hoch – und so verwundert es nicht, dass die Schweizer Manager zu den bestbezahlten in ganz Europa gehören.

Topverdiener unter den CEOs europäischer Konzerne war im vergangenen Jahr Severin Schwan. Der Chef des Basler Pharmakonzerns Roche kam auf eine Vergütung von umgerechnet 13,4 Millionen Euro, wie ein am Dienstag vorgestelltes Ranking der Unternehmensberatung HKP zeigt.

Wer zu den Topverdienern in Europa gehören will, sollte in der Schweiz oder Großbritannien arbeiten: Unter den Top Ten finden sich vier CEOs aus dem Alpenland und vier aus dem Königreich. Nur ein Deutscher hat es in diesen Kreis geschafft: SAP-Chef Bill McDermott erreichte 2016 mit einer Vergütung von 11,9 Millionen Euro den dritten Platz.

McDermotts sprunghaft gestiegenes Gehalt hatte in Deutschland die Debatte über Managergehälter weiter angefacht. Auch Investoren kritisierten den SAP-Aufsichtsrat wegen des Vergütungssystems scharf. Auf der Hauptversammlung im Mai wurde das Gremium nur mit einer hauchdünnen Mehrheit entlastet.

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Insgesamt ist die Vergütung der europäischen Chefs im vergangenen Jahr leicht um 3,7 Prozent gefallen. Nach Berechnung von HKP betrug sie im Schnitt sechs Millionen Euro. Vor allem die kurzfristigen Boni fielen geringer aus. HKP hat die Vergütung der führenden börsennotierten Unternehmen Europas analysiert.

Die stärksten Gehälter werden in der Pharmaindustrie, im Ölgeschäft und im Konsumgüterbusiness gezahlt. Gründe dafür sind der Ort des Konzernsitzes, die Unternehmensgröße und die internationale Rolle, heißt es in der Untersuchung von HKP. Mit Roche, BP oder L’Oréal sind in Europa einige der Topunternehmen in den jeweiligen Branchen ansässig.


Schweiz ist auch El Dorado für Kontrolleure

Allerdings können die europäischen Chefs mit ihren Kollegen in den USA kaum mithalten. Amerikanische CEOs kamen 2016 im Schnitt auf eine Vergütung von 16,8 Millionen Euro – also annähernd dreimal so viel wie in Europa. Ein Grund dafür ist der hohe Anteil von Boni, die bis zu 90 Prozent des Einkommens ausmachen können. In Europa ist der Anteil der festen Vergütung höher.

Bestbezahlter Topmanager in den USA ist der Nike-Chef Mark Parker mit umgerechnet 42 Millionen Euro. Schlusslicht bei den börsennotierten US-Konzernen ist Tim Cook. Ausgerechnet der CEO des wertvollsten Unternehmens der Welt bekam die niedrigste Direktvergütung: Sie betrug im vergangenen Jahr 7,5 Millionen Euro.

Die Schweiz ist auch das El Dorado bei der Bezahlung der Unternehmenskontrolleure. So kam der langjährige Nestlé-Verwaltungsratschef Peter Brabeck-Letmathe im vergangenen Jahr auf eine Vergütung von mehr als fünf Millionen Euro - ähnlich viel verdiente der Deutsche Axel Weber an der Spitze des UBS-Verwaltungsrats.

Verwaltungsratschefs in der Schweiz spielen eine wesentlich aktivere Rolle in der Unternehmensführung. Sie gestalten aktiv gemeinsam mit dem CEO die Strategie und werden entsprechend entlohnt. Zum Vergleich: Bestbezahlter Aufsichtsratschef eines Dax-Konzerns war im vergangenen Jahr Paul Achleitner von der Deutschen Bank. Er bekam rund 800.000 Euro.