„Man muss akzeptieren, dass man gewisse Dinge nicht kann“: Wie DWS-CEO Stefan Hoops mit Niederlagen umgeht
Stefan Hoops ist CEO der DWS, der größten Fondsgesellschaft Deutschlands. Hier verwaltet er rund 933 Milliarden Euro. Bereits mit 42 Jahren stand Hoops an der Spitze des Vermögensverwalters.
Sein Lebenslauf scheint perfekt durchgeplant: Nach dem BWL-Studium in Bayreuth und einer anschließenden Promotion begann er seine Karriere bei der Deutschen Bank, bevor er zum CEO der DWS, der Tochtergesellschaft der größten Bank Deutschlands, aufstieg.
Doch auch für Hoops lief nicht immer alles nach Plan. Im Gespräch erzählt er von seinen persönlichen Niederlagen und wie er gelernt hat, damit umzugehen.
Hoops wurde an der Universität St. Gallen nicht angenommen
Als Kind träumte Stefan Hoops davon, NBA-Basketballprofi zu werden. Er schaffte es in die Niedersachsenauswahl. Doch dann strich ihn der Trainer aus dem Kader. Grund: Er sei der "körperlich schwächsten Spieler" im Team. „Das war hart“, erinnert sich Hoops. Seitdem trainiert er jeden Tag. Schmächtig ist er nicht.
Nach der Schule hatte Hoops große Pläne: „Ich wollte unbedingt nach St. Gallen, weil ich die Universität damals ziemlich cool fand“. Es gibt wohl wenige Hochschulen, die so viele CEOs hervorgebracht hat, wie diese Elite-Universität.
Zu den bekanntesten Absolventen gehören unter anderem Ola Källenius, CEO von Daimler, Josef Ackermann, Ex-CEO der Deutschen Bank und Dorothee Blessing, Investmentbanking-Chefin bei JP Morgan. Hoops wollte Teil der illustren Runde werden, aber: „Ich wurde nicht angenommen.“ So ging er nach Bayreuth.
An der Wall Street sah er im Trading seine Schwäche
Während seiner beruflichen Karriere arbeitete Hoop im Trading an der Wall Street in New York City. Dort erkannte er, dass seine mathematischen Fähigkeiten nicht mit denen der „promovierten Mathematiker oder Physiker“ in seinem Umfeld mithalten konnten. „Weil Mathe für diese Rolle elementar war, musste ich eine andere Rolle finden, in der ich gut war.“ Diese Rolle fand er im Bereich Sales.
Als „begnadeter Verkäufer mit unbändigem Ehrgeiz“ werde er von fast jedem Weggefährten bezeichnet, wie das Manager Magazin berichtet. Hoops empfiehlt, eine „ehrliche und realistische Einschätzung“ der eigenen Fähigkeiten im Vergleich zu anderen zu haben. „Man muss akzeptieren, dass man gewisse Dinge nicht kann oder dass sie nicht funktionieren.“
Seine Tipps, um trotz Niederlagen glücklich zu werden
Schaut er auf diese Erlebnisse zurück, sagt Hoops: „Es ist nicht so, dass in meinem Leben alles geklappt hat.“ Sein Rat: Mit Misserfolgen positiv umgehen und „nicht lange lamentieren oder fragen, was hätte sein können“. Wenn man so denkt, könne man glücklich werden.
Hoops: „Man muss Entscheidungen treffen, die zu dem Zeitpunkt die bestmöglichen sind. Wenn man dann später sagt: „Ach Mensch, hätte ich es mal anders gemacht“, dann kann man eigentlich kein schlechtes Gefühl dabei haben, denn zu dem Zeitpunkt war es die bestmögliche Entscheidung, auch wenn sich die Wahl im Nachhinein als falsch herausstellt."