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Majestätische Geldvermehrung

Die Einnahmen der Queen werden verdoppelt – für die Renovierung des Buckingham Palast. Auf Kosten der Steuerzahler. Aber eine Königin kann eben nicht in einer Bruchbude mit undichtem Dach und bröckelnden Wänden hausen.

Für ihr Alter hat die Frau mit dem stets adretten Kopfschmuck noch ziemlichen Stress – zum Beispiel an solchen Tagen wie am Mittwoch vergangener Woche. Erst musste die britische Königin das Regierungsprogramm von Premierministerin Theresa May im Parlament verlesen. Mit viel Tamtam, Prunk und Pomp. Dann musste sie sich schnell umziehen, ihren blauen Hut gegen ein sonnengelbes Exemplar eintauschen, und in einem Hubschrauber nach Ascot hetzen, zum traditionellen Pferderennen. Und das im Alter von 91 und nach inzwischen 64 Jahren im Dienste Großbritanniens.

Doch der britische Steuerzahler weiß ihren Einsatz offenbar zu schätzen und das lässt er sich auch einiges kosten – künftig sogar mehr als bisher. Knapp 43 Millionen Pfund (umgerechnet rund 49 Millionen Euro) hat die Königin zuletzt aus der Staatskasse bekommen. Diese Summe wird im kommenden Jahr auf mehr als 76 Millionen Pfund steigen und ein Jahr später auf gut 82 Millionen Pfund.

Das geht aus einer Art Jahresbilanz hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Es läuft also fast auf eine Verdoppelung der Summe innerhalb von gerade einmal zwei Jahren hinaus. Zum Vergleich: 2012 lag der Zuschuss der Steuerzahler für den königlichen Haushalt bei gerade mal 30 Millionen Pfund.

Die majestätische Aufstockung hat vor allem einen Grund: Die Queen residiert in einem Palast, der den Namen wohl nicht mehr verdient. Das Dach des Buckingham Palace ist undicht, ebenso wie die Fenster. Manchmal müssen die Mitarbeiter der Queen wohl Eimer aufstellen, um Regenwasser aufzufangen. Das Mauerwerk bröckelt, um die Elektroleitungen und Rohre ist es nicht zum Besten bestellt, seit Jahrzehnten wurde nichts mehr daran gemacht. Das Gebäude muss daher dringend renoviert werden. 369 Millionen Pfund soll das Ganze kosten und sich über zehn Jahre hinziehen.

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Die Queen bekommt daher mehr Geld aus der Staatskasse, um die Sanierung des Buckingham Palace zu bezahlen. Eine Königin kann schließlich nicht in einer solchen Bruchbude hausen – erst recht nicht Elizabeth II., die gerade in diesem Tagen deutlich besser zu funktionieren scheint als so einiges andere im Königreich. So war es zuallererst die Queen, die beispielsweise die Überlebenden des verheerenden Hochhausbrands im Londoner Westen besuchte. Die Premierministerin ließ sich erst später blicken.

Und es war auch die Queen, die beruhigende Worte für die Menschen fand, die aus Protest gegen die Regierungschefin und ihr zunächst amateurhaftes Krisenmanagement nach der Feuerkatastrophe auf die Straße gingen. Es war die Queen, die den EU-Anhängern im Lande etwas zum Schmunzeln gab, als sie bei ihrer Rede im Parlament in einem Hut erschien, der an die Europa-Flagge erinnerte.

Kein Wunder also, dass der königliche Schatzmeister die Zuschüsse aus der Staatskasse für völlig gerechtfertigt hält. Die jährlichen Kosten für die Monarchie hätten zuletzt gerade mal 65 Pence (74 Cent) je Bürger betragen. „Wenn man bedenkt, was die Queen für dieses Land leistet, ist das ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis.“

Die Königin ist stets im Dienste ihres Volkes und der Ruhepol des Landes in schwierigen Zeiten, auch wenn es bei ihr zu Hause mit dem Einzug der Handwerker nicht mehr ganz so ruhig zugehen dürfte. Elizabeth II. wird während der Renovierung im Palast wohnen bleiben, sie wird aber möglicherweise zwischendurch mal die Zimmer wechseln müssen. Das sollte aber kein Problem sein. Die Auswahl ist groß. Der Palast hat mehr als 700 Räume.