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Nach Machtkampf mit Berlusconi: Ex-Springer-Vorstand soll Aufsichtsratschef von ProSiebenSat.1 werden

Ex-Axel-Springer-Vorstand Andreas Wiele
Ex-Axel-Springer-Vorstand Andreas Wiele

Ex-Springer-Vorstand Andreas Wiele (59) soll der neue Aufsichtsratschef des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 werden. Das teilte das TV-Unternehmen am Montagabend in Unterföhring bei München mit. Am 5. Mai 2022 ist die Hauptversammlung geplant, bei der gewählt wird. Der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende, Werner Brandt (67), kandidiere nach zwei Amtsperioden nicht mehr.

Wiele war über Jahrzehnte für den Medienkonzern Axel Springer in Berlin tätig, zu dem auch Business Insider gehört. 2020 gab er nach fast 20 Jahren sein Vorstandsmandat auf und schied aus dem Konzern aus. Seit 2000 verantwortete er als Mitglied im Springer-Vorstand zahlreiche Ressorts. Zuletzt war er Vorstand für das Segment Classifieds Media - also Internet-Rubrikengeschäfte. Wiele wechselte dann zu dem US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR). Dieser war 2019 mit Springer eine Partnerschaft eingegangen und stieg als Großinvestor ein. Der Konzern zog sich von der Börse zurück, das gemeinsame Ziel: schneller in den digitalen Geschäften wachsen

Von ProSiebenSat.1 hieß es zudem zu Wiele, dass er seit seinem Ausscheiden von Springer als Unternehmensgründer aktiv sei und für KKR als Senior Advisor des weltweiten Tech/Media- und Telekomgeschäfts von KKR tätig gewesen sei. KKR hielt seit 2020 auch Aktien beim Medienkonzern ProSiebenSat.1, verkaufte den wesentlichen Teil aber 2021. Schon vor Jahren war KKR einmal bei ProSiebenSat.1 aktiv gewesen und hatte zeitweise Anteile gehalten.

Rainer Beaujean bleibt voraussichtlich Vorstandssprecher

Wiele wird dem Aufsichtsrat bereits ab Mitte Februar gerichtlich bestellt als Mitglied angehören, wie es weiter von ProSiebenSat.1 hieß. Er folge auf Adam Cahan, der sein Amt niedergelegt habe. Bei der Hauptversammlung soll Wiele dann zum Chef des Gremiums aufsteigen.
Der Aufsichtsrat gab zudem dem Konzern-Spitzenmanager Rainer Beaujean Rückenwind: Der 53-Jährige werde mit Wirkung zum 1. Juli 2022 um fünf Jahre verlängert, wie es weiter hieß. "Mit dieser Vertragsverlängerung wird er zum Vorstandsvorsitzenden ernannt." Beaujean ist derzeit Vorstandssprecher.

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Zuletzt waren im November Spekulationen um Beaujean aufgekommen. Wie Business Insider damals exklusiv berichtete, soll Silvio Berlusconi, ehemaliger italienischer Ministerpräsident und mit fast 24 Prozent der Anteile einziger Großaktionär von ProSiebenSat.1, unzufrieden mit Beaujean sein. Berlusconi wolle den im kommenden Juni auslaufenden Vertrag des Senderchefs nicht verlängern und drei Aufsichtsratsposten mit seinen Leuten besetzen, berichtete Business Insider. Berlusconis Mediaset-Gruppe will eine europäische Medienholding aufbauen. Beaujean hält eine solche Fusion aber für sinnlos, da Mediaset wenig digitalisiert sei und setzt bei ProSiebenSat.1 stark auf lokale Shows, Infotainment und Sportereignisse.

ProSiebenSat.1-Aufsichtsratschef Werner Brandt stellte damals umgehend klar: "Der Aufsichtsrat unterstützt voll und ganz den Vorstand und die Strategie von ProSiebenSat.1. Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens, seitdem Rainer Beaujean mit seinem Team im März 2020 das Unternehmen leitet." Dabei geriet er selbst in das Fadenkreuz Berlusconis: Mitte November fand ein Geheimtreffen zwischen Berlusconi-Managern und Brandt statt, bei dem sie dem Aufsichtsratsvorsitzenden vorwarfen, den Kurs von Pro7Sat1 nicht gut genug zu kontrollieren, berichten Insider.

mit Auszügen der dpa