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Die Märkte im Frankreich-Bann

Börsianer schauen gespannt nach Frankreich. Bei der Präsidentschaftswahl geht es um viel: Bricht die Euro-Zone auseinander? Die EU? Der Wahlausgang entscheidet, ob der Dax einen neuen Angriff auf sein Allzeithoch nimmt.

Frankreich wählt und Börsianer halten den Atem an. Die Franzosen haben es in der Hand, ob die internationalen Börsen wieder auf Rekordkurs gehen. „Ein europafreundliches Wahlergebnis in Frankreich könnte den Dax schnell wieder auf Kurs in Richtung Allzeithoch bringen“, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Sollten sich in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl allerdings zwei europakritische Kandidaten durchsetzen, droht ein Absturz. Die Volatilität ist im Vorfeld der Frankreich-Wahl deutlich angestiegen. „Sollte sich wie vom Markt erwartet Macron und Le Pen im ersten Wahlgang durchsetzen, dürfte sich die Aufregung an den Märkten in Grenzen halten“, schreiben die Experten der DZ Bank in ihrem Wochenausblick.

Am letzten Handelstag vor den mit Spannung erwarteten Präsidentschaftswahlen hatte die Nervosität an den Märkten zugenommen. Der Dax kam am Freitag kaum vom Fleck. Der Euro Stoxx 50 verlor unter anderem wegen Verlusten in Paris, wo der CAC 40 nachgab. Für zusätzliche Verunsicherung sorgte der möglicherweise islamistisch motivierte Anschlag auf dem Pariser Boulevard Champs-Elysees. Diese könnten nach Meinung von Börsianern die erste Runde der Wahlen am Sonntag beeinflussen.

Glaubt man den jüngsten Umfragen, liefern sich die vier Kandidaten, Emmanuel Macron, Marine Le Pen, Francois Fillon und Jean-Luc Mélenchon ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie liegen nur wenige Prozentpunkte voneinander entfernt, wobei der parteiunabhängige Kandidat und Börsenliebling Macron die besten Chancen hat, zusammen mit der rechtsextremen Le Pen in die Stichwahl am 7. Mai zu gehen. Nach Ansicht von Stefan Kreuzkamp, Chefanlage-Stratege der Deutschen Asset Management, dürften in diesem Fall die Märkte zügig die erhöhten Überlebenschancen der Euro-Zone begrüßen. Allerdings bleibt die Ungewissheit weiter hoch. Zuletzt haben der konservative Kandidat François Fillon und der linke Kandidat Jean-Luc Mélenchon deutlich aufgeholt.

Kreuzkamp hat die verschiedenen Szenarien und was diese für die Finanzmärkte bedeuten würden analysiert. Hauptszenario ist dabei, dass die Märkte die Aussicht auf eine Präsidentschaft Macrons unmittelbar nach der ersten Runde – weitgehend unabhängig von den genauen Ergebnissen – einpreisen werden. Das dürfte dazu führen, dass der Renditeabstand zwischen französischen und deutschen Staatsanleihen schnell wieder dort ankommen dürfte, wo er war, bevor an den Märkten Ängste wegen eines möglichen Ausscheidens Frankreichs aus der Euro-Zone unter Le Pen geschürt wurden. „Der Euro dürfte leicht Aufwind erhalten“, sagt Kreuzkamp. „Auch die Aktienmärkte dürften profitieren, wenn auch der unmittelbare Spielraum nach oben begrenzt sein könnte.“

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Und wenn es doch anders kommt? Das für die Börsen ungünstigste Szenario wäre, wenn sich in der ersten Wahlrunde Le Pen und ihr linksaußengerichteter Rivale Mélenchon durchsetzen. „Die Wähler in Frankreich hätten dann nur noch die Wahl zwischen zwei Übeln“, sagte LBBW-Volkswirt Uwe Burkert. Beide Kandidaten stehen für einen Anti-EU-Kurs. Le Pen hat mehrfach betont, sie wolle Frankreich aus der Euro-Zone herauslösen. Die Märkte würden ein solches Ergebnis am Sonntag mit Verkäufen von französische Staatsanleihen, dem Euro und Risikopapieren aller Art quittieren, sagte Burkert.

Im nach Ansicht der Deutschen Asset Management für die Märkte negativsten aber sehr unwahrscheinlichen Szenario würde die Front-National-Politkerin bei einer hohen Wahlbeteiligung die Präsidentschaftswahl deutlich gewinnen. Dies könnte der rechtspopulistischen Partei auch Rückenwind für die anstehenden Parlamentswahlen geben. Stefan Kreuzkamp sagt: „Die etablierten Mitte-Rechts-Parteien würden dadurch noch stärker ins Chaos gestürzt. Würde Fillon dazu noch in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen nicht nur geschlagen, sondern als Vierter nach Mélenchon regelrecht degradiert, wären die Chancen außerordentlich gering, dass die Eurozone die gesamte Amtszeit von Le Pen überlebt. Die Märkte haben sicherlich genügend Gründe, beunruhigt zu sein.“


Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen im Blick

Doch Börsianer setzen eben eher auf ihren Mitbewerber. „Macrons Reformpläne sollten französische Aktien zusätzlich stützen und könnten auch die allgemeine Stimmung bezüglich Europa verbessern“, sagt Kreuzkamp. „Seine Regierungsfähigkeit wird jedoch ganz entscheidend vom Ausgang der Parlamentswahlen am 11. Juni und einer möglichen Stichwahl am 18. Juni abhängen.“ Allerdings sei die Analyse durch die jüngste Aufholjagd von Mélenchon und Fillon deutlich erschwert. Für die Finanzmärkte seien etwa ein Einziehen Mélenchons in die zweite Runde oder gar eine Wahl zum Präsidenten keine guten Nachrichten.

Nach dem französischen Wahlsonntag dürften die Märkte wieder verstärkt die anstehenden Konjunktur- und Unternehmenszahlen unter die Lupe nehmen, glaubt Merck-Finck-Experte Greil. Dazu kommen in der nächsten Woche eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten, darunter in Deutschland das Ifo-Geschäftsklima am Montag und das GfK-Konsumklima sowie die vorläufigen Inflationszahlen für April am Donnerstag. Am Freitag werden dann auch die entsprechenden Verbraucherpreistrends für die gesamte Eurozone veröffentlicht.

Der Aufschwung in Deutschland gewinnt an Kraft – zumindest ließ das der Ifo-Index von März vermuten: Trotz des anstehenden Brexits war die Stimmung unter deutschen Firmenchefs so gut wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Der Ifo-Geschäftsklimaindex war im März saisonbereinigt überraschend auf den höchsten Wert seit Juli 2011 gestiegen. Bleibt abzuwarten, ob der Trend hält.

In den USA kommt am Dienstag das Verbrauchervertrauen für April, bevor am Donnerstag die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im März sowie am Freitag das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal folgen. „Sollten die US-Konjunkturdaten weitere Schwächeanzeichen zeigen, dürften Investoren die teils hohen Wallstreet-Bewertungen zunehmend in Frage stellen“, so Greil.

Daneben steht insbesondere der Donnerstag auch wegen den beiden Sitzungen der EZB und der Bank of Japan im Fokus. Die US-Notenbank erhöht Schritt für Schritt die Zinsen, bei der EZB dürfte das noch dauern: Für die kommende Zinssitzung wird nicht mit einer Anhebung gerechnet. Auf der Ratssitzung im März habe über diese Frage Einigkeit geherrscht, versicherte der finnische Notenbankpräsident Erkki Liikanen, der zugleich Mitglied im EZB-Rat ist, vor Kurzem in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Die Deutsche Bundesbank drängt allerdings immer wieder auf einen baldigen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik. Zuletzt war die Inflation in der Eurozone wieder überraschend stark gesunken, auf 1,5 Prozent im März, nachdem sie im Februar 2,0 Prozent erreicht hatte und damit den höchsten Stand seit Anfang 2013.

„Da die Deflationsgefahren für die Euro-Zone mehr und mehr in den Hintergrund rücken, ist es recht wahrscheinlich, dass die Notenbank ihren ultra-expansiven Stimulus etwas zurücknimmt“, schreiben die Experten der DZ-Bank. „Wir gehen von einer Erhöhung des Einlagesatzes auf minus 0,25 Prozent von derzeit minus 0,40 Prozent im Herbst aus.“ Auch bei der Commerzbank erwartet man derzeit keinen Zinsschritt oder auch nur eine Andeutung, dass es einen solchen in naher Zukunft geben könnte. „Da im EZB-Rat weiter Zweifel herrschen dürften, dass sich die Inflation nachhaltig auf knapp zwei Prozent zubewegt, dürfte die Notenbank zunächst an ihrer Politik der ruhigen Hand festhalten“, ist Chefvolkswirt Jörg Krämer überzeugt.

Auch von Unternehmensseite könnten in der neuen Woche einige Impulse kommen. Kurz nach den USA kommt auch in Deutschland die Bilanzsaison auf Touren: In der neuen Woche öffnen rund ein halbes Dutzend Dax-Konzerne ihre Bücher. Den Anfang macht der Software-Anbieter SAP am Dienstag. Am Donnerstag sind Deutsche Bank, der Chemiekonzern BASF und der Aspirin-Anbieter Bayer an der Reihe. In den USA legen am Dienstag der Limonaden-Hersteller Coca-Cola und der Burger-Brater Mc Donald's sowie am Donnerstag die Google-Mutter Alphabet Geschäftszahlen vor.

KONTEXT

Wichtige Kandidaten der französischen Präsidentenwahl

Marine Le Pen

Die Rechtspopulistin von der Front National (FN) vertritt radikale Positionen im Hinblick auf Europa und Ausländer. In Umfragen für die erste Wahlrunde im April liegt die 48-Jährige seit Wochen vorne, zuletzt kam sie auf Werte zwischen 26 und 28 Prozent.

Francois Fillon

Der Spitzenkandidat der bürgerlichen Rechten galt lange als Favorit der Wahl. Doch wegen der Affäre um den Parlamentsjob seiner Frau verlor der 62-Jährige Sympathiepunkte. Nach aktuellen Umfragen liegt er bei etwa 20 Prozent - und muss damit um den Einzug in die entscheidende Stichwahl zittern. Die französische Justiz prüft Vorwürfe, wonach Fillons Frau nur zum Schein als seine parlamentarische Mitarbeiterin angestellt war. Fillon wies die Vorwürfe mehrfach zurück.

Emmanuel Macron

Der Politjungstar positioniert sich weder links noch rechts. Über Wochen war der unabhängige Bewerber, früher Wirtschaftsminister unter Präsident Francois Hollande, im Aufwind. Doch umstrittene Äußerungen über Frankreichs Kolonialvergangenheit brachten den 39-Jährigen zuletzt in Bedrängnis. In Umfragen liefert er sich derzeit ein enges Rennen mit Fillon um den Einzug in die Stichwahl. Konservative werfen Macron vor, das Programm für den glücklosen Sozialisten Hollande gemacht zu haben. Hollande tritt nicht mehr an.

Benoit Hamon

Der 49 Jahre alte Ex-Bildungsminister setzte sich in einer Vorwahl als Spitzenkandidaten der angeschlagenen Sozialisten durch. Er will mit der Hollande-Ära brechen und einen neuen Kurs einschlagen, bei dem grüne Themen eine wichtige Rolle spielen. Er gilt zurzeit als "vierter Mann" bei der Wahl.

Jean-Luc Mélenchon

Mit 65 Jahren ist der Linkenführer der älteste unter den wichtigen Kandidaten. Der von der kommunistischen Partei (PCF) unterstützte Anwärter könnte laut Umfragen bei der ersten Runde etwas mehr zehn Prozent der Stimmen erhalten. Mélenchon gilt als brillanter Redner und ist ein harter Kritiker der deutschen Sparpolitik.

KONTEXT

Welche politischen Stolperfallen Anlegern 2017 drohen

Aktien

Von Reuters befragte Analysten sehen den Dax im Schnitt bis Ende 2017 bei rund 11.470 Punkten. Das wäre in etwa auf dem Niveau vom Jahresende 2016 "Die Dividendenrendite ist im Vergleich zu den Anleihe-Renditen weiterhin so hoch wie seit Jahrzehnten nicht. Das Gewinnwachstum der Unternehmen ist in Ordnung", sagt Lars Thörs, Aktien-Chef der Fondsgesellschaft Danske Capital. Gertrud Traud, Chef-Volkswirtin der Helaba, verweist auf einen weiteren Aspekt: "Angesichts weiterhin extrem günstiger Finanzierungsbedingungen dürften Unternehmen auf das bislang nur verhalten eingesetzte Instrument der Aktienrückkaufe zurückgreifen."

Über weite Strecken kam der Dax 2016 kaum vom Fleck. Das Plus von knapp sieben Prozent seit Jahresbeginn geht zum größten Teil auf die Kursentwicklung im Dezember. Anfang des Monats übersprang der Dax die 11.000er Marke.

Als großen Risikofaktor für die Aktienmärkte sehen Börsianer die Wahlen in Deutschland, Frankreich den Niederlanden und möglicherweise auch in Italien. "Die Welle der populistischen Ergebnisse ist für Europa 2017 eine große Bedrohung", sagt Craig Erlam, Marktanalyst des Brokerhauses Oanda. Ein zunehmender Nationalismus könnte der Anfang vom Ende der Euro-Zone sein.

Anleihen

An den Rentenmärkten werde es 2017 kaum etwas zu verdienen geben, ist sich Lars Edler, Co-Chefanleger des Bankhauses Sal. Oppenheim sicher. "Bei zehnjährigen Bundesanleihen gehen wir von einer negativen Gesamtrendite von etwa einem Prozent aus." Wenig besser dürfte es Anlegern mit US-Staatsanleihen ergehen: Hier sei eine Nullrendite zu erwarten. Die Ökonomen der Rabobank geben sich ähnlich skeptisch: "Wir sind nicht davon überzeugt, dass Donald Trumps Politik der Wirtschaft nachhaltigen Schub verleiht." Mögliche politische Spannungen könnten zudem die Attraktivität deutscher und US-Bonds als relativ sichere Anlagen erhöhen und damit die Renditen drücken.

Wegen der politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen liegt die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen derzeit mit rund 0,3 Prozent etwa halb so hoch wie zu Jahresbeginn. Ihre US-Pendants rentieren mit knapp 2,3 Prozent zwar höher als Anfang 2016. Jenseits des Atlantik erwarten Börsianer aber auch eine Serie von Zinserhöhungen durch die Notenbank Fed. Staatsanleihen sind seit Jahren für Investoren ein schlechtes Geschäft, da die großen Notenbanken diese Papiere in großem Stil aufkaufen. Damit sollen die Finanzierungskosten für Staaten niedrig gehalten und die Konjunktur angekurbelt werden.

Devisen

Wegen der unterschiedlichen Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantik ist der Euro den Analysten der Vermögensverwaltungstochter der Deutschen Bank zufolge 2017 auf dem Weg zur Parität. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei Kursen um die 1,04 Dollar - rund vier US-Cent weniger als Anfang Januar. Die Experten der Rabobank sagen dagegen ein Ende des Dollar -Höhenfluges voraus. Der konjunktur- und damit inflations- und zinstreibende Effekt höherer Infrastruktur-Investitionen in den USA werde voraussichtlich durch eine restriktivere Handelspolitik zunichte gemacht.

Die Talfahrt des chinesischen Yuan wird dem Commerzbank-Analysten Peter Kinsella zufolge weitergehen. "Der Yuan gilt zwar als künstlich billig, doch ist er die mit Abstand teuerste Schwellenländer-Währung." Um Börsenturbulenzen zu vermeiden, werde China seine Valuta aber nur behutsam abwerten. Kinsella sieht den Dollar Ende kommenden Jahres bei 7,15 Yuan. In den vergangenen Monaten kletterte er um rund sechs Prozent auf etwa 6,90 Yuan. Anfang 2016 hatte eine rasche Abwertung der chinesischen Währung ein weltweites Börsenbeben ausgelöst.

Erdöl

Im Januar treten die niedrigeren Förderquoten für die Opec-Staaten in Kraft. Viel hängt davon ab, ob sich die Mitglieder des Export-Kartells sowie Russland an die Vereinbarung halten. Viele Analysten rechnen für das erste Halbjahr mit Preisen um 55 Dollar je Fass (159 Liter). Danach werden die Preise der US-Bank Goldman Sachs zufolge aber fallen. Denn geringere Exporte der Opec und Russlands ließen Raum für Konkurrenten wie die US-Schieferölindustrie.

Dank der geplanten Kürzung der Fördermengen durch die großen Exportländer verteuerte sich die Ölsorte Brent aus der Nordsee binnen Jahresfrist um etwa die Hälfte auf 56 Dollar je Barrel (159 Liter).

Andere Rohstoffe

Auf Kursverluste müssten sich Anleger an den Metallbörsen einstellen, sagt Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Zwar steige durch die geplanten Infrastruktur-Investitionen in den USA und China die Nachfrage, gleichzeitig wachse aber auch das Angebot. Außerdem sei die Rally nach der US-Präsidentschaftswahl überzogen gewesen. Weinberg sieht den Kupfer -Preis bis Ende 2017 bei rund 5600 Dollar je Tonne. Seit September ist der Preis für das wichtige Industriemetall um ein Fünftel auf rund 5538 Dollar gestiegen.

Die Nachfrage nach der "Anti-Krisen-Währung" Gold wird Analysten zufolge wegen der politischen Unwägbarkeiten anhalten. Die Experten der Commerzbank rechnen damit, dass der Preis für eine Feinunze Gold bis Ende 2017 auf rund 1300 Dollar von derzeit etwa 1150 steigt. 2016 verteuerte sich das Edelmetall um rund zehn Prozent.