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Männer an den Grill: Wie Outdoor-Ausrüster Petromax weiter wachsen will

Das Ehepaar Taureck hat mit Petromax einen erfolgreichen Outdoor-Ausrüster für Männer aufgebaut. Nun steigen sie ins Bekleidungsgeschäft ein.

Jonas und Pia Taureck bieten Outdoor-Ausrüstung für Männer an. Foto: dpa
Jonas und Pia Taureck bieten Outdoor-Ausrüstung für Männer an. Foto: dpa

Freiheit, das bedeutet für viele Männer: Holzkohle rausholen, Grill anwerfen, Bier kaltstellen. Pia Christin und Jonas Taureck wissen das ganz genau. Denn das Ehepaar verdient sein Geld damit, die Großstadt-Cowboys auszustatten.

In den vergangenen zehn Jahren haben die beiden Betriebswirte die Marke „Petromax“ zu einem erfolgreichen Outdoor-Ausrüster aufgebaut: mit Grills und Kühlboxen, mit Allwetterlampen und gusseisernen Töpfen, mit Kesseln und Kannen. Sie beschäftigen 60 Mitarbeitern und vertreiben ihre Ware bei 3.500 Händlern.

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Das alles reicht den Unternehmern aber nicht, sie sind auf Expansionskurs. Jüngst übernahmen die Magdeburger das kleine Label „Roughstuff“ und stiegen damit ins Geschäft mit Outdoor-Bekleidung ein. Aber nicht mit den handelsüblichen Regenjacken aus Kunststoff: die Draußen-Textilien der Taurecks sind aus Loden. „Das war der logische nächste Schritt, da gibt es noch Potenzial“, sagt Pia Taureck. Sie und ihr Mann Jonas hätten stets den berühmten Marlboro-Mann vor Augen, wenn sie ihre Produktpalette begutachten würden: „Nur ohne Zigarette.“ Wenn der trendige Hausherr von heute also zum Wintergrillen ansetzt, dann kann er das nun auch in einer wärmenden Jacke des Mittelständlers tun.

Jonas Taureck hat die Traditionsmarke Petromax 2006 mit einem Kompagnon gekauft, 2009 übernahm er sämtliche Anteile. Kernprodukt war damals die sogenannte Petromax-Lampe, die der Unternehmer Max Graetz 100 Jahre vorher entwickelt hatte. Bis heute produziert Taureck die Lampe aus genau 239 Einzelteilen in seiner eigenen Fabrik in Magdeburg. 25.000 Stück setzt er davon jedes Jahr ab. 2014 erwarben die Taurecks zusätzlich „Feuerhand“, einen mehr als 100 Jahre alten Hersteller von Sturmlaternen.

Die beiden Unternehmer haben sich die Arbeit aufgeteilt: Sie kümmert sich ums große Ganze, um Strategie und Personal, er tüftelt an neuen Produkten. Das Paar hat sich während des Studiums an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg kennengelernt. „Die wichtigen Entscheidungen treffen wir gemeinsam“, sagt Jonas Taureck – sie sei dabei eher rational, er entscheiden stärker aus dem Bauch heraus.

Belegschaft soll ausgebaut werden

Eine Kombination, die offenbar funktioniert. Das Ehepaar sei ein „geschätzter Partner“, sagt Stefanie Günther vom bayerischen Outdoor-Großhändler Relags. Frühzeitig hätten die Taurecks auf den großen Trend Grillen gesetzt und auch erkannt, dass das eine im Winter zunehmend populäre Freizeitbeschäftigung sei. „Damit haben sie einen schönen Markt etabliert.“ Petromax sei ein verlässlicher Lieferant. Bekannte Händler wie Globetrotter, Manufactum und Franconia Jagd führen die Ware der Firma.

Details zum Geschäftsverlauf geben die beiden Taurecks nicht preis. Nur so viel: Der Umsatz liege bei mehr als zehn Millionen Euro, Tendenz stark steigend. So soll es auch weitergehen, Pia Christin Taureck plant, die Belegschaft in den nächsten fünf Jahren auf 100 Mitarbeiter aufzustocken.

Die Roughstuff-Kollektion vertreiben die Taurecks jetzt über ihr umfangreiches Händlernetz. So soll das kleine Label zügig Zugang zu einem breiteren Publikum erhalten. Die Produkte heißen so, wie sich die Kunden vermeintlich fühlen: Für Männer gibt es die Jacken „Haudegen“, „Draufgänger“ und „Deubelskerl“. Die Damen-Varianten nennen sich „Holde Maid“ und „Lieblingsstück.“

Jonas Taureck lernte die Petroleumlampen von Petromax vor 20 Jahren auf einer Fahrt durch die Wüste von Niger kennen. Inzwischen kann sich der gebürtige Niedersachse die halbe Ausrüstung einer Expedition im eigenen Lager besorgen. Kein Wunder, dass das Ehepaar mit seiner kleinen Tochter heute noch gerne im VW-Bus in die Ferien aufbricht. Ein monatelanger Roadtrip wie einst bis nach Südafrika ist inzwischen zwar nicht mehr drin. Aber Lagerfeuer-Feeling verbreitet schließlich auch die Petromax-Welt, der Showroom am Firmensitz in Magdeburg.