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Luxus-Suite im Cockpit: So will ein Airbus-Ingenieur einen A380 zu einem Hotel umbauen

Projektdesign von Anfang 2022: Mit einer fest installierten Flugzeugbrücke sollen die Gäste den A380 betreten können.
Projektdesign von Anfang 2022: Mit einer fest installierten Flugzeugbrücke sollen die Gäste den A380 betreten können.

Den meisten Airlines ist der Airbus A380 heutzutage zu teuer im Betrieb. Wer dagegen als Gast im größten Passagier-Flugzeug der Welt geflogen ist, hat den A380 oft als komfortabler und geräumiger als viele andere Flugzeuge in Erinnerung. Der französische Ingenieur Frédéric Deleuze hat als Airbus-Mitarbeiter eine besondere Bindung zu dem beliebten Flugzeug. Deshalb hat er jetzt öffentlich seine Idee vorgestellt, aus einem der ausrangierten A380-Flugzeuge ein Hotel zu bauen.

272 A380-Maschinen wurden insgesamt seit 2005 gebaut, die letzte wurde im Dezember vergangenen Jahres an die Airline Emirates ausgeliefert. Laut der Datenbank von "airfleets.net" sind derzeit 76 A380 weltweit eingemottet. Dass sie nochmal in Dienst gestellt werden, gilt als unwahrscheinlich. Lufthansa zum Beispiel schließt aktuell die Rückkehr des A380 in ihre Flotte aus.

Acht A380 sind laut der Datenbank sogar schon verschrottet worden. Um zumindest eine Maschine zu retten, will der Airbus-Ingenieur Deleuze zusammen mit der Pariser Hotelgruppe Groupe Duval die Realisierbarkeit des außergewöhnlichen Hotel-Projekts prüfen. Sollte die Machbarkeit bestätigt werden, soll das Hotel in rund zwei Jahren eröffnen, sagte Deleuze Business Insider.

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Dass Frédéric Deleuze das A380-Hotel ausgerechnet in Toulouse bauen will, ist kein Zufall. Toulouse im Süden Frankreichs nahe der spanischen Grenze ist bedeutend für die Geschichte der Luftfahrt. Dort wurde die legendäre Concorde gebaut, dort sitzt die Zentrale von Airbus. Auch viele der Airbus-Flugzeuge werden in Toulouse zu Ende montiert. Die gesamte europäische Luftfahrt wird zusammengefasst im Aeroscopia-Museum in Toulouse. Einen Besuch dort könnt ihr in ein paar Jahren vielleicht verbinden mit einer Übernachtung im A380.

Eine der beiden Luxus-Suiten des Hotels soll sich im Cockpit befinden

Der Arbeitstitel des Projekts lautet "Envergure". Das ist französisch für Spannweite, die üblicherweise die Länge des Flügels eines Flugzeugs angibt. Der A380 hat mit fast 80 Metern die längste Flügelspannweite eines Passagierflugzeugs. Frédéric Deleuze will unmittelbar neben das Flugzeug ein Restaurant bauen, das in seiner Form an einen Tower erinnern soll. In dem geplanten Restaurant mit 60 Plätzen will er gehobene Küche anbieten.

Im Flugzeug selbst sollen laut den Ideen Deleuzes 31 Zimmer entstehen: Standardzimmer, Familienzimmer und zwei Suiten. Eine davon im Cockpit und die andere Suite im hinteren Bereich des Flugzeugs, in dem die beiden Decks mit einer Treppe verbunden sind.

Auf der Homepage des Projekts schildert Deleuze, wie er auf die Idee gekommen ist: Er habe eine Fortbildung besucht, die sich mit der Frage beschäftigt, wie man ökologische Aspekte bei der Entwicklung von Flugzeugteilen berücksichtigen könne. Auch das Thema Upcycling habe dort eine Rolle gespielt. Also habe er sich gefragt, wie man die Struktur eines gesamten Flugzeugs wiederverwenden könnte.

Von der Dachterrasse des Restaurants aus soll man sich den A380 von außen anschauen können.
Von der Dachterrasse des Restaurants aus soll man sich den A380 von außen anschauen können.

Auch in Schweden und den Niederlanden gibt es Flugzeuge, in denen ihr übernachten könnt

Der umgebaute A380 wäre nicht das erste Flugzeug, das zu einem Hotel umgebaut wird. In Stockholm zum Beispiel steht unweit des Flughafens Arlanda das "Jumbostay", eine Boeing 747, die heute als Hostel vermietet wird. Ursprünglich ist die 1976 gebaute Boeing 747 für Singapore Airlines geflogen, später für die legendäre amerikanische Pan Am und am Ende für eine schwedische Fluggesellschaft, die es heute nicht mehr gibt.

Heute finden 33 Ein- bis Vierbettzimmer in dem "Königin der Lüfte" genannten Flugzeug Platz. Teilt ihr euch ein Zimmer mit anderen, starten die Preise umgerechnet ab 52 Euro pro Nacht. Für ein Doppelbett im Cockpit werden für zwei Personen umgerechnet 352 Euro fällig.

Kein Hotel, sondern eher eine bessere Ferienwohnung gibt es in den Niederlanden. Dort steht neben dem Flugplatz Teuge bei Apeldoorn der ehemalige Regierungsflieger Erich Honeckers. In der umgebauten Iljuschin 18 (sowjetischer Hersteller) können zwei Personen übernachten. Das gesamte Flugzeug ist eine Luxus-Suite mit Whirlpool und Infrarotsauna.

In der Nähe des Flughafens Arlanda/Stockholm steht ein zum Hotel umgebautes Boeing 747-Flugzeug.
In der Nähe des Flughafens Arlanda/Stockholm steht ein zum Hotel umgebautes Boeing 747-Flugzeug.