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Lukaschenko: Behörden sollen Gedenkstätten für Protestopfer räumen

MINSK (dpa-AFX) - Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat die Minsker Behörden aufgefordert, die Gedenkstätten für die Opfer der seit Monaten andauernden Proteste zu räumen. "Minsk darf nicht in einen Friedhof verwandelt werden", sagte er der Staatsagentur Belta zufolge am Dienstag in Minsk. Das Wesentliche sei "die Wiederherstellung der Ordnung", erklärte er.

Lukaschenko warf seinen Gegnern vor, im Streit um die spontan errichteten Mahnmale einen "Bürgerkrieg" entfachen zu wollen. "Das ist das Hauptziel", behauptete der 66-Jährige. Die psychologische Wirkung dieser friedhofsähnlichen Gedenkstätten führe angeblich zu einer Radikalisierung der Demonstranten.

Bei den mittlerweile seit mehr als 100 Tagen andauernden Protesten gegen Lukaschenko sind mehrere Menschen getötet worden. Erst am vergangenen Mittwoch war ein 31-Jähriger in Minsk zusammengeschlagen worden. Er starb an seinen Verletzungen. Die genauen Umstände sind unklar. Die Tat hatte den Protesten einen neuen Schub gegeben. Die Räumung einer für ihn eingerichteten Gedenkstätte durch Sicherheitskräfte am vergangenen Wochenende hatte bei vielen Menschen für Entsetzen und Fassungslosigkeit gesorgt.

Seit mehreren Wochen gehen die Sicherheitsorgane unter Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen scharf gegen die Demonstranten vor. Hintergrund ist die Präsidentenwahl Anfang August, bei der sich Lukaschenko mit 80,1 Prozent der Stimmen nach 26 Jahren an der Macht zum Wahlsieger erklären ließ. Die EU erkennt ihn nicht mehr als Präsidenten an.

In Verbindung mit den Dauerprotesten haben Medienberichten zufolge im Minsker Stadtteil Nowaja Borowaja mehrere Tausend Menschen seit Sonntag keine zentrale Wasserversorgung. Kurzzeitig sei bei Minusgraden auch die Fernheizung ausgefallen, hieß es in den Medien. Anwohner werteten das demnach als Racheakt für ihre Beteiligung an den Protesten. Der Bezirk am nordöstlichen Stadtrand der Zweimillionenstadt gilt als Oppositionshochburg.