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Lufthansa macht mit Eurowings erstmals Gewinn – die Bilanz in der Blitzanalyse

Nach der Übernahme von Air-Berlin-Teilen wächst die Lufthansa stark. Die Billigtochter Eurowings schreibt erstmals schwarze Zahlen.

Die Lufthansa, Europas größte Fluggesellschaft, hat am Donnerstag ihren Jahresabschluss vorgelegt. Die wichtigsten Fakten:

  • Der Nettogewinn schnellte um 33,1 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro in die Höhe. Ein wesentlicher Faktor war dabei ein Sondereffekt von 582 Millionen Euro, weil sich das Management mit den Piloten auf eine Neuregelung der Altersversorgung geeinigt hat.

  • Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 45,5 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zu.

  • Der Konzernumsatz stieg um 12,4 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro.

Mit Blick auf 2018 bleibt das Lufthansa-Management zurückhaltend. Die angebotene Kapazität soll um rund sieben Prozent steigen, die Durchschnittserlöse je Passagier dabei konstant bleiben. Das deutet darauf hin, dass das Management davon ausgeht, angesichts des harten Wettbewerbs keine Preissteigerungen durchsetzen zu können. Hinzu kommt ein um 700 Millionen Euro höherer Treibstoffaufwand, weil die Kerosinpreise anziehen.

Das fällt positiv auf

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Rentabler Billigflieger: Die Billig-Plattform Eurowings hat 2017 ein bereinigtes Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 94 Millionen Euro erreicht. Damit schaffte es eine der größten Baustellen, die Lufthansa-Chef Carsten Spohr aufgemacht hat, ein Jahr früher als geplant in die schwarzen Zahlen.

Auch die Kernmarke Lufthansa, die für das Premium-Geschäft des Konzerns steht, befindet sich in guter Verfassung. Sie erzielte ein bereinigtes Betriebsergebnis in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung von gut 530 Millionen Euro.

Die Frachttochter Lufthansa Cargo hat die Verlustzone verlassen und steuert ein bereinigtes Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 242 Millionen Euro bei.

Das fällt negativ auf

Verpasste Ziele: Die sogenannten Stückkosten – ausgedrückt im Aufwand pro angebotenen Sitz und geflogenem Kilometer (CASK) – sind um 0,4 Prozent gesunken und damit weniger stark als vom Management angekündigt, das diesen Wert jährlich um ein bis zwei Prozent absenken will.

Allerdings gab es einige Effekte, die der Kostenreduzierung entgegenliefen, unter anderem Sonderaufwendungen für von Air Berlin gemietete Jets, nachdem die Airline im vergangenen Sommer Insolvenz anmelden musste. Bereinigt um diese Effekte sanken die Stückkosten um 1,8 Prozent.

Die operative Marge ist zwar von 7,1 Prozent auf 9,3 Prozent gestiegen. Das ist ansehnlich, hatte doch Christoph Franz, der Vorgänger von Lufthansa-Chef Spohr immer acht Prozent Marge als Zielwert vorgegeben. Aber der Rivale IAG, zu dem British Airways, Iberia, Vueling und Aer Lingus gehören, erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Marge von 13 Prozent. Hier gibt es also noch Potenzial.

Die Catering-Tochter LSG Sky Chefs hat ihr Vorjahresergebnis nicht erreichen können. Das Betriebsergebnis brach 38 Millionen auf 66 Millionen Euro ein.

Was jetzt passiert

Für Lufthansa dürfte es schwer werden, im laufenden Jahr an die Rekordwerte aus 2017 anzuschließen. Zum einen ist derzeit kein externer Wachstumsschub wie 2017 durch Air Berlin zu erwarten. Ob Lufthansa bei Alitalia zum Zuge kommen wird, ist nach der Wahl in Italien völlig offen.

Zum anderen steigt der Wettbewerb, der Druck auf die Durchschnittserlöse pro Passagier bleibt hoch. Auch wenn Lufthansa über den Kauf von Air-Berlin-Vermögenswerten die eigene Marktposition in Deutschland stärken konnte, so drängen doch auch Billiganbieter wie Easyjet oder Ryanair verstärkt in die Lücken, die die einst zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hinterlassen hat.

Hinzu kommen die Treibstoffpreise, die im laufenden Jahr steigen werden. Analysten wie Daniel Roeska von Bernstein haben deshalb eine klare Botschaft für Lufthansa-Chef Spohr, dessen Vertrag gerade um fünf Jahre verlängert wurde: „Wir fürchten, das weiteres Ergebniswachstum ohne eine größere strategische Weiterentwicklung nur schwer zu erreichen sein wird.“