Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.737,36
    -100,04 (-0,56%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.918,09
    -18,48 (-0,37%)
     
  • Dow Jones 30

    37.968,40
    +193,02 (+0,51%)
     
  • Gold

    2.408,30
    +10,30 (+0,43%)
     
  • EUR/USD

    1,0656
    +0,0010 (+0,10%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.480,83
    +1.634,91 (+2,78%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.383,11
    +70,49 (+5,37%)
     
  • Öl (Brent)

    83,35
    +0,62 (+0,75%)
     
  • MDAX

    25.989,86
    -199,58 (-0,76%)
     
  • TecDAX

    3.187,20
    -23,64 (-0,74%)
     
  • SDAX

    13.932,74
    -99,63 (-0,71%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.895,85
    +18,80 (+0,24%)
     
  • CAC 40

    8.022,41
    -0,85 (-0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.348,76
    -252,74 (-1,62%)
     

Lufthansa hat in Deutschland 11.000 Stellen zu viel

Die Lufthansa verhandelt mit den Gewerkschaften um ein Sparpaket in der Coronakrise. Es ist bereits absehbar, dass die Einschnitte hart werden.

Die Airline will möglichst viele Mitarbeiter über die Krise hinweg an Bord halten und betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Foto: dpa
Die Airline will möglichst viele Mitarbeiter über die Krise hinweg an Bord halten und betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Foto: dpa

Die von der Coronakrise hart getroffene Lufthansa hat allein in Deutschland etwa 11.000 Stellen zu viel an Bord. Gut eine Woche vor der entscheidenden Abstimmung der Aktionäre über das staatliche Rettungspaket nannte die Airline am Montag genauere Zahlen.

Danach gibt es im Flugbetrieb einen rechnerischen Überhang von knapp 5000 Stellen, 2600 entfallen auf Flugbegleiter, 1500 auf Bodenmitarbeiter und 600 auf Piloten. Insgesamt bezifferte das Unternehmen die rechnerischen Überkapazitäten bereits vergangene Woche auf 22.000 Vollzeitstellen in der Gruppe. Die Hälfte davon in Deutschland, wie das Unternehmen nun mitteilte.

WERBUNG

„Nach unseren aktuellen Annahmen über den Geschäftsverlauf der kommenden drei Jahre haben wir allein bei Lufthansa perspektivisch keine Beschäftigung für jeden siebten Piloten und jeden sechsten Flugbegleiter sowie zahlreiche Mitarbeiter am Boden“, sagte Personalvorstand Michael Niggemann.

Lufthansa wolle möglichst viele Mitarbeiter über die Krise hinweg an Bord halten und betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. „Dazu müssen die Verhandlungen über die Krisenvereinbarungen gemeinsam zum Erfolg führen“, sagte Niggemann.

Betroffen sind den Angaben zufolge weitere 1400 Stellen in der Zentrale und bei anderen Konzerngesellschaften in der Administration. Lufthansa Technik hat demnach weltweit einen Personalüberhang von rund 4500 Stellen, davon 2500 in Deutschland. Im Cateringgeschäft der LSG Group sind es weltweit 8300, davon 1500 in Deutschland.

100.000 Arbeitsplätze langfristig sichern

Die Fluggesellschaft und die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit, Ufo und Verdi ringen derzeit um ein Sparpaket. Das Unternehmen will mit den Tarifpartnern bis zum 22. Juni 2020 zu konkreten Ergebnissen kommen. Der Lufthansa-Konzern beschäftigt rund 138.000 Mitarbeiter.

„In der größten Krise der Luftfahrtgeschichte wollen wir trotz aller Herausforderungen über 100.000 Arbeitsplätze in der Lufthansa Group langfristig sichern. Dafür sind schmerzhafte Restrukturierungen unumgänglich, die wir möglichst sozialverträglich umsetzen wollen“, sagte Niggemann.

Der Konzernumbau trifft auch die Töchter im In- und Ausland. Der Flugbetrieb von Germanwings wird nicht wiederaufgenommen, wie Lufthansa bereits mitgeteilt hatte. Eurowings verringert den Angaben zufolge die Personalkapazität in der Verwaltung um 30 Prozent und streicht dafür 300 Stellen. Bei Austrian Airlines gibt es aufgrund der Flottenverkleinerung einen Personalüberhang von 1100 Stellen. Brussels Airlines wird ihre Kapazitäten um 1000 Stellen reduzieren, bei Lufthansa Cargo sind es 500 Stellen.

Die Corona-Pandemie mit den Reisebeschränkungen hatte die Geschäfte der Lufthansa mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Der Konzern benötigt daher staatliche Hilfe. Im Gegenzug für ein neun Milliarden schweres Rettungspaket einschließlich Beteiligung des Bundes an dem Unternehmen muss die Lufthansa 24 Start- und Landerechte an ihren wichtigen Flughäfen in Frankfurt und München an die Konkurrenz abgeben.

Die Aktionäre müssen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni noch grünes Licht für das Paket geben. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will den Anteilseignern ein Sparkonzept präsentieren.