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Lufthansa-Chef Spohr hat das Thema Zukäufe wieder oben auf seiner Agenda

Das Thema Übernahme scheint bei Lufthansa wieder an Fahrt zu gewinnen. Auf der Liste möglicher Ziele ist dabei eine alte Bekannte: Alitalia. Nachdem es in den zurückliegenden Monaten sehr ruhig um das Thema geworden war, hat das Lufthansa-Management in den letzten Tagen offensichtlich wieder das Gespräch mit der italienischen Staatsbahn FS gesucht. Sie soll die Sanierung der bereits seit Mai 2017 insolventen Airline umsetzen.

Das Problem: An der grundsätzlichen Position der Lufthansa-Spitze, sich nur dann bei Alitalia zu engagieren, wenn weder der Staat noch ein Staatsunternehmen Co-Investor sind, hat sich nichts geändert. Auch pocht Lufthansa auf eine Radikalsanierung, der wohl mehrere Tausend Jobs zum Opfer fallen würden. Das dürfte die national-konservative Regierung kaum akzeptieren.

Doch auch wenn die Chancen der „Hansa“, in Italien zum Zuge zu kommen, gering sind – die neuen Gespräche belegen, dass Lufthansa-Chef Carsten Spohr nach der Übernahme großer Teile von Air Berlin Ende 2017 das Thema Zukäufe oben auf seiner Agenda hat. „Unsere Aufgabe bei Lufthansa ist es sicherzustellen, dass das Unternehmen fit genug ist, um in dieser Liga der globalen Champions-League-Spieler unserer Branche zu spielen“, hatte Spohr Ende November auf der Branchenkonferenz „CAPA World Aviation Outlook Summit“ in Berlin erklärt. Dazu sei eine weitere Konsolidierung unerlässlich.

Das immer noch existierende Interesse an Alitalia wird dabei nicht zuletzt von externen Akteuren getrieben. Man habe sehr aufmerksam verfolgt, dass sich die US-Airline Delta – schon länger an Alitalia interessiert – nun offensichtlich den Lufthansa-Rivalen Air France-KLM als Partner für ein Gebot ins Boot hole, berichtet eine Lufthansa-Führungskraft. Da wolle man nicht tatenlos zusehen.

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Ähnlich ist die Situation bei einem anderen potenziellen Übernahmeziel: der Billigfluggesellschaft Norwegian. Hier hatte die britisch-spanische Airline-Holding IAG – ebenfalls ein Lufthansa-Wettbewerber – zwei Offerten unterbreitet. Das hatte Spohr veranlasst, auch Lufthansa als Interessenten ins Spiel zu bringen. Ernsthafte Gespräche habe es allerdings zumindest bis Ende vergangenen Jahres nicht gegeben, wird berichtet.

Ob sich das nun ändert, weil IAG am vergangenen Donnerstag öffentlich erklärt hat, Norwegian nicht mehr übernehmen zu wollen, ist offen. In Lufthansa-Kreisen wird die Ankündigung von IAG auch als ein strategischer Schachzug interpretiert, um Norwegian-Chef Björn Kjos unter Druck zu setzen. Tatsächlich brach die Aktie von Norwegian nach der Bekanntgabe von IAG, die Gesellschaft nicht übernehmen zu wollen, massiv ein.

Norwegian wäre für Lufthansa attraktiv. Deren eigener Billigableger Eurowings setzt wie Norwegian auf der Kurz- und Mittelstrecke stark auf die A320neo-Familie. Auch die Boeing-787-Langstreckenjets (Dreamliner) könnten für den Konzern aus Frankfurt interessant sein.

Norwegian hat 21 davon im Einsatz, weitere 21 werden noch geliefert. Lufthansa nutzt das Modell zwar bislang nicht, Spohr hat aber erklärt, sich den Dreamliner neben dem Airbus A350 anzuschauen. Als ein möglicher Einsatzort für den Jet wird intern die österreichische Tochter AUA gehandelt.

Nicht aus den Augen sollte man zudem die ungarische Wizz Air verlieren. Viele Analysten sehen in der Billigfluggesellschaft sogar die beste Option für Lufthansa, sich zu verstärken. Die Airline wächst stark, nutzt dabei selbst die Konsolidierung.

So übernahm Wizz Slots (Start- und Landerechte) der in die Insolvenz gegangenen britischen Monarch und startete einen eigenen Flugbetrieb im britischen Luton. Auch Spohr – so wird in Unternehmenskreisen berichtet – habe großen Gefallen an Wizz Air.