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Lufthansa-Billigtochter Eurowings weitet operativen Verlust aus – die Blitzanalyse

Die Integration von Air-Berlin-Teilen verursacht hohe Kosten bei Eurowings. Das lässt den Gewinn der Lufthansa deutlich sinken. Die Blitzanalyse.

Die Lufthansa, nach Umsatz und Passagierzahl Europas größte Fluggesellschaft, hat am Donnerstag Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Die wichtigsten Fakten:

  • Der Konzernverlust betrug 57 Millionen Euro, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal (minus 68 Millionen Euro). Ein negatives Ergebnis im reiseschwachen ersten Quartal ist durchaus nichts Ungewöhnliches in der Luftfahrtbranche.

  • Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 4 Prozent auf 26 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt einen Wert von 48 Millionen Euro prognostiziert.

  • Der Konzernumsatz sank leicht um 0,7 Prozent auf 7,64 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten im Schnitt einen Umsatz von 8,15 Milliarden Euro erwartet.

  • Mit Blick auf den weiteren Verlauf des Jahres bleibt das Lufthansa-Management seiner bisherigen Linie treu und äußert sich zurückhaltend. Es erwartet ein Ergebnis leicht unter dem von 2017.

Das fällt positiv auf

Höhere Ticketpreise: Die sogenannten Durchschnittserlöse – ausgedrückt im Umsatz pro angebotenen Sitz und geflogenem Kilometer (RASK) und bereinigt um Währungseffekte und Treibstoffkosten – sind in den ersten drei Monaten um 1,2 Prozent gestiegen. Damit konnte Lufthansa entgegen der Erwartung vieler Marktbeobachter etwas höhere Preise durchsetzen. Dennoch bleibt der Druck auf die Preise groß, auch wenn Lufthansa die eigene Marktposition durch die Übernahme von Teilen der insolventen Air Berlin stärken konnte. Das liegt auch an dem harten Wettbewerb etwa durch Easyjet und Ryanair.

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Die Kernmarke Lufthansa, die für das Premium-Geschäft des Konzerns steht, entwickelt sich gut. Sie schaffte es beim bereinigtes Betriebsergebnis mit 83 Millionen Euro im reiseschwachen ersten Quartal sogar in die schwarzen Zahlen. Ein Jahr zuvor hatte sie noch einen Verlust von zwölf Millionen Euro eingeflogen

Zudem schließt die Frachttochter Lufthansa Cargo an das sehr gute Vorjahr an. Sie konnte ihr bereinigtes Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) auf 65 Millionen Euro fast verdoppeln.

Das fällt negativ auf

Hohe Anlaufkosten für Eurowings: Die Billig-Plattform ist mit einem bereinigten Betriebsverlust von 203 Millionen Euro deutlich tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Im Vorjahr hatte der Betriebsverlust 132 Millionen Euro betragen. Hier spiegeln sich die gewaltigen Kraftanstrengungen beim Aufbau und das schnelle Wachstum des Ablegers wieder.

Über alle Airlines der Gruppe hinweg sind die Stückkosten (Aufwand pro angebotenen Sitz und geflogenem Kilometer bereinigt um Währungseffekte und Treibstoffkosten) lediglich um 0,5 Prozent gesunken. Für das gesamte Jahr hat Finanzvorstand Ulrik Svensson als Ziel eine Reduktion um ein bis zwei Prozent vorgegeben. Es wartet also noch Arbeit auf die Lufthansa.

Was jetzt passiert

Auch wenn das zyklisch schwache erste Quartal noch wenig Aussagekraft besitzt: Für die Lufthansa wird es schwer werden, die eigenen Ziele 2018 zu erreichen. Entsprechend tritt der Konzern frühzeitig auf die Bremse. So soll die angebotene Kapazität statt um sieben nun im Gesamtjahr nur um sechs Prozent wachsen. Das wiederum senkt den Treibstoffbedarf. Der Konzern rechnet nunmehr mit Zusatzkosten für Kerosin von 600 statt 700 Millionen Euro.

Die Zeit der großen Gewinnsprünge scheint also vorerst vorbei zu sein, zumal sich Sondereffekte des Vorjahres wie die aus der Einigung über ein neues System für die Altersversorgung für die Piloten nicht wiederholen werden.