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London und Edinburgh streiten über Transparenz bei Impf-Lieferungen

LONDON/EDINBURGH (dpa-AFX) - Während sich die EU-Kommission mit dem Impfstoffhersteller Astrazeneca <GB0009895292> über Lieferengpässe streitet, bahnt sich in Großbritannien ein Streit zwischen London und Edinburgh über die Veröffentlichung von Daten zur Impfstofflieferung an.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte angekündigt, von kommender Woche an öffentlich Auskunft über die erwarteten Liefermengen zu geben. Das stieß dem "Telegraph" zufolge auf heftige Kritik bei der Zentralregierung. Premierminister Boris Johnson warnte Sturgeon demzufolge, die Sicherheit der Impfstoffversorgung im Land aufs Spiel zu setzen. Hintergrund ist die Forderung der EU, in Großbritannien hergestellten Impfstoff auch auf den Kontinent zu liefern.

Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca hatte der Darstellung der EU-Kommission zufolge vor einer Woche sehr überraschend und ohne plausible Erklärung eine Lieferkürzung angekündigt. Großbritannien erhält nach Angaben der Regierung jedoch weiterhin die zugesagte Menge. Laut Astrazeneca liegt das daran, dass Großbritannien seinen Vertrag mit der Firma früher abgeschlossen hat. Die Regierung in London verweist zudem auf erhebliche Investitionen in die Entwicklung und Produktion des Impfstoffs im eigenen Land.

Der deutsche Europaabgeordnete Peter Liese (CDU) hatte sich in einem BBC-Podcast am Donnerstagabend besorgt über die britische Vorgehensweise bei der Sicherung von Impfstoffen geäußert. Sollte sich herausstellen, dass Großbritannien einen Vertrag mit Astrazeneca abgeschlossen habe, der dem Land präferierten Zugang zu dem im eigenen Land hergestellten Impfstoff garantiere, sei das ein Verhalten wie von Ex-US-Präsident Donald Trump. Der habe ein Export-Verbot für die in den Vereinigten Staaten hergestellten Impfstoffe erlassen. Der in der EU produzierte Impfstoff von Pfizer <US7170811035> und Biontech <US09075V1026> werde hingegen sowohl nach Großbritannien als auch in andere Länder exportiert. "Wir können nicht die einzigen sein, die fair spielen", so Liese.