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Wann lohnt sich ein MBA? Vier junge Führungskräfte berichten von ihren Erfahrungen

Was bringt der Master of Business Administration wirklich? Junge Führungskräfte erzählen von ihren MBA-Erfahrungen – und geben Tipps zum Studienort.

„Ich würde jedem zu einem MBA raten“

Frauke von Polier, MBA IE Business School Madrid
External Advisor bei McKinsey

Ich habe mich für den Master of Business Administration entschieden um einerseits mein Wissen zu vertiefen und andererseits eine internationale Ausbildung zu erhalten. Ich hatte vor meinem MBA vergleichsweise wenig Berufserfahrung und würde heute jedem raten, zunächst mehrere Jahre zu arbeiten und sich erst danach durch ein MBA-Programm weiterzubilden.

Denn die Inhalte sind viel verständlicher und leichter umsetzbar, wenn man bereits breite Praxiserfahrung gesammelt hat. Die Investition in eine MBA-Ausbildung hat sich in jedem Fall gelohnt. Zum einen, weil immer noch viele Arbeitgeber – gerade in Deutschland auf akademische Abschlüsse Wert legen.

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Zum anderen um ein starkes, theoretisches Fundament für die eigene Karriere zu bauen. Für mich war es ideal, mir ein breites Wissen im Bereich Betriebswirtschaftslehre und Management anzueignen und mich dann im Berufsleben auf meine Leidenschaft, das Personalmanagement, zu spezialisieren.

Ich kann jedem, der seine Passion noch nicht gefunden hat raten, sich erst einmal als Generalist aufzustellen. Die Spezialisierung kann dann genauso gut im Berufsleben erfolgen. Nur kurze Zeit nach meinem MBA-Abschluss bekam ich bereits Führungsverantwortung und die letzten sieben Jahre war ich Personalleiterin von Zalando, einem der am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas.

Die Methodenkompetenz, die man sich im MBA aneignet, kann man in jedem Bereich gebrauchen. Es lohnt sich dabei meiner Meinung nach, in einen MBA an den renommierten Schulen zu investieren. Die Ausbildung dort ist signifikant besser und hat auch aus Sicht von Unternehmen einen deutlich höheren Wert.“

„Die Investition in den MBA hat sich gelohnt“

Rene Brockhausen, MBA ESMT Berlin
Account Manager – Fulfillment by Zalando SE

Vor meinem MBA war ich zwölf Jahre bei der Bundeswehr als Offizier. Dann habe ich mich entschieden, die Bundeswehr zu verlassen, wollte aber nicht direkt wieder arbeiten. Ich wollte Zeit haben, mich weiterzubilden, die vergangenen Jahre zu reflektieren, zu reisen und mein Englisch zu verbessern. Durch einen Freund bin ich dann darauf gekommen, einen MBA zu machen.

Daraufhin habe ich mich umgehört und gezielt nach einem Programm in Berlin oder in der Nähe gesucht, weil ich mir hier ein Netzwerk aufbauen wollte. Ich komme gebürtig auch aus Berlin, war in meiner Zeit als Offizier aber in diversen anderen deutschen Städten und im Ausland stationiert.

Bei der Bundeswehr hatte ich Wirtschaftsingenieurwesen im Bachelor und Master studiert und wollte danach eigentlich in die Automobilindustrie, hatte in dem Bereich auch meine Masterarbeit geschrieben. Dennoch, die ESMT hat eine gute Reputation, also habe ich mir vor Ort mal alles angeschaut und mich direkt wohlgefühlt.

Direkt nach dem MBA habe ich bei Wayfair angefangen, das ist ein Online-Versandhaus für Möbel. Die ESMT hat ein sehr gutes Netzwerk, auch zu Recruitern. Und dadurch haben sich meine Möglichkeiten dann ergeben. Inhaltlich war ich super auf die Stelle vorbereitet, aber es war eine große Umstellung von der Bundeswehr in den Onlinehandel zu wechseln.

Gegensätzlicher könnte es kaum sein – der Schritt von einer großen, traditionellen und hierarchischen Organisation wie der Bundeswehr zu einem jungen, dynamischen Unternehmen mit loseren Strukturen und viel flacherer Hierarchie. Nach einigen Monaten bei Wayfair habe ich mich entschieden, zu Zalando zu wechseln.

Der Grund für den Wechsel war hauptsächlich, meine Karriere weiter zu forcieren und Zalando bietet dafür sehr gute Bedingungen. Mittlerweile bin ich seit 8 Monaten bei Zalando – und es war die richtige Entscheidung. Ich würde jedem zu einem MBA raten, ganz egal aus welcher Industrie er kommt.

Vor allem ein international ausgelegter MBA wie an der ESMT ist spannend und eröffnet neue Sichtweisen. Mit dem MBA-Programm waren wir in Südkorea, Japan, Paris, Dublin und Toronto. Das internationale Netzwerk hilft einem auch nach dem MBA weiter – darauf würde ich bei der Wahl des Programms auf jeden Fall achten.

„Mit dem MBA kam der Gedanke ans Gründen“

Thorsten Groene, MBA IESE Barcelona
Mitgründer und Managing Director Cevotec

Meine ersten Erfahrungen mit Business-Schools habe ich schon lange vor dem MBA gemacht: Ich habe ein internationales Doppeldiplom im Bereich Wirtschaft an der ESB Reutlingen, mit Stationen an der A.B. Freeman School of Business der Tulane University und der Northeastern University in Boston. Danach ging es für mich drei Jahre lang zur Monitor Group (heute Monitor Deloitte), als Berater.

In Kooperation mit der Firma habe ich dann auch den MBA an der IESE gemacht – ich wollte vor allem meine fachlichen wie persönlichen Fähigkeiten für meine weitere Karriere ausbauen. Die IESE hat mich überzeugt, denn sie hat ein Topprogramm, Barcelona war für mich ein neuer und interessanter Standort und viele Bekannte und Freunde, die an dem Programm dort teilgenommen haben, haben nur positives berichtet.

Nach dem MBA bin ich bei Monitor als Projektmanager wieder eingestiegen, ein Aufstieg. Doch spätestens seit meinem zweiten Jahr im MBA war das Thema Gründung in meinem Kopf. Ich habe damals meinen Fokus auf Entrepreneurship und Venture Capital gelegt. In diesem Jahr habe ich dann auch die Chance zu einem Austausch mit dem MBA Programm in Berkeley ergriffen und ein Semester im Silicon Valley verbracht.

In den Jahren als Projektmanager nach dem MBA bin ich meinem Mitgründer Felix Michl begegnet. Felix hat damals als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Carbon Composites (TU München) an unserer Fiber Patch Placement Technologie geforscht. 2013 begannen wir mit der Planung unseres Start-ups und konnten im Mai 2014 Vollzeit mit dem Projekt, das heute Cevotec ist, durchstarten.

Dafür habe ich Anfang 2014 meinen Berater-Job aufgegeben, mit allen Konsequenzen – runter vom hohen Gehalt, weg mit dem Firmenwagen – ich war nach acht Jahren in der Beratung im ersten Jahr des Start-ups wieder dort angekommen, wo es damals nach dem ersten Studium losging. Mittlerweile sind wir mit Cevotec als führender Entwickler und Anbieter in der Faserverbund-Branche weltweit bekannt.

Mit unseren Fertigungsanlagen und der dazu passenden Software ermöglichen wir es Herstellern, auch komplexe Bauteile in hoher Stückzahl und Qualität zu fertigen. Klar, ohne technisches Know-how würde Cevotec nicht funktionieren. Die Fähigkeiten und das Wissen aus meinem MBA helfen uns aber enorm, um aus der technischen Innovation auch ein erfolgreiches Unternehmen zu entwickeln.“

„Eine tolle Chance für einen neuen Karriereweg“

Salina Jain, MBA Mannheim Business School
Teilnehmerin des SAP-Führungskräfteprogramms Impact

Für mich war der MBA an der Mannheim Business School Teil eines Neuanfangs. Nach meinem Studium in Las Vegas im Bereich Betriebswirtschaft mit Konzentration auf Hotel-, Restaurant-, und Eventmanagement habe ich einige Jahre Events in Las Vegas organisiert. Als dann mein Arbeitsvisum nicht verlängert wurde, habe ich die Chance genutzt, in eine neue Branche einzusteigen.

Das nötige Wissen konnte ich mir im MBA aneignen. Die Mannheim Business School ist in der Nähe meines Heimatortes Karlsruhe und hat einen sehr guten Ruf. Mir hat vor allem die Vielfalt gefallen: Wir waren nur 60 Teilnehmer, aber mit 26 verschiedenen Nationalitäten. Es war eine tolle Lernerfahrung, mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit den unterschiedlichsten Expertisen zusammenzuarbeiten.

Die Professoren haben außerdem alle Unternehmenserfahrung, das heißt sie haben uns nicht nur Theorien, sondern auch praktisches Wissen vermittelt. Es gab viele Diskussionen, Strategie-Entwicklungen und Gruppenarbeit. Wir wurden gut auf unsere zukünftigen Aufgaben vorbereitet.

Außerdem hatten wir die Möglichkeit verschiedene Unternehmen zu besuchen: Wir waren bei Amazon, bei John Deere und ein Team von SAP ist sogar zu uns in die Business School gekommen. Das war für mich besonders interessant, weil ich von Anfang an gerne nach meiner MBA-Ausbildung dort anfangen wollte.

Letztendlich habe ich es auch in das aktuelle Programm für Führungskräfte geschafft, SAP Impact. Ich bin eine von zehn Teilnehmern, die weltweit ausgewählt wurden – fünf von uns kommen aus Deutschland, fünf aus den USA. Wir durchlaufen drei Stationen, in denen wir an diversen Projekten beteiligt sind. Im Idealfall sollen wir am Ende des Programms eine Führungsposition im Unternehmen einnehmen.

Ich glaube, ein MBA ist eine tolle Chance für jeden, der seinen Karriereweg ändern möchte und sich auf die eigene Weiterentwicklung in Sachen Führungskompetenz konzentrieren will. Man lernt unabhängiger von seinem Chef oder Manager zu arbeiten. Und genau das ist heute in den großen Unternehmen, neben neuen Ideen und Innovationskraft, häufig gefragt.“

Alle Teile der Serie „Ratgeber MBA“:

  • Teil 1: Der Beste für die Besten – So finden Sie das optimale MBA-Programm

  • Teil 2: Unseriöse Privathochschulen – Wo MBA-Abschlüsse teuer, aber wertlos sind

  • Teil 3: MBA in der Praxis – Erfahrungen erfolgreicher Absolventen

  • Teil 4: Deutsche Business Schools – Viel Masse, wenig Klasse?

  • Teil 5: Die Spezialisten kommen – Immer mehr MBAs mit besonderem Ausbildungsschwerpunkt

  • Teil 6: Wischen für den Mastertitel für E-Learning wächst rasant – Online-MBAs auf dem Vormarsch

  • Teil 7: Wer soll das bezahlen? So lassen sich die Kosten für ein MBA-Studium stemmen

  • Ratgeber-Dossier zum Download als PDF-Datei: MBA macht Karriere

  • MBA-Studium – diese und weitere Beiträge zum Thema im Überblick