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LNG-Terminal in Stade verschoben wegen volatiler Energiepreise

(Bloomberg) -- Ein geplantes Flüssiggas-Terminal in Niedersachsen wird wohl erst später gebaut als geplant. Starke Schwankungen bei den Energiepreisen und rechtliche Unsicherheiten lassen die Investoren zögern.

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Der Entwickler des Terminals in Stade, Hanseatic Energy Hub, bietet potenziellen Kunden diesen Monat anders als geplant noch keine Transportkapazitäten an, so Danielle Stoves, Commercial & Regulatory Director. Auch die endgültige Investitionsentscheidung, die bislang für das erstes Quartal 2023 geplant war, wird womöglich verschoben.

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„Der Januar ist für Investoren zu früh“, sagte Stoves im Bloomberg-Interview. „Die langfristigen Fundamentaldaten sind da, insbesondere aufgrund des früheren deutschen Kohleausstiegs, aber jetzt ist kein guter Zeitpunkt, Entscheidungen zu verlangen.“

Die europäischen Finanzmarktregeln für Atomstrom und Gas werden noch ausgehandelt und auch die neue deutsche Bundesregierung muss die Bedingungen noch festlegen, unter denen Investoren hierzulande Gasinfrastruktur aufbauen können.

Auch die anhaltenden Marktturbulenzen machten es den Investoren schwer, Entscheidungen zu treffen, so Stoves. Europa hat mit einer Energiekrise zu kämpfen, die die Gaspreise im letzten Jahr mehr als verdreifacht und die Stromkosten mehr als verdoppelt hat, da die Nachfrage steigt und Russland seine Lieferungen knapp hält.

“Es ist schwer zu sagen, wann sich die Dinge beruhigen werden”, sagt Stoves. Auf das Budget des Projekts dürften sich die Verzögerungen ihren Angaben nach indessen nicht auswirken. Alle Aktionäre blieben engagiert.

Ein LNG-Terminal in Deutschland auf den Weg zu bringen, ist schwierig: alle derzeitigen Projekte haben ihre Probleme. In Brunsbüttel musste einer der drei Geldgeber seine Investition abschreiben. Ein drittes Projekt in Wilhelmshaven wird in ein grünes Wasserstoffzentrum umgewandelt, nachdem Entwickler Uniper SE beschlossen hatte, den ursprünglichen Plan für ein schwimmendes Terminal zu verwerfen.

Dies bedeutet einen Rückschlag für die deutschen Bemühungen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Deutschland wird in den kommenden Jahren mit dem Ende sowohl der Atom- als auch der Kohleverstromung mehr Gas benötigen.

In der so genannten “Binding Open Season” prüft der Terminalentwickler das Interesse am Markt zum Kauf von Transportkapazitäten. Das Verfahren, welches für die Entwicklung des Projekts von entscheidender Bedeutung ist, wird frühestens im Sommer stattfinden und ein neuer Termin ist noch nicht festgelegt, so Stoves.

Hanseatic Energy plant den Bau einer Anlage zur Speicherung und Wiederverdampfung von flüssigem Gas in der Nähe des Hamburger Hafens mit einer Kapazität von 12 Milliarden Kubikmetern pro Jahr. Die Inbetriebnahme war eigentlich für 2026 vorgesehen.

Überschrift des Artikels im Original:

LNG Terminal in Germany Postponed Amid Volatile Energy Prices

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